Ausschließlich auf Rat des Partners hören?

Eine Bekannte von mir ist seit Jahren in einer Beziehung, wobei sie so ein Mensch ist, der sich gerne Ratschläge von Menschen aus ihrem Umfeld holt, wenn sie denn welche benötigt. Sie fragt eben immer die Person in ihrem Umfeld um Rat, die sich am besten mit etwas auskennt, wenn sie mal nicht weiter weiß, was ich auch gut finde. Ich finde es besser, wenn man sich eben kompetente Ratschläge holt als wenn man einfach irgendetwas macht, es dann schief geht und man hinterher darüber jammert wie gemein das Leben doch zu einem ist.

Jetzt ist es aber so, dass es ihrem Partner so gar nicht gefällt, wenn sie sich Ratschläge von anderen Personen holt, selbst wenn diese sich mit manchen Themen viel viel besser auskennen als er. So ist er der Ansicht, dass die beiden doch in einer Beziehung sind und dass seine Meinung die Wichtigste für sie sein sollte und sie ausschließlich auf seine Ratschläge hören sollte und nicht auf die Ratschläge von anderen Personen.

Er begründet was wohl damit, dass er es eben am besten mit ihr meinen würde und nicht die anderen und da er eben das Beste für sie wollen würde, würde er ihr auch das raten, was für sie das Beste wäre. Das betrifft aber auch Themen, wo er nicht die geringste Ahnung hat und wo er meiner Ansicht nach ziemlichen Mist von sich gibt. Wie seht ihr das? Haltet ihr es für sinnvoll, wenn man ausschließlich auf seinen Partner hört, wenn man Rat braucht, selbst wenn dieser keine Ahnung von der Thematik hat?

Also ich denke innerhalb einer Beziehung sollte der Rat des Partners schon einen ziemlich hohen Stellenwert einnehmen. Allerdings bedeutet das für mich nicht, ausschließlich auf den Rat meiner Freundin zu hören. Es bedeutet nur, dass mir ihre Meinung zu sämtlichen Themen wichtig ist.

In einer Beziehung kennt man sich so gut, dass man weiß, wann es richtig ist den Rat des Partners zu befolgen. Man weiß, mit welchen Themen sich der andere auskennt und mit welchen eher weniger. Daran kann man sich orientieren, wenn man versucht die Ratschläge des Partners zu befolgen.

Ich denke, man muss es differenzieren. Wenn der Partner gar keine Ahnung von einem bestimmten Thema hat, dann hat sein Ratschlag oder seine Meinung auch keinen so hohen Stellenwert und man sollte sich dann doch eher auf den Ratschlag von jemanden verlassen, der davon auch Ahnung hat. Von daher würde ich den Ratschlag des Partners nicht immer an die oberste Stelle schieben, sondern es vom Thema abhängig machen.

Die Argumentation, dass nur er es mit der Partnerin gut meint ist einfach nur lächerlich. Wieso sollten es andere aus dem direkten und näheren Umfeld, wenn nicht sogar Verwandtschaft schlechter mit der Person meinen? Das ist doch sehr naiv gedacht und damit versucht sich der Mann nur in den Mittelpunkt der Welt zu rücken in jeder Hinsicht.

Ich halte es daher für ziemlichen Mist, wenn man sich nur auf Ratschläge von seinem Partner verlässt und andere Meinungen und Ratschläge gar nicht erst für voll nimmt. Dann müsste man sich auch keine weiteren Ratschläge einholen, sondern nur immer seinen Partner fragen. Das das schnell in die Hose gehen kann bei bestimmten Themen hat die Vergangenheit auch an bekannten Beispielen bereits gezeigt, aber wieso es dann immer noch praktiziert wird ist mir wirklich schleierhaft.

Als Frau würde ich mich nicht so bevormunden lassen, dass man mir vorschreibt mit wem ich über welches Thema spreche und auch von wem ich mir Ratschläge einhole und am Ende befolge. Solch einen Partner an meiner Seite könnte ich mir rein gar nicht vorstellen, da es für mich keine Partnerschaft ist sondern einer Diktatur gleicht, bei der eben nur das Wort des Mannes das ist was zählt und am Ende gemacht wird. So abhängig machen würde ich mich nicht von einer einzelnen Person.

Für mich klingt es auch eher nicht so, als würde der junge Mann es mit deiner Bekannten besonders gut meinen. Dann würde er es doch auch zu schätzen wissen, wenn sie sich in der jeweiligen Situation immer von der Person einen Rat holt, die sich am besten damit auskennt. Das ist zumindest ein sinnvoller Weg, wie man eben den bestmöglichen Rat erteilt bekommt. So sieht es eher so aus, als wolle er sie ganz unter seine Fittiche bekommen und das ist sicher nicht gut.

Wenn deine Bekannte so ist, dass sie sich immer gerne einen Rat holt, bevor sie etwas macht, denkt ihr Freund vielleicht einfach, dass er sie so formen kann, wie er es möchte, wenn sie eben nur auf seine Ratschläge hört und nicht mehr auf die von anderen Menschen. Sicher kenne ich die beiden nun nicht und es sind nur Vermutungen, die ich äußere nach dem, was du hier schreibst. Aber auf jeden Fall finde ich es nicht richtig, dass der junge Mann so den Rat von anderen Menschen abwertet.

Wenn ich an der Stelle deiner Bekannten wäre, dann muss ich ganz klar sagen, dass ich mir das nicht gefallen lassen würde. Von wem ich mir Ratschläge einhole, das ist noch immer meine Sache und auch wenn der Partner es gut mit einem meinen sollte, so gilt das sicher auch für andere Menschen, wie die Eltern und gute Freunde. Das würde ich mir sicher nicht verbieten lassen, diese Menschen um Rat zu fragen, wenn ich weiß, dass sie sich gut mit der Thematik auskennen.

Ich finde es ganz schön egoistisch vom Partner, so zu denken. Er selbst möchte es sein, an den sich die Freundin immer wendet. Er ist wohl so eifersüchtig, dass er es nicht haben kann, wenn die Freundin auch mal andere Personen um Rat fragt. Sicherlich ist er dann direkt eingeschnappt und beledigt und fühlt sich auch noch ungerecht behandelt. So etwas kann ich ja gar nicht abhaben.

Natürlich sollte man wichtige Sachen in erster Linie mit dem Partner besprechen und erst recht Sachen, die beide etwas angehen. Wenn ich wissen will, welches Kleid ich zu einer Feier anziehen soll, ist mir der Rat meines Freundes aber nicht so wichtig, weil er nicht wirklich Ahnung davon hat. Da frage ich definitiv lieber eine Freundin um Rat.

Generell muss man sicherlich nicht immer auf den Rat des Partners hören. Ich würde auch nur Personen um Rat fragen, denen ich vertrauen kann. Wenn mein Partner von einer bestimmten Sache keine Ahnung hat, würde ich auch lieber auf den Rat von jemanden hören, der sich eben damit auskennt.

Ich finde es auch ziemlich übertrieben von dem Partner deiner Bekannten, dass er meint, dass sein Rat über allen anderen stehen sollte, weil er eben ihr Partner ist und seine Meinung ihr am wichtigsten sein sollte. Das klingt für mich schon irgendwie nach Machogetue und ich würde dem Kerl auch mal den Kopf waschen. Es ist sicherlich schon wichtig, dass man den Partner mal um Rat fragt und diesen auch berücksichtigt, aber ich finde es auch kein Zeichen von Schwäche, wenn man dann mal zugibt, dass man sich mit einem Thema gar nicht auskennt.

Da wird sich wohl jemand gekränkt in seiner Ehre fühlen. Das ist natürlich schade, aber letztendlich muss man denjenigen fragen, den man fragen möchte und von dem man dann auch den passenden Rat bekommt. Wenn der Partner von bestimmten Dingen keine Ahnung hat, kann man ihn eben auch nicht immer fragen, damit muss er leben und das ist auch normal.

Dass er der Meinung ist, das nur er es mit seiner Freundin gut meinen würde ist ja nun wirklich schon sehr lächerlich, denn andere Leute aus dem Umfeld werden ihr wohl auch nicht wehtun wollen oder dass sie am Ende eine falsche Entscheidung trifft.

Für mich liest sich das so als würde der Partner sie ein bisschen dominieren wollen, kleinhalten wollen, damit sie auch schön brav bei ihm bleibt. So etwas kann ich ja gar nicht leiden. Selber frage ich immer den, der mir den besten Ratschlag zu dem Thema geben kann. Mein Partner ist auch nicht von sich so eingenommen, dass er meint mir immer komplett helfen kann bei jedem Thema.

Ich muss ehrlich gesagt gerade ein wenig den Kopf schütteln, was der Kerl da eigentlich von sich gibt. Das heißt, wenn Frau gerne von anderen eine Meinung haben möchte, dann findet er das nicht gut, weil sie ja in einer Beziehung sind und er damit automatisiert das Recht für sich beansprucht, die beste und wichtigste Meinung zu haben. Schließlich ist er ihr Partner und setzt das mit der Beziehung voraus?!

Für mich einfach nur bescheuert und bei mir hätte er dann aber wahrlich die beliebte Arschkarte. Denn zum einen mache ich noch immer, was ich will. Zum anderen höre ich auf das, was ich für richtig halte und nicht das, was er mir rein theoretisch als Rat & Meinung mit gibt und zum dritten, hole ich mir als eigenständiger Mensch da meine Meinungen ab, wo ich der Meinung bin, dass die Objektivität gewahrt ist und nicht einer so spricht, weil er mein Partner ist.

Sicherlich berücksichtige ich jede Meinung und bilde mir auch meine eigene. Diese kann aber x-beliebig von den Meinungen anderer unterschieden werden und entspricht dem, wonach ich stehe, wonach ich lebe und mich richte. Nicht, weil es mein Partner ist, hat er da die Oberhand? Wo kommen wir denn da hin, weil er mein Partner ist, hat er also mehr Rechte, mir förmlich seine Meinung aufzudrücken. Davon wüsste ich aber was!

Klingt wie ein Kleinkind, welches sich in seiner Ehre und seinem Selbstbewusstsein gekränkt fühlt, weil er nicht der ausschlaggebende Punkt für ein Umdenken & Co ist. Da muss er mal lieber an sich arbeiten, ehe er jemanden seine Meinung auf die Nase binden möchte, weil er sich als Nabel der Welt wegen der Partnerschaft sieht.