Bäume und Sträucher auf Gemeindewunsch gießen?

vom 21.08.2022, 13:53 Uhr

In einer Mitteilung einer Gemeinde aus einem westlichen Bundesland wurde von in den sozialen Medien an die Bürger die Bitte getragen, die Bäume und Sträucher zu gießen und quasi Patenschaften für die unter starkem Wassermangel leidenden Gewächse zu übernehmen. Der Shitstorm in der Kommentarspalte war mal wieder gewaltig.

Die meisten waren der Meinung, dass wir doch eigentlich Wasser sparen sollten, wo es nur geht, was in manchen Gegenden sicher als valides Gegenargument betrachtet werden könnte, andere beriefen sich darauf, dass die Kommunen mit ihren kleinen Wasserwägen für solche Dienste zuständig wären. Wieder andere warfen ein, dass diejenigen welche die paar Euro im Monat entbehren könnten, das absolut machen sollten, weil man sich nicht immer auf den Staat berufen könne und wir die Bäume alle brauchen.

Welche Position vertretet ihr? Wann macht es Sinn, als Bürger auf eigene Faust täglich die Kanne in die Hand zu nehmen? Was ist mit privaten Wohnanlagen, die ja auch sehr groß sein können? Welche Argumente sprechen für, welche sprechen gegen einen Einsatz der Bürger?

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Die Idee ist ja ganz rührend, aber als Privatperson mit einer "Kanne" gegen die anhaltende Dürre anzugießen ist absolut vergebliche Liebesmüh. So viel kann man als Zivilperson gar nicht gießen, um auch nur einen gammligen Straßenbaum am Leben zu halten. Unter ein paar hundert Litern werden da ja nicht mal die Wurzeln erreicht. Topfpflanzen hätten da noch eine Chance, aber dann sieht es schon ziemlich düster aus.

Meine Heimatgemeinde hat dankenswerterweise diverse Straßenrandbäume, die wegen der Bodenversiegelung schon in guten Jahren am Kämpfen sind, auf eigene Kosten über den Sommer gebracht. Dazu waren auch "nur" Container nötig, die nach meiner Rechnung über einen Kubikmeter, also 1000 Liter Wasser gefasst haben. Die wurden neben den Baum gestellt, Hahn auf, laufen lassen. Selbst wenn nur 500 Liter pro Baum eingeplant waren, wären dies nach meiner Rechnung über 30 große Gießkannen, damit das Gewächs überhaupt etwas merkt. Welche Privatperson tut sich so etwas freiwillig außer der Reihe an?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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