Baby obwohl man ständig pleite ist?

vom 30.12.2014, 19:48 Uhr

Letztlich würde ich dann sagen, dass das Problem hier eher in einer unguten Beziehung zu suchen ist, als in der Arbeitslosigkeit allein. Wenn sie ihn aber liebt und sich mit ihm wohl fühlt, wird sich daran kaum was ändern. Der Wunsch sich von ihm zu trennen müsste schon bei ihr selbst wachsen, aber der scheint nicht so akut gegeben zu sein, wenn sie sich ein Kind (von dem?) wünscht. Gefühle und Angst vor Einsamkeit verstellen halt oft die Klarsicht auf den Partner.

Ich frage mich zumindest, warum sie nicht wenigstens halbtags einen Job sucht, so lange das Kind zur Schule geht. Denn so lange kann er das Kind ja nicht vernachlässigen, wenn es nicht da ist. Vielleicht kann man sie ja auf die Idee bringen. Das wäre vielleicht auch gut für ihr Selbstbewusstsein.

Denkbar wäre auch, dass sie einfach in einer Maßnahme für Erwachsenenbildung ihren Schulabschluss nachmacht. Wenn sie eigentlich eine intelligente ist, sollte ihr das gut tun, mit Leuten zusammen zu kommen, die ein gemeinsames Ziel haben. Das sollte auch während ALG2 möglich sein.

Das wäre auch für ihr Kind ein wichtiges Signal, dass die Mutter zwecks Schulbildung mit gutem Vorbild voran geht. Noch ist das Kind 8 und hört noch relativ gut auf elterliche Anweisungen. Wenn das Große aber erst mal in die Pubertät kommt, dann kann man als Elternteil auch schnell in Erklärungsnöte kommen, wenn das Kind die Schule schwänzt und zur Mutter sagt, sie könne ihm gar nichts sagen, weil sie als Kind auch nicht besser war und der Partner der Mutter nicht mehr als Autorität akzeptiert wird, weil er nicht der echte Vater ist. Das geht in der Pubertät schnell.

Ich denke, dass das ein wesentlich dringenderes Projekt wäre, als irgend einen beliebigen Job mit Macht zu suchen. Wenn sie erst mal einen Schulabschluss hat, wird sie auch eher einen Job finden oder irgend eine passende berufliche Qualifizierungsmaßnahme. Das würde ich ihr in aller erster Linie verdeutlichen.

Wenn jemand in der Traumwelt lebt, kommt das ja oft davon, dass man vom realen Leben so frustriert ist, dass man das Gefühl hat, flüchten zu müssen. Und wenn man sein Leben so vermurkst hat, ist das ja nahe liegend, dass man sich nicht wohl fühlt. Letztlich fällt so ein Frust auch wieder auf das Kind zurück.

Wenn man mit den eigenen Leistungen und dem Selbstbewusstsein zufriedener ist, dann braucht man auch nicht mehr unbedingt beliebige Markenprodukte, um sich besser zu fühlen. Dann muss man das schlechte Gefühl eben nicht mehr kompensieren. Das soll jetzt nicht heißen, dass es in diesem beschriebenen Fall ganz sicher klappen wird, aber möglich wäre es.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde diese Situation in der Tat etwas schwierig. Natürlich sind das nicht die optimalen Bedingungen um ein Kind in die Welt zu setzen und das die beiden zuerst einmal an der Gesamtsituation arbeiten sollten ist ganz klar. Dennoch kann ich aber verstehen, wenn deine Freundin sagt, sie möchte diesem Kinderwunsch nachgehen.

Bei einem Kinderwunsch ist es ja nicht nur so, dass man das auf später in 5 Jahren verschieben kann, denn die Uhr tickt einmal, egal was die Medizin dazu heute sagt und ein unerfüllter Kinderwunsch kann für manche Frauen sehr dramatisch sein, dennoch muss sich deine Freundin darüber bewusst sein, in welcher Situation sie das Kind bringen würde und sollte sich alles gut überlegen, zumal die Beziehung der beiden auch nicht optimal zu sein scheint.

Das dir das Kind deiner Freundin leid tut und du ihr deswegen finanziell immer wieder unter die Arme greifst kann ich irgendwo verstehen, aber meinst du, dass sie so wirklich etwas dazu lernt und das ihrer Situation tatsächlich hilft?

» que_Linda » Beiträge: 688 » Talkpoints: 9,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@JaseC, was du da geschrieben hast, dass der Freund sich nicht um das Kind kümmert, weil es nicht von ihm ist, finde ich dem Kind gegenüber ganz schlimm. Einen solchen Menschen würde ich sofort aus der Wohnung entfernen und nicht noch ein Kind von ihm haben wollen. Das kann doch nicht wahr sein. Ist deine Freundin dem Menschen hörig? Sie sollte so schnell wie möglich versuchen, sich von ihm zu lösen, denn jemand der ein Kind ablehnt, weil es nicht von ihm ist, könnte nicht mein Freund sein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke, dass man einem Kind auch ein bisschen etwas bieten muss. Manchmal geht es nicht anders, wenn man beispielsweise noch in der Ausbildung ist oder im Studium, aber auch da hat man eine Perspektive, dass es nach ein paar Jahren besser wird und so muss man eben nur ein paar Jahre durchhalten, was hier ja nicht der Fall ist.

Ich finde es schon sehr fahrlässig, wenn man so faul ist und aus sich selber nichts macht, dann einen Partner hat, der genauso tickt und seinem Kind auch nichts gönnt, sondern nur sich. Da könnte ich mich stundenlang drüber aufregen und denke auch nicht, dass solche Menschen Kinder haben sollten.

Manche kämpfen hart damit die Kinder ein schönes Leben haben und andere liegen eben dem Staat auf der Tasche und machen nichts um den Kindern etwas Ordentliches vorzuleben. Allein schon das ist eine Schande, was man seinem Kind zeigt, wie man zu leben hat. Wenig Geld zu haben ist keine Schande, aber man muss schon ein bisschen Anstrengung für ein schönes Leben in Kauf nehmen und nicht immer auf Kosten anderer Menschen leben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich persönlich bin jetzt niemand der allgemein ein Problem mit Hartz 4 Empfängern hat. Ich finde es kommt immer auf den Einzelfall an. Wobei ich durchaus finde, dass jemand mit Hartz 4 so gut wie jede Arbeit annehmen sollte.

Jetzt ist es in deinem Beispiel zufällig eine Hartz 4 Familie, allgemein gibt es aber auch genug arbeitende Menschen die immer Pleite sind. Ich bin nicht unbedingt der Meinung, dass wer wenig Geld hat kein Kind bekommen sollte, allerdings bin ich der Meinung, dass man seine Finanzen im Griff haben sollte bevor man Kinder bekommt.

Ich bin ehrlich jemand der immer des Monats schon pleite ist, sollte meiner Meinung nach nicht noch ein Kind bekommen. Ein Kind sollte in finanziell stabilen Verhältnissen aufwachsen, was nicht bedeutet, dass die Eltern viel verdienen müssen, aber sie müssen mit dem was sie haben umgehen können. Wie soll ein Kind lernen mit Geld umzugehen, wenn es von Geburt an nur sieht, dass mehr Geld ausgegeben wird wie man einnimmt. Mit Geld umgehen zu können ist so wichtig fürs Leben. Ich finde Eltern sollten ihren Kindern vorleben, wie man Schuldenfrei durch das Leben kommt und nicht wie man Schulden macht. Natürlich gibt es auch genug Leute die nicht schlecht verdienen und mit Geld nicht umgehen können, bei jemanden, bei dem es Finanziell nur nicht ganz so eng ist, fällt dies einfach weniger auf.

Natürlich ist es nicht ganz einfach aus dem Hartz 4 herauszukommen, wenn man keine Ausbildung hat, aber es ist möglich. Und ich finde die Eltern sollten dies wirklich versuchen um ihrem Kind einfach wirklich etwas bieten zu können. Ich hoffe, dass die Eltern zumindest bei ihrem Kind darauf achten, dass es eine Ausbildung macht, damit es ihm irgendwann besser geht.

Ich bin ehrlich, ich möchte kein Kind bekommen, solange ich nicht finanziell halbwegs abgesichert bin. Ich möchte mir keine Sorgen machen müssen, ob ich die Windeln im nächsten Monat bezahlen kann oder ob ich es mir leisten kann mein Kind auf Klassenfahrt zu schicken. Geld alleine macht nicht glücklich aber es beruhigt und ich möchte meinem Kind einfach etwas bieten können.

Also ich denke solange sie nicht Fähig ist mit dem Geld welches sie zur Verfügung hat umzugehen, dann sollte sie nicht noch ein Kind bekommen. Schließlich wird es mit noch einem Kind nicht einfacher sondern schwerer. Mit Geld umgehen kann man lernen, daher ist es denke ich wirklich sinnvoll erst das zu machen, damit man es seinem Kind nicht unnötig schwer macht.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Solche Dinge kann ich, wenn ich ehrlich bin, auch überhaupt nicht verstehen. Wir hatten auch einmal so eine Familie in der Nähe, von der die Mutter sehr jung ein Kind bekam. Außerdem war zu dem Zeitpunkt schon klar, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt war.

Nichts desto trotz wurde sie gleich zwei Jahre darauf schon wieder erneut schwanger, obwohl sie genau wusste, dass sowohl ihre finanzielle Lage als auch ihre soziale und gesundheitliche Lage, sich überhaupt nicht verbessert hatte. Die eigene Mutter unterstützte sie zwar, verlor aber ziemlich schnell die Geduld mit den Kindern und schreite immer nur herum.

Ich fand das einfach untragbar und kann deshalb auch deine Situation verstehen. Wenn man hoffnungslos mit dem eigenen Einkommen überfordert ist und auch mit der Versorgung des ersten Kindes, dann ist es komplett verantwortungslos, noch ein Kind in die Welt zu setzen, so wie ich finde.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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