Backen einfacher als kochen?

Ich finde, dass Backen wesentlich einfacher ist, als zu kochen. Beim Backen sind alle Zutaten bis auf das Gramm genau angegeben, während die Angaben beim Kochen häufig auch mal nur ungefähr gehalten werden, oder man muss Dinge abschmecken, was mir beim Backen noch nie passiert ist.

Auch das Feststellen, ob etwas gar/durch/fertig ist, ist beim Backen wesentlich einfacher (einfach rein stechen) als beim Kochen. Dementsprechend geht das Kochen bei mir häufiger mal schief, als das Backen. Ist das bei euch genau so? Wie seht und empfindet ihr das?

Meiner Ansicht nach ist Kochen nur eine Sache der Routine. Wenn man genug Übung hat dann sieht man auf den ersten Blick, ob etwas durch ist oder nicht. Beim Backen ist die Optik egal, da hat man so oder so erst Gewissheit, wenn man mit einem Zahnstocher die Probe gemacht hat. Beim Kochen hat man die Gewissheit schon mit einem Blick. Ich habe mich da jedenfalls noch nie geirrt.

Ich schmecke beim Kochen nie ab, wenn ich würze und bei mir hat das bisher immer gut gepasst. Daher kann ich deine Kritik in dieser Hinsicht nicht wirklich nachvollziehen. Beim Backen dagegen schmecke ich schon ab, da ich in der Regel den Zuckeranteil reduziere und mich dann auch vor dem Backen vergewissern möchte, ob ich es mit der Zuckerreduktion nicht übertrieben habe, da Zucker ja auch ein Geschmacksträger ist.

Im ersten Moment, als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich: „Nein, backen ist definitiv nicht leichter als kochen.“ Das dachte ich deshalb, weil ich gerade diese Präzision die für manche Rezepte wichtig ist beim backen schwierig finde. Nur ein paar Gramm von etwas zu viel oder zu wenig kann schon dazu führen dass das Backwerk misslingt.

Andererseits stimmt es schon was du schreibst, beim kochen muss man man abschmecken und sich oftmals sehr auf seine eigenen Erfahrungen verlassen. Wenn man diese noch nicht hat, weil man beispielsweise noch nicht so oft gekocht hat, kann das durchaus schwer werden. Außerdem sind die Angaben in Kochrezepten sehr vage, was mich gerade bei Rezepten nervt die ich zum ersten Mal ausprobiere.

Ich finde, dass man Backen und Kochen nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Backen ist für mich das Einhalten eines Rezeptes, man sollte es aber eben genau einhalten, um auch ein gutes Ergebnis zu bekommen. Beim Kochen kommt es meiner Meinung viel auf das Gefühl an.

Ob man nun Backen oder Kochen als einfacher empfindet, kommt sicher sehr auf den Menschen an. Ich persönlich finde Backen einfacher, weil ich mich einfach nur an ein Rezept halten muss. Mein Freund dagegen kocht viel lieber und findet es auch einfacher, weil er das ganz frei machen kann, ohne sich an Anleitungen oder ähnliches zu halten, und einfach probiert, bis es schmeckt.

Also ich kann beispielsweise wirklich miserabel backen, was aber glaube ich daran liegt, dass mein Backrohr so komplex zu bedienen ist und ich einfach zu wenig Übung habe, weil ich es höchstens einmal im Jahr mache. Beim Kochen bin ich routiniert und habe auch schon einige Tricks mit den Jahren gesammelt.

Ich lasse mir auch immer wieder gerne etwas zeigen von jemandem, der dieses Handwerk gelernt hat. Beim Backen ist es schwieriger, da ich niemanden in der Nähe habe, der es wirklich gut kann und mir einmal gewisse Dinge zeigen könnte. Bei mir wird Kuchen immer außen angebrannt und innen noch roh. Deshalb mag ich schon gar nicht mehr backen.

Am Kochen habe ich Freude und es geht mir leicht von der Hand, weil 99 Prozent von dem, was ich koche und bereits gekocht habe auch gelingt.

Ich finde beides recht einfach, wenn man entsprechend übt. Man muss sowohl beim Kochen als auch beim Backen seine Erfahrungen machen und daraus lernen. Wobei man sich ja eigentlich auch nur verbessern kann mit entsprechender Übung und vielen Versuchen. Backen macht mir eigentlich mehr Spaß, was wohl daran liegt, dass ich länger keinen Ofen hatte, aber auch kochen macht mir Freude.

Das hängt ja wohl stark davon ab, was man kocht und backt. Es gibt in beiden Kategorien einfache und schwere Rezepte. Versuch zum Beispiel mal einen Kuchen mit flüssigem Kern hinzubekommen. Das geht am Anfang gerne mal schief, weil man zwar die Zeitangaben hat, das Ergebnis aber von Backofen zu Backofen variieren kann. Oder eine Biskuitrolle. Zwei Minuten zu lang gebacken und das Ding bricht dir beim Füllen. Und das sieht man der Rolle nicht unbedingt an, dass sie schon über der Zeit ist, das merkt man erst wenn es zu spät ist.

Ich finde Kochen tendenziell schon einfacher weil man immer in den Prozess eingreifen kann und noch etwas retten kann wenn es gerade richtig schief geht. Beim Backen kann man nur da stehen und zuschauen wie der ehemals fluffige Käsekuchen zusammensinkt.

Was man als einfacher empfindet hängst nicht zuletzt wohl auch von den eigenen Vorlieben und dem eigenen Stil ab. Wenn man gerne genau nach Rezept arbeitet wird man mit dem Backen wahrscheinlich glücklich, wenn man sich gerne kreativ austobt und Rezepte ständig abändert wird man wahrscheinlich mehr Spaß am Kochen haben. Um Backrezepte ändern zu können braucht man mehr Erfahrung und oft mehrere Anläufe bis etwas richtig gut wird.