Aussage des Papstes sorgt für viel Furore
Was ich heute Mittag in den Nachrichten bei ntv über Papst Franziskus hörte, ließ mir den Atem stocken. Ich zitiere:
„Manche Menschen glauben - entschuldigen sie den Ausdruck -, dass sich gute Katholiken wie Karnickel vermehren müssen.“
Diese Aussage bezieht sich auf das Verbot, Verhütungsmittel zu benutzen. So sollten Eltern die Zahl ihrer Nachkommen verantwortungsbewusst planen. Es gibt viele Methoden, die die Kirche erlaubt. Er äußerte sich noch, dass drei Kinder ideal seien für ein Ehepaar. Die Katholische Kirche verbietet Verhütungsmittel wie Kondome und die Pille.
Wie kommt diese Aussage des Papstes bei euch an?
Es ist ja nun bekannt, dass die PR Abteilung des Vatikans mit dem Papstwechsel komplett umgebaut wurde und, dass für den neuen Papst eine andere Strategie entwickelt wurde, die dafür sorgen soll, dass er sympathischer wirkt. Deshalb wäre ich mit der Aussage, dass es sich um eine Aussage des Papstes handelt vorsichtig. Natürlich gehe ich davon aus, dass das tatsächlich aus seinem Mund kam, aber es steckt eben eine ganze PR Strategie dahinter und nicht etwa die persönliche Meinung einer einzelnen Person.
Was ist also davon zu halten, dass die Papst PR diese Aussage unter die Leute bringen möchte? Ich denke, damit wird schlicht und einfach die Realität kommentiert, mehr nicht. Für die meisten Menschen in der westlichen Welt sind drei Kinder oder weniger die Realität. Das haben sie ganz einfach für sich selber entschieden, ohne, dass ihnen das jemand vorgeschrieben hat. Ich wohne in einem überwiegend katholischen Gebiet und hier sehe ich keine Karnickel-artige Vermehrung.
Und warum sieht die Papst PR die Notwendigkeit die Realität zu kommentieren und ihr somit praktisch im Nachhinein die Legitimation zu erteilen, um die aber eigentlich überhaupt niemand gebeten hat? Weil die neuen Leute, die ja teilweise aus den Medien kommen, wahrscheinlich ein besseres Gespür dafür haben, was bei der breiten Masse ankommt. Es hört doch jeder gerne, dass der eigene Lebensstil vom religiösen Führer für gut geheißen wird.
Ich glaube, das siehst du etwas zu zynisch. Ich bin selbst nicht christlich und nehme dementsprechend eine Außenperspektive ein. Mein persönlicher Eindruck vom Papst ist allerdings ein durchaus positiver.
Klar, eine PR-Abteilung wird er haben - aber die kann auch nur so weit vorausplanen. Wenn er die Mikros im Gesicht hat und die Presse da ist, dann wird das aufgenommen, was er sagt. Und wenn das erst einmal raus ist, hat keine PR-Truppe noch Einfluss darauf. Auf mich macht er nicht den Eindruck einer von einem Team PR-Menschen gesteuerten Marionette.
Das mit der Legitimation im Nachhinein gut, da ist sicherlich etwas dran. Allerdings glaube ich schon, dass das etwas ausmacht. Denn Christen gibt es ja bei Weitem nicht nur in der westlichen Welt. Und ich glaube, dass in anderen Erdteilen die Ehrerbietung für den Papst und die Hörigkeit auf das, was er sagt, noch weitaus größer ist.
Es ist eitel zu denken, dass in Mitteleuropa die einzigen gutbürgerlichen Katholiken leben. Man gehe einfach mal nach Südamerika, nach Korea, ja sogar nur bis Polen. Was es dort an Papstverehrung gibt (selbst nachdem es nicht mehr ihr Landsmann Johannes Paul II. ist), ist wirklich erstaunlich.
In solchen Gebieten denke ich, dass das Wort des Papstes noch viel mehr zählt, viel ernster genommen wird. Der Papst ist nicht das Oberhaupt der westlichen Kirche, sondern der ganzen Kirche. Das bedeutet, solche Äußerungen beziehen sich NICHT nur auf Mitteleuropa. Klar, der durchschnittliche Deutsche hat nun mal kaum mehr als 2 Kinder und hat die auch entsprechend geplant. Aber der durchschnittliche katholische Deutsche ist meiner Ansicht nach auch nur sehr gemäßigt christlich.
Das heißt nicht, dass deutsche Katholiken "schlechtere" Gläubige wären, ich glaube nur, dass die Religion ihnen eher ein moralisches Konstrukt gibt und sie nicht alles absolut wörtlich und für bare Münze nehmen. Die Bildung rangiert etwas höher als die Religion, würde ich sagen, und dementsprechend fällt dann auch die Familienplanung aus.
Insofern: Klar siehst du keine "karnickelartige" Vermehrung in deinem Umfeld. Man ist hier ja auch nicht so arg religiös. Nicht mal mehr in den niederbayrischen Dörfern sieht das wirklich so aus. Da ist man zwar natürlich etwas gläubiger und geht brav in seinen wöchentlichen Gottesdienst, aber viel größere Familien hat man auch nicht. Weil man eben weiß, dass man die irgendwie ernähren muss.
Ich finde die Äußerung gut und wichtig, weil man in einem globalen Sinn denken muss, was den Papst angeht. Und es gibt sicher Länder, in denen Familien dankbar sind um eine solche Äußerung. Wenn der Papst höchstpersönlich sich so bekennt, kann auch kein Druck von anderen kirchlichen Instanzen ausgeübt werden. Ich finde, das macht Franziskus noch etwas sympathischer.
Ich muss zunächst sagen, dass der neue Papst Franziskus mir einen relativ modernen Eindruck macht im Gegensatz zu seinen Vorgängern. Doch er wird weiterhin eine konservative Linie fahren, die weiterhin weltweit auf nicht Verständnis oder Zuspruch stößt. Denn die katholische Welt vergöttert ihn und wird dementsprechend natürlich auch agieren, was der Papst in göttlicher Segnung vorgibt.
Religion ist eben eine Sekte, und wenn da ein Mensch namens der Papst ist, der für viele der gesandte Gottes ist, dann wird das befolgt, war er sagt. Was ich persönlich sehr schade finde, denn damit ist es eben für viele Menschen so schwer, weltweit Fuß zu fassen. Katholiken ( strenge ) stoßen sehr oft mit anderen Glaubensrichtungen und Menschen im allgemein durch ihre fanatische Lebensweise an.
Diese Aussage wird meiner Meinung nach in jedem Fall vom Papst gekommen sein, denn die PR-Abteilung haut nicht irgendetwas heraus, was nicht stimmt. Das kann man sich mit dem heiligen Papst nicht erlauben und er geht auch etwas konsequenter mit solchen Menschen um, diesen Eindruck habe ich sehr wohl von ihm.
Ich empfinde diese Aussage mehr als nur zynisch von ihm. Wenn ich mir die HIV-Zahlen in Afrika ansehe, die steigen und Kinder bereits im Mutterleib infiziert werden, dann platzt mir ehrlich gesagt der Kragen bei solchen Aussagen. Denn viele in Afrika sind auch göttlicher Natur und glauben an den heiligen Vater. Da der Papst jedoch auf dieser Erde ist, nehmen viele örtlich die Worte für goldene Münze. Denn der Papst ist eben für sie der Ersatz- und das Sprachrohr für Gott. Näher an Gott kommen solche Menschen nicht heran als mit dem Papst.
Kondome sind für mich eine Pflicht und ich habe mir wirklich gewünscht, dass der etwas moderne Papst Franziskus hier zumindest die alten Floskeln beiseitelegt und diese fördert. Die Pille lasse ich von mir aus bedingt gelten, wobei ich finde, dass viele Katholiken sich auch Mal etwas zurücknehmen sollten, was die Anzahl der Kinder angeht. Vor allem diejenigen, die im Leben nichts auf die Kette kriegen und sich in seinen Worten wirklich vermehren wie die Karnickel, weil es ja alles Gottes Präsente sind.
Diese Aussage macht den Papst in meinen Augen nicht sympathischer, aber ich habe ohnehin nicht allzu viel erwartet. Die konservative Kirche der Katholiken sollte jedoch mal im Allgemeinen überdenken, was sie da heranzüchtet. Priester, welche sich an Kinder vergehen, weil sie ein "Sexverbot" haben und mehr. All das wäre längst vom Tisch oder weniger in den Schlagzeilen, wenn der Papst mal etwas lockerer werden würde und die fanatischen Sektenanhänger ebenfalls den Kopf in die Richtung gerückt bekämen.
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