Bald für das Shoppen Eintritt zahlen müssen?

Mein erster Gedanke, als ich die Überschrift des Themas gelesen habe, war tatsächlich auch, dass ich im Fall, dass ich für Shoppen Eintritt zahlen müsste, tatsächlich auf Onlineshopping umsatteln würde. Ich verstehe den Sinn nicht, denn schließlich koste ich niemanden etwas, wenn ich einfach nur durch das Geschäft spaziere.

Wenn ich in einem Kaufhaus auf die Toilette gehe und dafür eine Gebühr zahlen muss, ist das in Ordnung, schließlich gibt es Personal, das sich um die Sauberkeit der Toiletten kümmert, aber einfach nur für Shoppen Geld bezahlen, obwohl man evtl nicht mal etwas kauft? Da sehe ich keine Zukunft für den lokalen Markt.

Ich muss schließlich schon teilweise Parkgebühren zahlen, wenn ich mal in die Stadt Shoppen gehen möchte. Ich finde das reicht als "Eintrittsgeld". Und ich möchte nicht für jeden Laden, den ich betrete, Geld bezahlen. Das würde mich extrem abschrecken. Und ich denke, ich bin nicht die Einzige, die so denkt.

Bei mir ist es auch so, dass ich für den Einkauf eines bestimmten Produktes (z.B. für ein paar neuer Schuhe) oft mehrere Läden abklappern muss, weil es das Produkt in meiner Größe oder meiner Lieblingsausführung nicht überall vorrätig gibt. Da hätte ich schon gar keine Motivation, für mehrere Geschäfte bzw. Einkaufszentren jeweils auch noch Eintritt zahlen zu müssen, um mir nur ein Produkt kaufen zu können.

Persönlich kann ich das nicht nachvollziehen und habe auch keine große Lust für das Einkaufen auch noch Eintritt zu bezahlen. Auch wenn Kunst- oder Weihnachtsmärkte einen Eintritt verlangen, bin ich eher nicht gewillt, etwas zu bezahlen. Erst mal möchte man ja vielleicht so oder so Geld ausgeben und etwas erwerben oder man trinkt vielleicht einen Kaffee oder isst sich eine Wurst.

Allerdings ist es ja heute tatsächlich so, dass Shoppen eine Freizeitbeschäftigung ist und das Volk sich besonders anziehen lässt, wenn ein Shopping-Center irgendein ein Event anbietet. Hier könnte ich mir dann in der Tat vorstellen, dass das Konsumvolk auch noch Eintritt bezahlen würde. Ich sehe das für mich nicht, da ich jetzt schon vorher google, ob samstags wieder irgendein Event geboten wird, weil ich dann nämlich nicht fahre. Ich kaufe nämlich lieber gern in Ruhe, wenn es nicht voll ist.

Oder wenn man sich das vor einiger Zeit angesehen hat, wie die Teenies Schlange vor Hollister gestanden und gekreischt haben, weil da so halbnackte Pickelbubis einen auf Arnie gemacht haben. Die hätten da wohl auch noch ihr Taschengeld gelassen.

Auf der Hamburger Reeperbahn ist das teilweise seit Langem Gang und Gebe. Da muss man für einige Sexshops Eintritt zahlen. Ich kann mir vorstellen, dass ein Großteil der Kundschaft nur reingeht, um die Sachen anzusehen und zu bestaunen. Oder die Sachen anfasst und dann billig auf eis.de bestellt. Da kann ich die Eintrittsgebühr ehrlich gesagt auch nachvollziehen.

Wird das jetzt aber bei jedem Geschäft wie H&M und Co. eingeführt, wäre das für mich der endgültige Untergang vom Einzelhandel. Schon jetzt kaufe ich meine Kleidung lieber auf Amazon und Zalando, das würde sich durch Eintrittspreise nur verstärken.

Mein erster Gedanke war auch, dass es doch ein Rückschritt für den Einzelhandel vor Ort wäre. Es wird ja nicht umsonst überlegt, wie man mehr Kunden in die Städte bekommt und sie dazu animiert, dass sie lieber vor Ort in den Geschäften kaufen, statt alles online zu shoppen. Ich denke, dass ein Eintrittsgeld viele Kunden zum Onlineshopping treiben würde und man damit nur das Gegenteil erreichen würde.

Ich würde es auch nicht einsehen, dass ich für ein Geschäft Eintritt zahle. Vor allem wenn ich gar nicht weiß, ob ich dort überhaupt fündig werde und etwas kaufen möchte. Ich denke, dass ich da auch lieber online shoppen würde und mir das Eintrittsgeld sparen würde.