Auswirkungen einer Grundrente auf die Altersarmut
Um der immer mehr ansteigenden Altersarmut entgegenzuwirken, wird der Ruf nach einer Grundrente immer lauter. Das hört sich ja im ersten Moment ganz gut an, aber was kann denn so eine Grundrente bewirken? Je nach Höhe einer Grundrente, wird man ja dennoch nicht um aufstockende Leistungen umhinkommen. Welche Erwartungen habt ihr denn an eine Grundrente? Könnte diese ein taugliches Mittel zur Bekämpfung der Altersarmut sein oder ist das auch nur eine Verschieberei von Transferleistungen des Staates?
All das, was ich bisher von der Grundrente mal hier und dort aufgeschnappt habe, ist für mich gerade zu hoch gedacht. Es geht also darum, dass jeder eine Mindestrente bekommt, die einer gewissen Summe X entspricht, oder? Doch das Problem ist doch eigentlich, dass eben nicht jeder diese Grundsumme sowieso gleichwertig erwirtschaftet haben wird, sodass man auch immer das Gerechtigkeitsgerede hier und dort ins Spiel bringen wird.
Darüber hinaus frage ich mich, wenn man jetzt schon immer sagt, dass die Kassen leer sind, wie soll dann eine gewisse Grundsumme X überhaupt möglich sein? Es muss dafür ja auch alles erst einmal erwirtschaftet werden. Wobei man ja auch mal die Diäten der Politiker einsparen könnte, aber wer bin ich zu sagen, dass die ja nicht ihre Wundersummen brauchen?
Ich bin halt einfach der Meinung, dass sich arbeiten nicht nur jetzt auszahlen muss, sondern auch später. Während Politiker ab 10.000,- Euro sich den Lenz im Bundestag sitzend und diskutierend macht, die Diäten ständig höher werden, sitzen berentete Dachdäcker beim Amt und stocken auf. Der Bäcker, die Friseuse, die Kassiererin oder der Call Center Agent ebenfalls. Das geht einfach überhaupt nicht.
Ich weiß nicht wieso, aber andere Länder schaffen es auch schon im Vorfeld gut zu leben, gute Verdienste zu ermöglichen, einen dabei trotzdem hohen Lebensstandard zu zaubern, werden nicht von der EU noch diktiert und mehr. Kann da immer wieder auf Norwegen zurückgreifen, um das auch zu bekräftigen.
Ich kenne jemanden, der jetzt dort hin ausgewandert ist. Er wohnt jetzt an einem ( wie schreibt man das nochmal ) Fjord. Er hat sich in des um 1500,- Euro gesteigert, ein Haus an einem dieser Fjords, geht dieselbe Zeit arbeiten und hat einen besseren Lebensstandard sowie 1500,- Euro noch mehr in der Tasche. Das zahlt sich für ihn also aus.
Wie es später mit seiner Rente in Deutschland ist, kriegt er ja alle Wochen lang dank der Rentenkasse gesagt, und es ist ein Witz dafür, was er jahrelang an tausenden Euros eingezahlt hat. Pro Monat war das schon sehr viel, aber was soll man dazu sagen.
Die Grundrente wird es bestimmt mal geben, aber das wird teuer werden. Ganz sicher. Bezahlt werden muss die ja irgendwie und die Politiker werden kaum dazu beitragen. Die nehmen ja nur fein und sparen dann an anderen Stellen.
Das, was ich darüber gehört habe, klingt ziemlich bürokratisch - klar, Deutschland ist die Rente auch nicht wirklich gerecht. Die Leute, die 35 Jahre gearbeitet haben, kommen in den Genuss von mehr Geld und die, die es nur auf 34 Jahre und 11 Monate gebracht haben leider nicht. Was genau rechtfertigt diesen Unterschied?
Natürlich möchten die regierenden Parteien in Rentner investieren, weil die inzwischen den größten Teil ihrer Wähler ausmachen. Aber mehr Sinn würde es doch machen wenn man die Ursachen von Altersarmut langfristig bekämpfen würde. Die Ausfallzeiten von hauptsächlich Frauen würden zum Beispiel durch bessere Kinderbetreuung verringert werden. Und die Kinderbetreuerinnen hätten eine bessere Rente wenn die Einrichtungen (vor allem staatliche und kirchliche) besser bezahlen würden.
Argumente nach dem Motto "die Politiker bekommen ja so hohe Diäten" finde ich übrigens albern. Wir können gerne darüber diskutieren, was Politiker bezahlt bekommen, die nicht mehr aktiv sind oder noch besser, was der Staat den ganzen Beamten im Ruhestand bezahlt, die nichts in die Rentenkasse eingezahlt haben.
Aber aktive Politiker werden im Vergleich zur freien Wirtschaft verdammt schlecht bezahlt. Man hat in dem Job ja keinen Anspruch auf Wochenende oder Feierabend und wie man vor Kurzem wieder gesehen hat werden auch Nachtschichten erwartet. Die meisten Leute, die auf die Diäten von Politikern neidisch sind, würden sich ganz schön umschauen wenn im Wahlkampf ihre Wochenarbeitszeit auf 100 Stunden hoch gesetzt wird. Aber steht ja jedem frei in die Politik zu gehen und sich das angeblich so leicht verdiente Geld abzuholen. Viel Spaß.
Cloudy, Beamte zahlen nicht in die Rentenversicherung ein und bekommen daraus kein Geld. Das könnte man natürlich ändern, aber das wird teuer. Schließlich ist der Deal, lebenslang ziemlich wenig zu verdienen, dafür ist der Arbeitsplatz sicher und die Pension nicht so viel niedriger. Würde man Beamte in die Rentenversicherung stecken, müsste man denen ordentlich mehr bezahlen. Man findet beispielsweise jetzt schon keine Richter mehr, weil Prädikatsjuristen in der freien Wirtschaft doppelt so viel bekommen. Und das schon zu Beginn. Das Steigerungspotenzial ist auch größer.
Außerdem ist die Grundrente ein Witz. Besonders von der Grundrente betroffen sind Frauen. Schließlich kümmern die sich um die Familie, pflegen und arbeiten oft in schlecht bezahlten Jobs. Und da kommt der Haken: Gibt es eine Bedürftigkeitsprüfung, bekommt kaum jemand Grundrente, weil der Partner genug hat.
Das hat dann nichts mit Respekt vor der Lebensleistung zu tun. Denn dann werden Rentner wieder zu Bittstellern, die sich nackig machen müssen und wer einen Versorger hat, braucht offensichtlich keinen Respekt vor der Lebensleistung. Was ist das für ein Frauenbild? Verzichtet man auf die Prüfung, wird es richtig teuer.
Da finde ich das niederländische Modell besser. Ab 15 Jahre gibt es für jedes Jahr im Land zwei Prozent Rente. Wer komplett in den Niederlanden gelebt hat, bekommt automatisch die volle Rente, egal was er gearbeitet und verdient hat. Auch wer nicht gearbeitet hat, bekommt die Rente. Wobei Paare weniger bekommen als zwei Singles. Finanziert wird die Rente durch Beiträge vom Arbeitseinkommen. Wer mehr verdient, zahlt mehr für seine Einheitsrente. Dazu gibt es betriebliche Altersversorgung und private Altersvorsorge. Zum Sozialamt muss niemand.
Zunächst einmal darf ich daran erinnern, das 2021 wieder Bundestagswahlen sind und dann sicher wieder das Gejammere los geht, dass kein Geld da sei. Die Kosten für den Klimaschutz könnten laut dem BDI 70 Milliarden Euro im Jahr betragen. 40 Milliarden Euro kostet das von der NATO vereinbarte 2-Prozent-Ziel, dass auch Hillary Clinton angemahnt hätte. 2020 sollte die Flüchtlingshilfe von 50 Milliarden auslaufen. Ich gehe davon aus, dass diese mit 40 Milliarden weiterlaufen wird. Dagegen steht ein Bundeshaushalt von aktuell 350 Milliarden Euro im Jahr. Was bis nächstes Jahr nicht durch ist, wird auch die nächsten paar Jahre nicht mehr angepackt!
Die Mindestrente soll 10 Prozent über der Sozialhilfesatz liegen. Das wären ca. 880 Euro. Das wäre auf jeden Fall ein Fortschritt und dieses Projekt der großen Koalition finde ich klasse. Es war übrigens zumindest von Seiten der CDU als Ausweg aus der Sozialhilfe geplant und nicht als reine Aufstockung. Das Problem der meisten Frauen dürften die 35 Jahre sein. Meiner Ansicht nach wird dieses Projekt nur bis 2020 beschlossen werden können, da die wirtschaftliche Lage sich weltweit abkühlt und dann niemand mehr solche Projekte beschließen will. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.
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