Ausgeschlossen fühlen, weil Hose in eigener Größe nicht da

Ich schaue mich gerade auf Amazon nach Freizeithosen um. Es gibt schon schöne und auch günstige Modelle. Aber bei gar nicht wenigen steht dann dabei, dass die nur bis zur 38 vorhanden sind. Ich meine, das ist ganz schön wenig. Nur bis Größe 38? Als ob die 40 nun eine besonders große und außergewöhnliche Size wäre.

Da komme ich mir richtig ausgeschlossen vor, so als würde der Händler sagen „Tut mir leid, 40 – so etwas führen wir nicht“. Ich habe bisher immer gedacht, dass die 40 eine ganz normale Größe ist und nichts, was man nun extra suchen müsste.

Kommt ihr euch auch ausgeschlossen vor, wenn es Dinge nicht in eurer Größe gibt? Es ist ja auch schade, wenn man gerade etwas Tolles gefunden hat und das wegen der nicht vorhandenen Größe nicht bestellen kann. Oder ist euch das egal und ihr sucht unbeirrt weiter?

Warum sollte ich mich ausgeschlossen fühlen? Ich hatte bisher aber auch selten das Problem, auch bei Amazon nicht, dass Kleidungsstücke nicht in meiner Größe vorhanden waren. Es kam zwar schon vor, dass mal Kleidung nicht in meiner Größe angeboten wurde, dann habe ich mich weitergewühlt und ein paar Seiten weiter gab es das Stück auch in meiner Größe. Aber ich muss sagen, dass ich recht selten Kleidung bei Amazon bestelle, da suche ich andere Seiten auf.

Klar ist es blöd, wenn man in ein Schuhgeschäft kommt und das Regal mit der Größe 41/42 ist dann nur halb so groß wie die Regale mit den kleineren Größen. Oder wenn das Angebot für Jeans in 34er Länge deutlich kleiner ist als das Angebot in Standardlänge 32.

Aber von was sollte ich mich da ausgeschlossen fühlen? Es gibt doch heute so ein Überangebot an Kleidung und Schuhen, da werde ich doch trotzdem irgendwas passendes für mich finden, obwohl es manches nicht in meiner Größe gibt. Also mein Kleiderzimmer ist sehr gut bestückt.

Außerdem kann das ja auch Leuten passieren, die absolute Standardmaße haben. Ich habe es schon mehr als einmal erlebt, dass ich bessere Schnäppchen gemacht habe als eine Freundin, die dem Durchschnitt näher kommt als ich. Kleinere und längere Größen sind oft noch da, weil sie nicht so viel nachgefragt werden.

Warum ausgeschlossen, nur weil deine Größe nicht vorrätig ist? Was sollen denn erst einmal Menschen sagen, die 42 oder 44 brauchen? Die können sich dann wohl gleich begraben lassen? Wenn ein Geschäft deine Größe nicht führt, musst du doch nicht traurig sein.

Es gibt hunderte anderer Läden, die dir gerne eine schöne Hose in deiner Größe verkaufen würden. Gehe doch einfach mal in einen Laden am Ort oder ein Sportgeschäft und sieh dir die Freizeithosen an. Dort kannst du sofort anprobieren und bist nicht enttäuscht, wenn dir etwas laut Katalog nicht passt oder auch anders in der Farbe ausfällt.

Ich wüsste auch nicht, warum ich mich dann ausgeschlossen fühlen sollte, wenn meine Größe nicht vorrätig ist oder gar nicht von diesem Hersteller produziert wird. Ich denke dann gar nicht weiter darüber nach, sondern sehe mich weiter um, um etwas zu finden, was mir gefällt und was es in meiner Größe gibt. Wenn ein Anbieter meine Größe nicht führt, dann hat er eben Pech gehabt, weil ihm ein Geschäft entgeht.

Ich habe mich noch nie ausgeschlossen gefühlt, weil meine Größe im Geschäft gerade nicht vorrätig war. Gerade bei meiner Standard-Größe ist es häufiger so, dass meine Größe dann als erstes vergriffen ist und ich dann mit leeren Händen gehen muss. Schlimm finde ich das überhaupt nicht. Abgesehen davon ist es doch so, dass genug andere Geschäfte entsprechende Größen führen und man daher als jemand mit Normalgröße nicht auf Geschäfte für Hungerhaken angewiesen ist.

Ich frage mich, woher ausgerechnet beim Klamottenkauf die ganzen Emotionen herkommen. Natürlich fühle ich mich nicht "ausgeschlossen", wenn Kleidung bestimmter Marken für bestimmte Zielgruppen buchstäblich zugeschnitten wird. Manche richten sich an die Jungen und Drahtigen, zu denen ich auch mal gehört habe, aber mit zunehmendem(!) Alter muss ich mich eben in Richtung "matronenhaft" orientieren. Das ist eben der Lauf der Welt, und ich finde es rein optisch eher lächerlich, wenn Frauen der Altersgruppe "matronenhaft" sich immer noch in Hosen der Altersgruppe "12-16" zwängen.

Es ist ja nicht so, als würden sich die ganzen Online-Händler in einem geheimnisvollen Hinterzimmer treffen und sich verabreden: Der Frau Gerbera mit ihrem fetten Arsch wischen wir jetzt ordentlich eins aus und werfen nur "Freizeithosen" auf den Markt, wo sich die Dicke garantiert nicht reinzwängen kann!

Hersteller von Konsumgütern haben ihre Herstellungs- und Verkaufsstrategien, die mal mehr, mal weniger an die Konsumenten angepasst werden. Genauso könnte ich mich "ausgeschlossen" fühlen, wenn mal wieder Erdtöne in sind, und ich doch in Dunkelblau so viel besser aussehe. Aber das macht ja auch keiner mit Absicht, um mir eins auszuwischen.

Wieso sollte man sich da ausgeschlossen fühlen? Ich meine es muss einem ja nicht alles passen und gerade bei den ganzen Chinagrößen müsste man dann ja regelmäßig einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn es dann nicht der Größe entspricht, die man sonst so an hat. Ich mache mein Selbstbewusstsein nicht an einer Größe fest. Ich komme auch damit klar, wenn ich mal eine Größe größer nehmen muss. Es ist einfach so und es fällt auch nicht immer alles gleich aus.

Es geht ja nicht darum, dass ich eine Größe größer nehmen müsste. Das stört mich nun gar nicht. Sondern der Punkt ist eher der, dass es etwas in meiner Größe nicht gibt und ich somit ein Piece, was mir sehr gut gefällt, gar nicht haben kann. Mir ging es erst neuloch wieder so. ich suche schon länger eine schöne Strickjacke, die einen Fake-Fur-Kragen hat, denn die habe ich mal bei einer Bekannten gesehen und sie hat mir total gut gefallen. Dicke Jacken mit Fell findet man massenhaft, aber eben keine Strickjacken oder Hoodies. Dann hatte ich eine bei Otto gefunden und mich schon nahezu in der Vorschaubild verliebt, bis ich feststellte, dass es die in meiner Größe nicht gibt. Eine Nummer größer zu nehmen wäre auch nicht gegangen, denn in Größer war sie auch nicht erhältlich.

Das ist dann schon traurig. Es stürzt mich nicht in tiefe Depression, aber schön ist es halt auch nicht. Man sieht, was man hätte haben können, aber man bekommt es nicht, gerade wenn es etwas ist, was man schon lange sucht. Oder ich hatte mir vor einiger Zeit eine Schlag-Jeans in Schwarz bestellt. Die ist inzwischen zu meiner Lieblingshose geworden. Sie hat auch nicht so einen ganz klassischen Schlag, sondern ist sehr raffiniert gearbeitet, das untere Teil nochmal so leicht nach innen eingeschlagen und das sieht super aus. Daher wollte ich mir das gleich Modell nochmal bestellen, aber natürlich gab es das dann nicht mehr in meiner Größe und meine Suche nach einem anderen Modell, was genauso aussieht, scheiterte. Wenn gerade die mittleren Größen immer ausverkauft sind, warum wird dann nicht diese Größe mehr produziert?

Manche richten sich an die Jungen und Drahtigen, zu denen ich auch mal gehört habe, aber mit zunehmendem(!) Alter muss ich mich eben in Richtung "matronenhaft" orientieren. Das ist eben der Lauf der Welt, und ich finde es rein optisch eher lächerlich, wenn Frauen der Altersgruppe "matronenhaft" sich immer noch in Hosen der Altersgruppe "12-16" zwängen.

Den Begriff matronenhaft kenne ich nicht, was heißt das? Jeans sind ja auch nichts nur für junge Leute. Dass ich jetzt keine bunte Hose mit Comicfiguren wöllte - ok - aber Jeans sind ja ein Produkt für alle Altergruppen und auch junge Leute haben nicht immer eine Figur wie eine Bohnenstange. Also ich finde, das hängt nicht unbedingt mit dem Alter zusammen.

Wenn Du Dich mit Größe 40 schon ausgeschlossen fühlst, dann willkommen in meinem Leben! Ich brauche noch ein bisschen was Größeres, wobei es noch nicht das Viermann-Zelt ist, sondern meine Größe eigentlich noch zu den normalen Größen gehört. Aber da ist fast nie was zu finden. Diese Größen sind immer als erstes vergriffen. Warum die Hersteller davon nicht mehr produzieren, wenn sie augenscheinlich sich gut verkaufen lassen und ständig zu wenig davon da sind, bleibt mir unverständlich.

Ich habe mir übrigens abgewöhnt, bei amazon nach Kleidung zu suchen, weil die Größenangaben da ein reines Lotteriespiel sind und nichts mit den tatsächlichen Größen zu tun haben, egal, ob dort eine Größentabelle vorhanden ist oder nicht. Das Beste war die Zentimeter-Angabe für die Oberweite bei einem Shirt. Tatsächlich war das Shirt dort auch so groß - nur hatten die intelligenten Hersteller das Shirt unten verjüngt und am Bündchen waren es glatte 40 cm weniger!

Wie man sich mit Größe 40 ausgeschlossen fühlen kann, ist mir ein Rätsel, denn da gibt es jede Menge Alternativen. Ab Größe 50+ hätte ich dagegen Verständnis, denn da gibt es nicht mehr viele Alternativen.