Auto fahren, auch wenn man es nicht braucht?

vom 18.08.2015, 09:55 Uhr

Ich studiere ja noch und habe deswegen auch ein Semesterticket. Das Semesterticket muss ich so oder so bezahlen und so teuer ist es ja auch nicht wie ich finde. Ich nutze es auch sehr intensiv und erledige sehr viele Besorgungen und dergleichen über Bus und Bahn. So fahre ich zur Uni oder Arbeit auch nur über den ÖPNV, auch um Kosten zu sparen. Denn ein Auto kostet ja auch was langfristig betrachtet, nicht nur der Sprit, sondern auch Reparatur, Versicherungen etc.

Mein Freund braucht sein Auto jedoch jeden Tag. Er muss immer zur Arbeit fahren, was schon locker 20 km eine Strecke sind. Außerdem ist die Busverbindung sehr schlecht, sodass es einfach komfortabler ist.

Mittlerweile möchte er aber, dass ich sein Auto auch fahre. Wozu das gut sein soll ist mir ein Rätsel, da ich ja wie gesagt das Semesterticket habe. Außerdem ist die Parksituation in der Nähe meiner Arbeit einfach nur der absolute Horror, sodass ich den Bus einfach praktischer finde. Wenn ich kein Semesterticket mehr hätte, würde ich schon auf das Auto zurück greifen, aber da ich es im Moment einfach nicht brauche und es auch günstiger ist, habe ich gar kein großes Bedürfnis, mit dem Auto großartig herumzufahren. Da ich auch im Zentrum arbeite, ist die Verbindung mit dem ÖPNV wirklich sehr gut.

Meinem Freund scheint diese Ansicht nicht besonders zu gefallen und er ist schon leicht "beleidigt" deswegen. Er meint, dass man in einer Beziehung eben auch alles teilen sollte und hätte schon gerne, dass ich das Auto häufiger fahre und benutze.

Wie seht ihr das? Würdet ihr ein Auto fahren, auch wenn ihr es nicht braucht und es somit überflüssig ist? Könnt ihr verstehen, dass man als Partner möchte, dass das Auto unbedingt vom anderen genutzt wird?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde mich nicht dazu drängen lassen, ein Auto zu fahren, das ich gar nicht brauche. Vor allem dann nicht, wenn es in meiner persönlichen Situation unpraktischer wäre.

Bei dem, was du beschreibst, habe ich aber gar nicht den Eindruck gehabt, dass es dem Drängenden um das Autofahren geht. Mein erster Gedanke war der, dass das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln (wie von vielen Menschen) als nicht standesgerecht empfunden wird.

Ich selbst fahre viel mit dem Fahrrad, auch wenn ich theoretisch das Auto benutzen könnte. Schon oft bin ich dann mitleidig gefragt worden, ob ich kein Auto mehr habe, oder man hat sich über mich lustig gemacht und gefragt, ob ich den Sprit nicht bezahlen könnte. Für viele Menschen unterliegt die Nutzung von Fahrrad oder ÖPNV tatsächlich einem Standesdünkel. Davon lasse ich mich aber nicht beeindrucken :D. Mein Auto bleibt trotzdem stehen, wenn ich es nicht brauche.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich deinen Partner in dem Punkt nicht wirklich verstehen kann. Sicher ist es nett, wenn er sein Auto mit dir teilen möchte. Das finde ich toll und wenn du es mal brauchst, kannst du ja darauf zurückkommen. Aber er muss es doch verstehen, wenn es für dich aufgrund der Parkplatzsituation bequemer ist, mit dem Bus zu fahren und du das Tickt dafür ja sowieso hast.

Du hast durch die Busfahrt ja keinen Nachteil, durch die Fahrt mit dem Auto hättest du also auch keinen Vorteil. Das würde ich so noch mal versuchen, deinem Freund zu erklären und ich würde mich nicht überreden lassen, unbedingt mit dem Auto zu fahren, wenn du hinterher weit weg von deiner Arbeit parken musst und noch einen langen Fußweg in kauf nehmen musst, weil du das Auto genommen hast.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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