Ausgeschlossen fühlen, weil Hose in eigener Größe nicht da

[Mod]

Wie man sich mit Größe 40 ausgeschlossen fühlen kann, ist mir ein Rätsel, denn da gibt es jede Menge Alternativen. Ab Größe 50+ hätte ich dagegen Verständnis, denn da gibt es nicht mehr viele Alternativen

Ja, gerade weil es so eine normale Größe ist. Wenn es irgendwie keine 58 gibt, würde ich denken - ja, die ist halt eher selten, das kann ich nachvollziehen, wenn es die nicht gibt, aber die 40? Warum wird nicht genügend produziert, damit bei den normalen Größen genügend da ist? Das geht mir wirklich öfters so, dass genau diese mittleren Größen weg sind, aber 32 und solche Scherze gibt es noch. Finde ich schon schade.

Eigentlich ist es nicht so, dass nicht genug Größe 40 produziert wird sondern zu viel Größe 32. Es gibt in der Regel eine Mindestmenge, die man in einer bestimmten Größe produzieren lassen muss. Deshalb haben längst nicht alle Anbieter Größe 32 im Angebot, weil die nicht so nachgefragt wird und deshalb nicht so viele Kleidungsstücke in dieser Größe verkauft werden können, wie der Anbieter herstellen lassen müsste.

Für dich sieht das natürlich nach zu wenig Größe 40 aus, aber du musst bedenken, dass die meisten Anbieter überhaupt kein Interesse daran haben, dass ein bestimmtes Modell ewig lang lieferbar ist. Die bekommen jede Woche neue Klamotten rein und der Idealfall ist eben, dass sich die alten Sachen genau so schnell ausverkaufen wie diese neuen Sachen rein kommen. Als Kunde sollst du immer das Gefühl haben etwas zu verpassen wenn du das Geschäft nicht regelmäßig aufsuchst.

Mir geht es regelmäßig so, dass Kleidung in meiner Größe nicht vorrätig ist, obwohl ich eigentlich ganz durchschnittliche Maße habe, die häufig mit einem M oder manchmal auch L markiert sind. Doch mir geht es durchaus so, dass in einem Laden bereits nach kurzer Zeit nur noch die sehr kleinen oder sehr großen Größen vorrätig sind. Da arbeitet man sich dann durch Stapel von S und XXL-Kleidungsstücke, aber die durchschnittlichen Mittelgrößen sind vergriffen und werden auch nicht nachgeliefert.

Das ist übrigens einer der Gründe, warum ich ungern Kleidung kaufe, und weshalb ich meine Sachen recht lang benutze. Wenn die Geschäfte denken, sie müssten möglicherweise eine künstliche Verknappung generieren, dann kaufe ich eben nichts und spare mein Geld.

Die bekommen jede Woche neue Klamotten rein und der Idealfall ist eben, dass sich die alten Sachen genau so schnell ausverkaufen wie diese neuen Sachen rein kommen. Als Kunde sollst du immer das Gefühl haben etwas zu verpassen wenn du das Geschäft nicht regelmäßig aufsuchst

Ok, aber warum? Ich meine, hat der Hersteller nicht mehr davon, wenn er beliebte Teile über lange Zeit produziert, weil er da nicht immer wieder Entwicklungskosten hat? Etwas Neues zu entwickeln kostet doch mehr als das nur häufiger herzustellen, was schon da ist?

Der Hersteller hat davon, dass die Leute die Brocken kaufen. Ganz einfach. Niemand kauft Hose A noch einmal, wenn die noch gut ist. Aber Hose B ist eine Überlegung wert, denn die hat der Kunde noch nicht und er könnte sie auch gebrauchen. Damit verkauft er viel mehr.

Ok, aber warum? Ich meine, hat der Hersteller nicht mehr davon, wenn er beliebte Teile über lange Zeit produziert, weil er da nicht immer wieder Entwicklungskosten hat? Etwas Neues zu entwickeln kostet doch mehr als das nur häufiger herzustellen, was schon da ist?

Das stimmt schon, aber mit einem Laden voller bewährter Teile löst du leider nicht diesen Kaufimpuls aus, der für die Fast Fashion Industrie überlebenswichtig ist. Denn das ganze System funktioniert ja nur so lange man die Kunden dazu bringen kann regelmäßig mehr zu kaufen als sie brauchen.

Angenommen du findest deine Hose in deiner Größe, kaufst sie und bist damit zufrieden. Du gehst später noch mal in das Geschäft und da hängen immer noch die gleichen Hosen. Kaufst du noch eine? Vielleicht, wenn es ein Basic-Modell ist, das du oft trägst, aber vielleicht auch nicht, weil dir die eine Hose reichst und du lieber etwas Abwechslung hast.

Aber angenommen das Geschäft hat neue Hosen und die gefallen dir auch. Dann wird deine Bereitschaft eine Hose zu kaufen wahrscheinlich größer sein. Du hast schließlich gute Erfahrungen mit der Marke gemacht und das neue bringt Abwechslung.

Die Jeansverkäufe haben damals schwer gelitten als fast alle Frauen nur noch skinny Jeans getragen haben und die neuen Schnitte nur sehr zögerlich angenommen wurden. Es wurden deutlich weniger Jeans verkauft weil jede Frau irgendwann alle Waschungen im Schrank hatte.

Und was die Entwicklungkosten betrifft glaube ich nicht, dass die bei einer neuen Hose wirklich ins Gewicht fallen. Die werden ihre Schnitte wahrscheinlich in CAD erstellen und da kann man relativ einfach etwas ändern. Die grundsätzlichen Elemente bleiben bei einer Hose ja gleich und den Bund zwei Zentimeter höher oder eine andere Taschenform ist schnell gemacht.

Ich habe mich durch Kleidung, die es nicht in meiner Größe gab noch nie ausgeschlossen gefühlt. Da ich eine gängige Größe trage, ist diese dann auch oft schnell verkauft. Damit muss man eben rechnen. Ich finde das dann eher ärgerlich, gerade wenn mir ein Kleidungsstück sehr gut gefällt. Aber die Auswahl ist ja groß und meist findet man ja dann doch noch etwas anderes.

Selbst für große Größen gibt es ja mittlerweile schon mehr Auswahl und eigens Geschäfte für Mollige. Aber ich denke, dass es da doch schwerer ist, passende Kleidung zu finden. Aber mit Größe 40 würde ich mir da keine Sorgen machen. Diese tragen eben viele und dann ist sie auch schneller vergriffen.