Backmischung als backen bezeichnen?

vom 13.09.2016, 16:39 Uhr

Meine Freundin hat bald Geburtstag und möchte dazu hauptsächlich Schnittchen für ihre Gäste reichen. Sie hat so eigentlich noch nie etwas gebacken und mich damit doch sehr überrascht, als sie meinte, dass sie auch einen Kuchen machen wird. Mir kam das schon irgendwie etwas seltsam vor, da es einfach nicht so recht zu ihr passt.

Es stellte sich dann raus, dass sie eine Backmischung benutzen wird. Sie meinte aber lachend, da sie da schließlich auch noch Zutaten dazu geben müsste und ja auch etwas schief gehen könnte. Würdet ihr eine Backmischung trotzdem noch als backen bezeichnen? Immerhin muss man dabei ja auch alles zusammenrühren und im Ofen backen. Ist das für euch trotzdem noch backen? Oder eher einfach zusammenschütten und fertig?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Von der reinen Begrifflichkeit her ist es schon backen, aber ich empfinde es auch nicht so. Immerhin muss man sich bei echtem Backen richtig Mühe geben und sich auch Gedanken machen und bei einer Backmischung muss man nur noch ein bisschen etwas dazu geben und dann war es das auch schon. Das kann nicht schiefgehen, wobei es für mich schon auch dazu gehört, wenn man es eben nur nach einem Rezept macht oder nach Gefühl.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Natürlich ist das für mich noch backen. Es steckt etwas Arbeit dahinter, man muss noch Zutaten hinzufügen und das Ganze dann im Ofen ausbacken. Ich mache ab und zu Gebäck mit einer Backmischung und ganz ehrlich, manche Kuchen schmecken aus der Backmischung wirklich besser. Dabei habe ich Kuchen, die genauso aus dem Zusammenschütten der Zutaten bestehen.

Auch eine Backmischung bedeutet Arbeit. Habt ihr euch die Vielfalt an Produkten schon angeschaut? Außer dass vielleicht fast alles dabei ist, ist es auch nicht unbedingt viel schneller und leichter. Ich habe vor einiger Zeit eine Backmischung für eine Cremetorte gekauft, ja auch das gibt es und ich fand es nicht weniger aufwendig. Außer dass ich Mehl und Co. nicht mehr abwiegen musste oder die Creme nicht mehr selbst ansetzen musste, war es auch Arbeit und es steckte auch Mühe dahinter.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich hatte schon ewig keine Backmischung mehr in der Hand, aber die bestehen doch eigentlich nur aus Tüten mit den festen, haltbaren Zutaten und Eier, Butter und so weiter muss noch dazu gegeben werden, oder? So einen großen Unterschied macht das doch nicht ob ich Mehl, Zucker und Backpulver selber abwiege oder ob ich eine Tüte öffne, in der das schon in der richtigen Menge drin ist. Also für mich ist das schon backen, wenn auch auch einem sehr niedrigen Niveau.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Alles was in den Ofen muss ist auch noch ein korrektes Backen. Somit kann man sogar den Kuchen aus der Tiefkühltruhe der noch in den Ofen muss als backen bezeichnen, obwohl das eigentlich schon sehr niedrig vom Schwierigkeitsgrad angesetzt ist.

Ich halte auch nicht sonderlich viel von den Backmischungen, denn es müssen noch weitere Zutaten mit dazu gegeben werden und es macht auch von der Zeit her wenig unterschied, ob ich mein Mehl nun selbst abwiege und dazu gebe oder einfach die Tüte aufreiße und es in die Schüssel gebe. Von daher finde ich es schon ein wenig albern, wenn jemand sagt er kann nicht backen aber dann mit einer Backmischung doch erfolge hat. Denn wirklich viel schwerer ist es auch nicht, wenn man sich die Sachen einzeln abwiegt und dazu gibt.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich würde schon soweit gehen und das ganze als "backen" bezeichnen, auch wenn man da unter Umständen Milch, Öl oder Eier hinzufügen muss, bevor die Masse in die Form kommt. Schließlich heißt es ja so wegen dem Prozess des Backens, es kommt ja hinterher in den Ofen. Wenn jemand es anschließend in die Pfanne werfen würde, um es zu braten, wäre das noch mal was anderes und das wäre für mich auch kein backen mehr. :D

So gesehen macht es doch keinen Unterschied, ob man sich Mehl und die anderen Zutaten selbst abwiegt und zusammen mischt oder ob man eine Mischung verwendet, wo jemand schon vorher abgemessen hat. Das Resultat wäre doch das gleiche.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde schon, dass man einen Kuchen, den man mithilfe einer Backmischung gebacken hat, schon als selber gebacken bezeichnen kann. Das ist doch auch noch besser als der fertige Kuchenteig, den man nur noch in den Ofen schieben muss. Das ist dann zwar auch selber gebacken, aber so richtig zählt das für mich dann doch nicht mehr. Aber bei einer Backmischung hat man ja doch noch etwas selber gemacht und darum ist das für mich dann schon auch backen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Da stellt sich mir gleich die Frage, ob es auch Backen ist, wenn man nur einen Marmorkuchen bäkt. Immerhin könnte man sich auch die Mühe machen und eine Schwarzwälderkirschtorte backen. Es gibt nun mal richtig komplizierte, aufwendige Rezepte und sehr einfache. Dennoch ist das doch alles Backen.

Backen bedeutet doch nur, dass man einen Ofen benutzt. Wie kompliziert das Rezept ist, wie lange es gedauert hat, wie viele Zutaten man gebraucht hat. Das steckt alles nicht in dem Wort drin. Da es noch das Wort "Aufbacken" für bereits fertige Backteile gibt, impliziert das Wort "Backen", dass man den Teig selber anrührt und formt. Aber wie gesagt, weder die Kompliziertheit noch die Anzahl an Zutaten.

Wenn man einen Obstkuchenboden kauft, Erdbeeren darauf verteilt und dann noch Tortenguss anrührt. Das ist kein Backen. Aufbacken ist kein Backen. Eine gefrorene Torte kaufen ist kein Backen. Aber eine Backmischung anzurühren ist Backen. Eine sehr einfache Form des Backens, aber dann müssen sich die Tortenbäcker eben einer ausschweifenderen Beschreibung bedienen, um ihre Bemühungen zu würdigen.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Naja - irgendwie ist es begrifflich ja doch backen, auch wenn ich es vielleicht nicht unbedingt mit "echtem" Backen gleichsetzen würde. Schließlich sagen viele zu diesen Kuchen und Torten, die nie einen Backofen von innen gesehen haben, weil man nur einen kalten Krümelboden mischt und dann eine Creme darauf gibt, die im Kühlschrank fest werden muss, auch, dass sie gebacken wurden.

Wenn überhaupt, dann wäre es für mich Backen auf unterster Stufe. Ich würde es gleichsetzen mit Kochen aus der Tüte, wo ich einfach nur eine Tüte aufreiße und vielleicht noch ein paar Zutaten dazu gebe. Das hat für mich auch nichts mit echtem Kochen zu tun. Aber wenn man es theoretisch auf die Spitze treibt, dann wäre auch das in den Ofen Schieben einer Tiefkühlpizza backen und das Zubereiten von Kochbeutelreis kochen.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich würde auch die Verwendung einer Backmischung als Backen ansehen - genau wie die Zubereitung eines Fertiggerichtes, die über das Aufreißen und Positionieren einer Packung in Backofen oder Mikrowelle hinausgeht, ebenso eine Form des Kochens ist. Ob ich nun ein fertiges Soßenpulver mit frischer Butter, Milch oder Sahne anrühre oder die Komponenten alle selbstständig hinzufüge, macht zwar einen Unterschied im Zeitfaktor und Schwierigkeitsgrad, aber die Handgriffe und Arbeitsschritte sind ja trotzdem bei beiden Methoden vorhanden. Backmischungen liefern schließlich auch "nur" die Trockengrundlage für einen Kuchenteig. Eier, Milch und Butter müssen trotzdem noch dazu, und auch muss der Teig erst einmal glatt gerührt, in eine Form gefüllt und dann ausreichend lange gebacken werden. Man profitiert von den Vorgaben, muss aber dennoch selber Hand anlegen.

Was für mich nicht mehr als Kochen oder Backen zählt, ist wie gesagt das reine Aufwärmen einer Speise, die ich nicht weiter bearbeiten muss, oder der Rückgriff auf ein komplett servierfertiges Produkt. Es gibt ja beispielsweise diese Block-Marmor- oder Zitronenkuchen aus der Packung, die man einfach nur anschneiden muss. So etwas ist für mich kein Backen. Auch das Belegen eines Tortenbodens mit Fruchtjoghurt aus dem Becher und geschnittenem Obst ist ein Grenzfall. Zwar wird hier schon mehr gearbeitet, aber durch den fertigen Boden entfällt der Gebrauch des Backofens komplett. Das wäre für mich also auch kein Backen, sondern eher ein Anrichten.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^