Babys wie einen Wanderpokal herumreichen? Warum?
In einem anderen Thread wurde ja gerade danach gefragt, ob man es unhöflich ist, wenn ein herumgereichtes Baby mehr oder weniger gleich weiter gereicht wird. Dieses Phänomen kenne ich leider auch. Man ist bei einer Feier oder eben bei einem Zusammensein mit mehreren Freunden und wenn da dann ein Baby in der Rund ist, dann wird das gerne durch die Runde gereicht. Jeder hat für eine kurze Zeit lang das Baby, bewundert es von allen Seiten, beschäftigt sich kurz mit dem Baby und sobald ein kleiner Mucks gemacht wird, wird es gleich dem nächsten weiter gereicht.
Den Sinn dahinter habe ich eigentlich noch nie so wirklich verstanden. Warum macht man das? Ich habe dieses Wanderpokal-Verhalten immer gehasst. Mein Sohn wollte das auch nicht so wirklich. Gut, Babies und kleine Kinder wollen nicht lange auf einem Fleck bleiben. Somit wäre dieses Herumreichen ja durchaus sinnvoll, aber irgendwie wird das Baby dann von jedem da abgeschmuddelt und durchgeknutscht und so weiter, dass ich es eigentlich meistens nichts so toll gefunden habe.
Viele Babys haben daran ja auch nicht wirklich Gefallen. Raunzen dann eben bald einmal, aber da wird dann brav einfach weiter gereicht. Also man muss sich die Situation ja einmal selber vorstellen. Gut, als Erwachsener kann man nicht mehr so einfach herumgereicht werden, aber stellt euch einmal vor, dass ihr bei so einer Feier einfach von einer Schoß zur nächsten wandert. Noch dazu sind sicher auch einige dabei, die ihr gar nicht so wirklich kennt. Nein danke. Also ich bräuchte das nicht. Also warum macht man das dann?
Ich kenne das überhaupt nicht so und ich hätte das auch immer unterbunden, wenn das bei meinen Kindern so gehandhabt worden wäre, wenn ich es nicht gesehen hätte. Ich finde so etwas ganz schrecklich und ich finde, dass man das den Kindern auch nicht antun sollte. Gerade, wenn sie noch so klein sind, muss das nun wirklich nicht sein. Wenn sie alt genug sind und sich aussuchen können zu wem sie wollen, ist das was anderes. Dann kann ein Kind auch gerne von einem Schoß zum anderen wandern.
Ich finde so ein Verhalten auch nicht gerade schön. Erlebt habe ich das aber auch das letzte Mal bei meinem Bruder. Er hat seit ein paar Wochen eine kleine Tochter, die ich bis dahin nur von Bildern kannte. Nun hat er sie dann an seine Frau weitergegeben, die hat sie an meine Mutter gegeben, die hat sie meinem Vater hingehalten, der sie kurz nahm und dann wieder meiner Mutter gab und sie gab die Kleine an mich.
Ich fand das schon ein bisschen befremdlich und gab die Kleine auch erst dann weiter, als sie dann nach einer ganzen Weile auf mir schlafen und mit mir schmusen Hunger bekommen hatte. Ich meine man möchte so ein Baby ja schon gerne mal halten, aber ich würde es nicht wollen, dass dann jeder mein Baby wie ein Glas Wasser einfach so umher reicht.
Vor allem entsteht dann ja auch ein gewisser Druck in der Gruppe das Kind zu nehmen, auch wenn man das vielleicht nicht gut kann, Angst hat oder sonst irgendetwas. Zudem ist ja auch nicht immer klar, ob alle gesund sind. Ich würde meinen Sohn dann ungern umher reichen.
Ich kenne das ganze Verhalten auch, aber aus einer Zeit als ich noch keine eigenen Kinder hatte. Das weiterreichen hatte dann eher den Sinn, dass ich selbst nicht wusste was das Baby wollte wenn es angefangen hat zu weinen oder zu zappeln. Aber ich hab es dann nie dem nächst besten weitergeben, sondern an die Eltern zurück, denn die müssen am besten wissen was ihr Kind gerade möchte oder braucht.
Bei meinem Sohn habe ich das direkt unterbunden als der erste Familienbesuch nach der Geburt kam. Jeder wollte ihn einmal halten, aber nur solange er auch geschlafen hat und niedlich aussah. Kaum hat er sich dann bewegt oder geweint, wurde er weitergereicht aber eben nicht an mich sondern an den, der am nächsten Stand. Da bin ich dann direkt dazwischen gegangen und habe ihn selbst genommen.
Ich sehe dort auch jeden Elternteil selbst in der Verantwortung wenn man dieses Verhalten schon beobachtet, dann dazwischen zu gehen und seinem Kind zu helfen wenn es sich in dieser Situation schon unwohl fühlt. Denn auch kleine Babys wollen nicht schlag auf schlag von einem fremden Gesicht zum nächsten gereicht werden und werden deshalb unruhig. Macht es das Kind mit und fühlt sich wohl dabei, dann kann sich auch ruhig jeder das Kind einmal genauer anschauen und auch halten wie ich finde.
Ich habe noch nie ein Kind gehabt und deswegen bin ich leicht überfordert, wenn ich ein quengelndes Baby auf dem Arm halte. Ich weiß dann immer nicht, was es jetzt will oder braucht, bin überfordert und gebe es dann direkt an die Eltern weiter, vielleicht mal an die Oma des Kindes, wenn sie da sein sollte, aber nicht an Personen, die das Baby nicht so gut kennen.
Ich denke aber, mit ein bisschen Routine gibt sich das von alleine. Dann würde ich mich auch weniger überfordert fühlen und ein Baby nicht sofort weiterreichen. Das hat dann aber nichts mit dem Baby an sich zu tun, sondern eben mit meiner Unerfahrenheit.
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