Ausländer subjektiv in der Anzahl als mehr empfinden?

vom 05.09.2015, 17:58 Uhr

Meine Oma ist eher konservativ und sie ist nicht mit allen Punkten der Flüchtlingspolitik einverstanden. Teilweise findet sie das Verhalten Deutschlands gut, teilweise hat sie aber auch schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht und hat daher leider auch einige Vorbehalte. Das lustige ist aber, dass meine Oma glaubt, dass es in ihrer Stadt immer mehr Ausländer gäbe. Seit die Sache mit den Flüchtlingen in den Medien rauf und runter läuft, hat sie die feste Überzeugung, dass sie in ihrer Stadt immer mehr Ausländern begegnet.

Dabei stimmt das nicht, denn ihr Wohnort hat bisher noch keinen einzigen Flüchtling aufgenommen und wird dies erst nächsten Monat machen. Dann soll dort extra eine Turnhalle dazu vorbereitet werden. Kennt ihr auch Leute, die glauben das es mehr Ausländer in ihrem Wohnort gibt, obwohl dies schlichtweg nicht stimmt? Findet ihr das beunruhigend oder versteht ihr, dass einige Menschen sich offenbar in gewisser Weise vor Ausländern fürchten?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann es nur so sagen, schlagt mich, beschimpft mich, wenn ich in deutsche Städte komme, ich glaube es war Ulm vom Bahnhof weg bis zur Innenstadt, glaube ich, dass ich nicht mehr in Deutschland bin. Das sieht man bei vielen Leuten entweder, weil sie von Natur aus anders aussehen, oder weil sie ihre Religion zeigen wollen. In der Türkei sehe ich nicht so viele Leute, die das zeigen wollen.

Ich denke mir immer, dass es in Wien nur in einigen Bezirken ähnlich aussieht, aber nicht so krass. Als ich klein war, war ein Mann aus Afrika eine Sensation auf der Straße und spannend, woher der kam, heutzutage ist es eine Sensation, wenn ich mal einen Bus erwische, in dem KEIN Mann aus Afrika drinnen ist. :think:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich denke, dass Ausländer generell als mehr empfunden werden als sie tatsächlich zahlenmäßig sind. Ich denke da zum Beispiel an türkische Migranten. Wenn auf der Straße türkisch gesprochen wird, empfindet man sie automatisch als Ausländer, auch wenn sie laut statistischer Definition (wegen deutscher Staatsangehörigkeit) als Deutsche gezählt werden.

Bei den Aussiedlern ist es genau dasselbe, wobei viele Menschen da aber irritiert sind, wenn sie eben Fremdsprachen auf der Straße hören. Viele gehen davon aus, dass "Deutsche" nur Deutsch auf der Straße sprechen würden, weil man in Deutschland lebt und dass nur Ausländer eine Fremdsprache benutzen würden: Das ist aber ein Trugschluss.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das Ganze ging schon kürzlich in Wien gehörig schief, als ein ungarischer Politiker ein Video postete, in dem er so etwas behauptete. Er sagte darin, dass er mit Leuten in Wien 10 ins Gespräch kommen wollte, aber er dort niemanden fand, der auf deutsch mit ihm sprechen konnte. Das Video wurde von Facebook gelöscht und die heimischen Medien haben dagegen oft gewettert. Gestern eben war ich in Wien 10 und nachher in Wien 5 und dort sollte man echt nicht mit deutsch durchkommen wollen. Dort sind eben andere Sprachen sehr gefragt. Wie das allgemein zu sehen oder bewerten ist, darf jeder für sich selbst ausmachen, sonst führt das wieder zu hitzigen Debatten. :think:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Mensch, Celles, was du immer erlebst. In meinem Stadtteil leben fast ein Drittel Ausländer und dazu kommen die Menschen mit Migrationshintergrund. Da kommt man auf über die Hälfte mit fremden Wurzeln. Komischerweise komme ich hier mit Deutsch bestens zurecht. Nur weil die Menschen untereinander ihre Sprache nutzen, heißt das noch lange nicht, dass man sich nicht verständigen könnte. Außerdem reist du doch gerne, da sollte dich das doch nicht sonderlich aufregen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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