Autofahrten als Entspannung oder Anstrengung betrachten?
Ich selbst bin bei einer Zeitarbeitsfirma (gewesen) und dementsprechend auch in einem langen Zeitraum sehr viel Auto gefahren und war in ganz Deutschland unterwegs. Dabei sind dann auch gerne mal Strecken von 900 Kilometer dabei gewesen, die ich an einem Tag gefahren bin und ein paar Tage später wieder zurück gefahren, je nachdem, wo der nächste Einsatz war. Dabei hat mich das Autofahren immer entspannt und ich konnte währenddessen abschalten und mich zu meiner Lieblingsmusik entspannen oder ein Hörbuch genießen.
Jedoch kenne ich auch genug Leute, für die das Autofahren Stress pur ist und extrem anstrengend. Sowohl mein Expartner als auch meine Mutter empfinden Autobahnfahrten als extrem anstrengend, vor allem dann, wenn sie selbst fahren müssen. Sie sind sich dabei beide extrem unsicher und haben Angst, dass sie einen Fehler machen, weshalb es natürlich einen gewissen Druck auf sie ausübt.
Wie ist es bei euch? Empfindet ihr Autofahrten als Entspannung oder als Anstrengung? Macht es für euch dabei einen Unterschied, ob ihr in der Stadt, auf der Landstraße oder der Autobahn seid?
Also mir macht Autofahren grundsätzlich Spaß, vor allem seitdem ich meinen neuen Ford Ecosport habe. Ich suche mir seitdem fürs Wochenende auch mal Ausflugsziele aus, für die ich einfache Fahrtstrecke zwei Stunden unterwegs bin.
Im Allgemeinen bin ich allerdings niemand der lange Fahrtstrecken aus privaten oder beruflichen Gründen zurücklegen muss. Also Fahrtzeiten zwischen zwei und drei Stunden sind eigentlich das Maximum und in denen empfinde ich das Fahren tatsächlich in den meisten Fällen als Entspannung. Ich höre auch sehr gerne Musik nebenbei, bin zwar immer aufmerksam, aber innerlich total relaxt. Zeitdruck beim Fahren habe ich nämlich sowieso nie.
Am nervigsten und anstrengendsten finde ich tatsächlich den Stadtverkehr in denen es nun mal nicht ungewöhnlich ist ständig anhalten zu müssen. Lange Staus auf Autobahnen bzw. Baustellen empfinde ich folglich dann auch hin und wieder mal als anstrengend. Ansonsten ist die Autobahn aber wirklich mein liebstes Pflaster, besonders wenn sie relativ frei ist. Dann fahre ich schon gerne auch mal konstant zwischen 160 und 180, wenn es die Strecke zulässt. Und ich finde auch nicht, dass man da viel falsch machen kann. Ich bin definitiv kein ständiger Mittel- bzw. Linksspurfahrer und komme damit auch gut zurecht. Auch Autobahnkreuze bereiten mir jetzt keinen Stress. Und ansonsten fällt mir jetzt nichts ein, was eine Autobahn zum Problem/Stressfaktor machen könnte.
Ich persönlich erlebe Autofahren meistens als anstrengend und stressig, weswegen ich normalerweise lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin. Autofahren stresst mich sogar, wenn ich nur als Beifahrer mitfahre, weil ständig irgendwelche unvorhergesehenen und potenziell gefährlichen Vorfälle geschehen: riskante Überholmanöver in unübersichtlichen Kurven, dichtes Hinten-Auffahren und Drängeln, überhöhte Geschwindigkeit vieler Verkehrsteilnehmer, knappes Einfahren aus Seitenstraßen oder Hauseinfahrten, hektisch dröhnende Motorradgruppen mit Überholdrang, und so weiter.
Damit mir das Autofahren auch nur einigermaßen Spaß machen könnte, müsste der Verkehrsfluss deutlich gleichmäßiger und entspannter sein (geringeres Durchschnittstempo, Überholen nur an wirklich übersichtlichen Stellen, kein Drängeln und kein Rasen, defensive Fahrweise der meisten Verkehrsteilnehmer). Solange das nicht der Fall ist, bleibe ich dem Autoverkehr lieber fern und entspanne mich lieber in der Bahn, wo ich meine Bücher lesen oder auf die vorbeiziehende Landschaft blicken kann.
Ich liebe das Autofahren. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass viele Menschen sich an intra uterinale Erfahrungen erinnert fühlen, durch das leichte Wackeln und auf und ab im Auto die dumpfen Geräusche. Also an die Zeit, als sie noch so groß wie ein kleines Kaninchen waren. Von wegen behütet, sicher und geliebt.
So geht es mir auch. Wenn ich könnte, würde ich in irgendeinem Fahrzeug aus den 50/60ern am Wochenende abends losfahren, ein Pack Bud light auf dem Vinyl- Sitz neben mir, und mir die bunten Lichter ringsum ansehen, ein bisschen Musik dabei, von wegen "as the dinosaurs ruled the earth", als das beruhigende Wummern großer, niedrigtouriger Motoren noch breite Straßen beherrschte. Wahnsinn klar. Aber ich mag das.
Leider ist so eine Vorliebe komplett aus der Zeit gefallen. Was ihr schreibt, ist leider heute die Regel, der Verkehr gleicht teilweise einem Kriegsschauplatz. Da ist kein Platz für automobile ewig gestrige oder sonstige, langsame Schöngeister. Und von wegen Alkohol... Speed ist dagegen auf dem Tacho oder im Blut. Egal wer auf Porno keine Lust hat, fährt mit weniger als 150 PS auf zwei Achsen am besten gar nicht mehr erst auf die BAHN.
Und die Bahn? Die kommt nicht. Dann stinkts da drin. Man muss erklären, welchen Knopf der drücken muss, der nötig muss und dabei nicht beobachtet werden will. Jetzt noch Verkleidungspflicht- Trallala. Und weht ein Lüftchen, stürzen die Kabel. Fällt kein Regen mehr, brennen die Böschungen. Kommt wieder nicht. Gibt es Eis, steht ein Bossel auf dem Bahnsteig, mit einem Schild dran "DER BAHNSTEIG WIRD IM WINTER NICHT GESTREUT", dass heißt wenn man den ohne Brille lesen will, fällt man auf dem Weg dahin um.
Der wird dann von dem Bahnangestellten da hin gebosselt, von der Treppe des Aufgangs. Geht man den hinab, ist da Glas und es riecht nach Urin. Jahrelang, immer wieder, immer anders. Am Fenster sitzen und auf blühende Landschaften sehen? Dann muss das Gerät aber auch NOISE CANCELLING haben. Sonst hörst du die ganze Zeit das Gequatsche hinter oder vor Dir. Wo einer alles richtig gemacht hat, im Leben. Oder welche Krankheiten in auffressen. Oder was er von Politik versteht.
Warum also diese vielen, brummenden Einzelkämpfer, die ihr günstiges Eigenheim gekauft? Süchtig nach System Henry Ford. Und jetzt brauchen die den Stoff und das "high" haben viele noch nicht mal erlebt. Mit dem Motorrad durch Kurven hacken? Ohne 70 Schild nach eigenem Ermessen? Wer kann sich noch daran erinnern? Meine wird auch immer blasser. Meine Freundin hat Autofahr Angst. Seit ich sie kenne, fahre ich am liebsten alleine. Sieht überall nur Katastrophen. Krallt in den Gurt. Zerrt am Sitz. "ACHTUNG" "DA" "PASS AUF". Also das genaue Gegenteil von mir. "City-Savety" von Volvo ist dagegen ein netter Zeitvertreib auf mehrspurigen Straßen. Und das kann man abschalten. Keine Zeit mehr jetzt. Guck mir gleich zum 12ten Mal CHRISTINE an, von Carpenter. Ist ja auch eine Frau, "la voiture".
Ja gut, die Eisenbahnkritik ist sicher zum Teil berechtigt, aber da ich mich schon seit meiner Jugend zur Eisenbahn hingezogen fühle, stört es mich weniger, bzw. ich finde es nicht schlimmer als das, was man auf dicht befahrenen Straßen alles erleben muss. Die anderen Fahrgäste stören mich übrigens weniger, das Hauptmanko sind für mich die Verspätungen oder Zugausfälle. Auch ein zu dünner Fahrplan mit zu wenigen Fahrten kann ärgerlich sein.
Aber abgesehen davon fahre ich definitiv lieber mit der Bahn, solange es auf den Straßen weiterhin so heftig zugeht wie gegenwärtig. Da stört mich ein plappernder Fahrgast weit weniger als irgendwelche Raser, die in unübersichtlichen Kurven überholen, oder die Drängler, die einem hinten an der Stoßstange hängen, obwohl man sowieso schon schneller fährt als erlaubt.
Ich kann gut nachvollziehen, dass du Autofahren als Entspannung empfindest. Für mich persönlich hängt es aber sehr von der Situation ab. In der Stadt, vor allem zu Stoßzeiten, kann es durchaus sehr stressig sein, besonders wenn ich mich nicht auskenne oder in einer unübersichtlichen Situation bin. Auch lange Strecken auf der Autobahn können anstrengend werden, vor allem wenn es sich stundenlang zieht und wenig Abwechslung bietet.
Auf der anderen Seite kann Autofahren aber auch sehr entspannend sein, vor allem auf der Landstraße oder in einer schönen Landschaft. Dann genieße ich die Fahrt und die Aussicht und kann dabei auch sehr gut abschalten. Es hängt also wirklich sehr von der Situation ab.
Ich denke, dass es auch eine gewisse Gewöhnung gibt, je öfter man Auto fährt. Ich persönlich bin seit Jahren fast täglich mit dem Auto unterwegs und habe dadurch auch ein gewisses Gefühl dafür entwickelt, wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten muss. Das gibt mir dann auch mehr Sicherheit und ich fühle mich insgesamt entspannter.
Rehbock hat geschrieben: Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass viele Menschen sich an intra uterinale Erfahrungen erinnert fühlen, durch das leichte Wackeln und auf und ab im Auto die dumpfen Geräusche.
Mangels vieler Eisenbahnlinien in den USA haben es die dortigen Wissenschaftler vermutlich nicht in Betracht gezogen, ähnliche Untersuchungen auch fürs Bahnfahren durchzuführen. Genaugenommen hat man nämlich in der Bahn ganz ähnliche Wahrnehmungen, die ich ebenfalls als angenehm und entspannend empfinde.
Im normalen Fahrbetrieb fühlt sich das Bahnfahren ähnlich an, weil man leichte Schwing- und Wackelbewegungen spürt, und weil die Fahrgeräusche meistens relativ leise rauschen und gedämpft rumpeln. Außerdem erlebe ich das Vorbeigleiten der Landschaften als sehr entspannend und fast meditativ (das Gute ist, dass ich nicht aktiv in den Fahrvorgang eingreifen muss und mich deswegen noch besser entspannen kann).
Anders sieht das vielleicht in den USA oder auch im UK aus. Dort gibt es häufig noch Schienenstrecken, bei denen die Schienen nicht so gleichmäßig verschweißt und verlegt sind. Dort kann der Zug auch ordentlich schwanken, rütteln und rattern (was aber auch wegen der Gleichförmigkeit entspannend wirken kann).
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