Auswandern - alles verkaufen oder was mitnehmen?

vom 15.07.2022, 19:38 Uhr

Man sieht ja immer wieder wie Leute auswandern und da gibt es dann auch ganz unterschiedliche Typen und Herangehensweisen. Mein Bruder hat beispielsweise ein paar Jahre in Italien gelebt. Seine Sachen, die er so im Laufe seines Lebens angesammelt hatte bis dahin, hat er dann bei Verwandten gelagert, die den Platz dafür hatten.

Es war aber auch klar, dass er zurück kommt. Ich habe aber auch oft schon Anzeigen gesehen von zukünftigen Auswanderern, die dann ihre ganzen Sachen verkauft haben. Natürlich hat man dann erstmal Geld, aber muss ja auch alles neu kaufen. Wie würdet ihr das machen? Wie habt ihr es gemacht?

Natürlich kommt es auch darauf an, wo man dann hinzieht. Innerhalb von Europa kann man das ja alles noch irgendwie bringen lassen und zahlt dabei nicht zu viel, wenn man dann woanders hingeht, würde ich mir neue Dinge kaufen und nur Erinnerungen mitnehmen. Wie seht ihr das?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich glaube, ich persönlich würde das meiste verkaufen oder entsorgen (sofern kein Wert mehr vorhanden ist) und mir im neuen Land nach und nach die notwendigen Sachen neu zulegen. Allzu vieles benötigt man ja am Anfang gar nicht, außer ein paar Möbeln. Die persönlich wichtigen Sachen passen in ein paar Kartons, und den Rest würde ich wahrscheinlich nicht mitnehmen. Ich bin aber sowieso kein Mensch, der viele Gegensätze hortet, dementsprechend kann ich auf das Meiste verzichten.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Komisch, ich sehe nie, wie Leute auswandern, wenn man nicht einen Umzug in ein anderes Bundesland oder ins Pflegeheim als Auswandern deklarieren möchte.

Aber bei den Geschichten aus zweiter oder dritter Hand, wenn jemand berufsbedingt für zwei Jahre nach Singapur versetzt wird, sehe ich es eigentlich nicht, dass die Leute ihren gesamten Hausrat in den Container packen und um die halbe/ganze Welt verschiffen lassen. Das ist doch bestimmt sackteuer, und ich kann mir nur zwei Möglichkeiten vorstellen, was dabei herauskommen kann.

Entweder landet man - ganz abenteuerlich - irgendwo mit Strohdach und Lehmboden und einem Stromgenerator hinterm Haus. Was machst du da mit deiner Essecke für sechs Personen, der neubarocken Schrankwand oder Tante Hildegards antikem Sekretär? Oder du kriegst von deinem ganz normalen Job eine ganz normale Dienstwohnung nach lokalen Standards gestellt und hast ebenfalls keinen Grund, die Eckbank nach Indonesien verschiffen zu lassen.

Ich selber habe wenig Hang zum "Auswandern", hänge aber auch nicht besonders an Banalitäten wie Möbeln. Falls es mich wirklich überkommen sollte und ich allem und jedem hier den Rücken kehre, würde ich mehr oder weniger packen, was ich transportieren kann und den anderen Trödel verticken oder gleich wegschmeißen. Wenn schon auswandern und woanders neu anfangen, dann richtig.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kenne jemanden, der kürzlich nach Frankreich umgezogen ist. Der hat das wie einen normalen Umzug gemanagt. Er und seine Familie hatten vorher eine große Wohnung hier und in Frankreich auch eine ungefähr gleichgroße. Da hat alles gepasst. Wenn er in ein paar Jahren eventuell zurückkommt, wird er das auch wieder wie einen normalen Umzug managen. Ich glaube, dass seine Firma den Umzug bezahlt hat.

Ich hänge an keinen Möbeln und besitze sehr wenig und überhaupt nichts, an dem ich hänge. Ich würde alles komplett leerräumen und verkaufen oder verschenken. Das Zeug einzulagern oder mit dem Schiff irgendwohin zu bringen, wäre wesentlich teurer als mir alles neu anzuschaffen. Außerdem hat ein Auswandern zum Beispiel nach Australien ja gerade den Reiz eines Neuanfangs. Da würden mich meine alten Möbel eher stören.

Meine Schwiegereltern wohnten berufsbedingt alle paar Jahre in einem anderen Land, auch in den USA. Sie nahmen ihre Möbel manchmal mit, manchmal lagerten sie sie ein. Aber das bezahlte die Firma. Es hängt also davon ab, wohin man auswandert (Europa, Thailand, Nordpol?), welche Bedeutung das Auswandern für einen hat, beruflich oder privat, und für wie lange man wegbleibt.

Wir waren mal ein halbes Jahr in Australien. Für diese Zeit vermieteten wir unsere Wohnung möbliert zwischen. Man muss natürlich dem Vermieter Bescheid geben, der zustimmen muss, wenn es nachvollziehbare Gründe gibt. Aber das war kein richtiges Auswandern. Aber wenn man noch nicht weiß, ob man zurückkommt oder nicht, wäre das eine Option.

Auch für eine geplante einjährige Weltreise nach unserem Studium hatten wir die Option der Untervermietung meines kleinen Studentenzimmers gewählt. Wir waren aber so naiv, dass wir den Vermieter nicht um Erlaubnis gefragt hatten. Als wir nach sechs Wochen vorzeitig zurückkamen, kam dann ziemlich bald die Kündigung. Die Zwischenmieterin war zurecht sauer und wir mussten ein paar Wochen bei Freunden wohnen, denen wir auch bald auf die Nerven gingen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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