Ausgemistete Sachen bei Personen mit mehr Platz lagern?

vom 25.11.2018, 02:32 Uhr

Ich miste mittlerweile sehr häufig mein WG-Zimmer aus - sicherlich einmal im Monat. Von gelesenen Büchern über Kleidung und Papierkram oder leeren Kerzengläsern ist da so ziemlich alles mit dabei. Da ich mir trotzdem immer viele Gedanken beim Ausmisten mache, könnte ich die Sachen alle direkt wegschmeißen oder verschenken, ohne sie zu vermissen.

Das will meine Mutter jedoch nicht. Sie meint, dass ich alle ausgemisteten Sachen von Zeit zu Zeit zu ihr bringen soll. Ihrer Meinung nach, könnte man die Sachen ja trotzdem alle irgendwann noch gebrauchen. Außerdem würde ich sie vielleicht irgendwann vermissen und könnte so trotzdem wieder irgendwann darauf zugreifen, ohne dass sie dann endgültig weg wären. Ich teile ihre Meinung zwar nicht, mache das aber trotzdem so, zumal sie auch wesentlich mehr Platz hat als ich. Gebt ihr ausgemistete Sachen auch lieber an Personen weiter, die mehr Platz haben, im Glauben, ihr könntet sie irgendwann vermissen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Oh man, dir scheint ja nicht bewusst zu sein, warum deine Mutter das macht. Das hat gar nichts damit zu tun, dass du bereuen könntest, die Sachen entsorgt zu haben. Das ist nur eine Ausrede, damit deine Mutter dich quasi dazu "zwingt" sie häufiger zu besuchen. Du schreibst ja selbst, dass du jeden Monat ausmistest, also sieht sie dich theoretisch jeden Monat. Sie kann dich nicht los lassen und klammert immer noch. Dass dir das nicht bewusst ist, finde ich befremdlich und dass du auf solche lahmen Ausreden hereinfällst noch mehr.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin zwar nicht so schnell bei der Hand, unbekannte Angehörige von Unbekannten verbal derart abzuwatschen, aber ich finde es selber auch absurd, von "Ausmisten" zu sprechen, wenn man das Zeug nur umschichtet. Wenn ich etwas ausmiste, wird es gespendet oder wandert in den Müll, aber "in meinem Besitz, nur an einem anderen Ort" zählt für mich nicht als Ausmisten.

Um ein Extrembeispiel zu bringen: In einer relativ seriösen Reportage über "Messies" wurde auch eine Frau gezeigt, die nichts weggeschmissen hat. (Wohlgemerkt, ich möchte hier niemanden diagnostizieren oder als durchgeknallt hinstellen!) Diese hat einfach Lagerraum gemietet, ihren Kram schön ordentlich beschriftet und eingelagert, und schwupps! - Problem gelöst. Dass es in ihrem speziellen Fall doch nicht so ganz als "normal" galt, Umzugskartons mit der Aufschrift "Haargummis, gebraucht, 2007-2010" zu besitzen, hat sie selber ganz anders gesehen.

Ich bin selber auch eher der "minimalistische" Typ und halte es für mehr als unwahrscheinlich, etwa die erwähnten leeren Kerzengläser oder mäßig unterhaltsame Taschenbücher jemals wieder zu "brauchen", aber wer den Kram lagern möchte, bitte. Aber dann würde ich, wie gesagt, nicht von "Ausmisten" sprechen, sondern von: Ich überhäufe dafür andere Leute mit meinem Trödel, weil ich mich doch nicht davon trennen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Für mich wäre das in dem Sinne auch kein Ausmisten, wenn ich die Sachen nur woanders lagere. Ausmisten heißt für mich, dass ich Dinge ausmustere, die ich nicht mehr anziehe, wie Kleidung oder einfach nicht benutze oder eben zu selten. Ich verschenke diese Dinge dann oder biete sie je nach Zustand im Internet an. Oftmals werfe ich auch einfach etwas weg. Das kann durchaus befreiend sein. Es ist in dem Sinne ja nur ein umlagern, wenn Dinge die man nicht braucht, woanders unterbringt.

Ich würde da mal fragen, welche Dinge denn von den Sachen nochmal verwendet wurden, die du bei deiner Mutter untergebracht hast. Ich denke, dass das Wenigste sein wird und sich das eigentlich nicht lohnt. Man muss sich eben auch mal trennen können und überlegt sich ja vorher schon, ob man das ein oder andere wirklich weg tun soll oder man es doch mal vermissen würde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Auf die Idee, dass das alles nur der Manipulation dienen soll, wäre ich jetzt auch nicht gekommen. Ich persönlich vermute eher, dass die Mutter den Dingen einen Wert zuschreibt und die Sachen deswegen vor dem Müll retten will. Vielleicht hat sie auch Mitleid und denkt, die Tochter hätte einfach den Platz für all die noch schönen Sachen nicht, ein WG-Zimmer bietet jetzt ja nicht wirklich Stauraum.

Grundsätzlich kann ich gerade aus Sicht einer Mutter den Gedanken schon verstehen. Und ich habe auch schon einige Male Tüten mit Aussortiertem aus der Familie vor der Tonne gerettet, weil da noch wirklich gute Dinge drin waren, die bei ebay noch einiges an Geld brachten. Sowas dann einfach in den Müll zu werfen, gefällt mir auch nicht. Ich erinnere mich noch an drei Tüten von meinem Ex-Schwiegervater mit aussortierten Büchern, die mein Ex mitbrachte. Bei ebay haben die Bücher noch fast alle zweistellige Summen eingebracht und Leute sehr erfreut, da war ich dann schon geschockt, dass jemand Sammlerstücke in den Müll wirft.

Möglicherweise hat die Mutter ähnliche Gedanken bezüglich des Werts. Ansonsten stimmt das hier angedeutete Umschichten natürlich. Es ist im Endeffekt nicht aussortiert, sondern anderenorts gelagert. Wenn ich jetzt einen Karton in den Keller bringe, ist das ja auch nicht ausgemistet. Einmal im Monat aussortieren finde ich übrigens richtig viel, so viel kauft man doch eigentlich nicht, dass man ständig wieder auslagern muss.

» Verbena » Beiträge: 4942 » Talkpoints: 1,79 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Verbena hat geschrieben:Auf die Idee, dass das alles nur der Manipulation dienen soll, wäre ich jetzt auch nicht gekommen.

Lies dir mal die Kommentare von Prinzessin_90 in den Beiträgen Trennungsschmerz, wenn Kind irgendwann auszieht? und Konnten eure Eltern euch irgendwann loslassen? durch, dann verstehst du, wie ich darauf komme.

Sie beschreibt ihre Mutter als Migrantin ohne irgendwelche sozialen Kontakte zu Einheimischen. Sie hat also im Prinzip nur ihren Mann und ihre (einzige) Tochter. Sie ist überwiegend Hausfrau und hat keine wirklichen Freunde und sieht in ihrer Tochter die (beste) Freundin. Sie ist also einsam und hat Kommunikationsprobleme. Da dann noch eine Form von Hass-Liebe zu ihrem Mann (so beschreibt Prinzessin es, da die beiden dauernd streiten, aber nicht ohne einander können) pflegt, fühlt sie sich isoliert und stürzt sich dann natürlich auf ihre einzige Tochter als einzigen menschlichen Kontakt.

Unter diesen Umständen soll es also keine Ausrede sein, so einen "Schrott" wie Kerzengläser aufzubewahren? Gerade der Verschleiß an Kerzen ist bei Prinzessin extrem hoch wie sie in zig Beiträgen schreibt. Wozu sollte man alle Gläser aufbewahren? Das ergibt doch keinen Sinn. Bei Büchern genau dasselbe und warum man Klamotten aufbewahren sollte, die man Monate nicht vermisst erschließt sich mir nicht, gerade wenn man 3-4 Stunden von den Eltern entfernt wohnt. Abgesehen davon sieht "Ausmisten" für mich anders aus.

Bei Beiträgen oder Kommentaren betrachte ich immer das große Ganze und lasse dabei auch sämtliche Informationen berücksichtigt, die ich ansonsten von dieser Person gelesen habe, das schließt alle anderen Beiträge mit ein. Das gefällt manchen Usern hier überhaupt nicht, aber ich finde es genauso falsch, sich nur auf den einzigen Beitrag zu beziehen und alle anderen Informationen auszulassen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Du schreibst ja selbst, dass du jeden Monat ausmistest, also sieht sie dich theoretisch jeden Monat.

Nein, wir sehen uns nur alle paar Monate - daran ändern auch die ausgemisteten Sachen nichts. Wenn ich meine Eltern besuche - was sehr selten vorkommt, dann nehme ich die ausgemisteten Sachen eben gleich mit. Ich fahre aber auf keinen Fall nur deshalb zu ihnen, sondern nur zu besonderen Anlässen, wie ich es auch sowieso tun würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wenn ich ausmiste, dann hatte ich bis dahin ja Platz für die Dinge. Ich brauche also aktuell gerade keinen Platz, sondern belege diesen erst wieder, wenn ich ausgemistet habe. Ich miste ja aus, weil ich neue Sachen haben möchte, weil ich die bisherigen Sachen nicht mehr haben möchte aus welchen Gründen auch immer. Ich habe also nicht das Bedürfnis nach mehr Platz, sondern danach, Dinge los zu werden und neue Dinge anzuschaffen.

Damit erklärt sich eigentlich dann auch schon meine Antwort: Da die Sachen für mich keinen Wert mehr haben, um sie weiterhin aufzubewahren, würde ich sie auch nicht woanders lagern, sondern los werden. Das kann verkaufen oder eben auch wegschmeißen sein, aber bestimmt werde ich diese Dinge nicht woanders hin karren, wo sie dann doch nur auf mich wieder warten.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Auf eine solche Idee bin ich noch nicht gekommen und ich muss sagen, dass ich das so schnell auch nicht tun würde. Wenn ich Sachen ausmiste, dann mache ich mir im Vorfeld auch schon meine Gedanken darum und habe nicht die Befürchtung, dass ich die Sachen bald mal vermissen könnte, wenn ich sie entsorge. Wenn ich die Sachen dann einfach woanders lagere, dann hätte ich das immer im Hinterkopf und darum würde ich das nicht machen wollen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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