Ausgehen wollen, wenn Partnerin krank ist?
Eine Freundin schrieb mir gestern bei WhatsApp eine sehr irritierte Nachricht. Sie macht gerade eine nebenberufliche Fortbildung, wobei sie dort einen "Kollegen" hat. Dieser hatte wohl Geburtstag und einen Tisch in einem teuren Restaurant reserviert. Nun war aber leider seine Partnerin, mit der er zusammen wohnt, krank geworden und fühlte sich nicht wohl.
Ich hätte da eigentlich erwartet, dass er dann den Tisch absagt und zu Hause bei ihr bleibt um einen schönen Abend zu machen. Aber dennoch wollte er unbedingt ausgehen ohne seine Partnerin. Er hat dann meine Freundin gefragt, ob sie kurzfristig Zeit hätte, was sowohl sie als auch ich ziemlich befremdlich gefunden haben. Findet ihr es nachvollziehbar, wenn man unbedingt ausgehen möchte, wenn die Partnerin krank ist und das eigentlich ein "Beziehungs-Ding" sein sollte (wie ursprünglich geplant)? Wie hättet ihr euch da verhalten?
Wo ist denn da das Problem? Gerade wenn man vielleicht auch sonst Geld verliert, wenn man das Ganze absagt ist es ja nachvollziehbar, dass man einen schönen Abend haben möchte und ausgeht. Vor allem frage ich mich aber auch, was das bringen soll zu Hause zu bleiben, wenn es anders geplant war. Klar, der Freundin geht es nicht gut, aber deswegen geht es ihr ja nicht besser, wenn man selber genervt daneben sitzt.
Sicherlich kann man auch die kranke Freundin umsorgen, aber gerade zum eigenen Geburtstag ist es doch gut, wenn man da auch mal etwas machen kann und nicht die Krankenschwester spielen muss. Ich würde das von meinem Mann nicht verlangen bei mir zu bleiben, wenn da ein Tisch bestellt wurde. Die paar Stunden kann man doch dann auch ohne einander verbringen.
Ich denke nicht, dass man wegen eines kranken Partners auch gleich zu Hause bleiben muss. Sicherlich kommt es aber auf die Unternehmung an. Wenn man ein romantisches Essen geplant hat, fände ich es schon etwas befremdlich, wenn mein Partner dann eine Kollegin fragen würde, ob sie ihn begleitet. Bei einem Konzert oder einer Feier würde ich das nicht so eng sehen. Da braucht der Partner doch nicht zu verzichten, nur weil man eben selbst krank ist und nicht mitgehen kann.
Das kommt ja darauf an, wie krank der Partner ist und was dieser so zu der Situation sagt. An sich denke ich aber nicht, dass man als Paar ständig alles gemeinsam machen muss - gerade dann, wenn man zusammen wohnt, sieht man sich doch ohnehin quasi jeden Tag und da kann man doch auch mal einen Abend etwas ohne den Partner machen. Man ist ja nicht aus der Welt.
Sicher verbringt man seinen Geburtstag im Normalfall am liebsten mit dem Partner. Wenn dieser aber nur im Bett liegen kann oder will, dann finde ich schon, dass man dann etwas mit Freunden oder anderen Personen machen kann. Wenn mein Partner an meinem Geburtstag krank wäre, dann würde ich mich dennoch mit einer Freundin treffen, mit ihr etwas essen oder trinken gehen und danach dann meinen Partner besuchen.
Es geht doch nicht die Welt unter, wenn man mal ein paar Stunden ohne den Partner verbringt. Und gerade an seinem Geburtstag kann man doch auch etwas an sich denken, sofern der Partner nicht im Sterben liegt. Man kann sich doch schließlich auch nicht einfach so frei nehmen und sein komplettes Leben umkrempeln, nur weil der Partner ein paar Wehwehchen hat.
Ist das echt so ein "Beziehungs-Ding"? Dann bin ich in keiner Beziehung, denn mein Partner darf auch an seinem Geburtstag ausgehen, wenn ich krank sein sollte. Das ist für mich auch vollkommen okay. Schließlich hat er sich auf den Restaurantbesuch gefreut und darf auch gerne jemand anderes fragen, ob der mitgehen möchte, sollte ich denn ausfallen.
Ohje, wie kann er nur? Sorry, aber man kann es auch übertreiben. Es war sein Geburtstag und wer weiß wie oft man sich dann so ein Restaurant leistet. Vor allem kann es aber auch sein, dass man dort sehr lange auf eine Reservierung warten muss. Also erst mal viele Faktoren, die wir gar nicht einschätzen können.
Und ja, mein Partner war letztes Jahr auch ohne mich beim Sommerfest. Da war ich nämlich auch krank. Und in diesem Jahr war er Freitag auch ohne mich, da ich kurzfristig eine Eintrittskarte übernommen habe für eine Freundin meiner Tochter. Ach, da war ich ja nun auch ohne meinen Mann aus. Was sind wir doch für schreckliche Menschen.
Übrigens muss ein geplantes Essen an einem Geburtstag nicht automatisch ein Beziehungsding sein. Solange er da kein Candlelight-Dinner gebucht hat, sollte es wohl kaum für Irritationen sorgen, wenn da nun eine andere Begleitung dabei ist.
Es ist sein Geburtstag und er kann das entscheiden. Ich persönlich muss aber sagen, dass wenn es mein Geburtstag gewesen wäre, dass ich auch daheim bei meinem kranken Partner geblieben wäre, statt die Feier dann ohne ihn durchzuziehen. Das liegt aber einfach daran, dass ich keine Lust gehabt hätte mich zu amüsieren, während er krank daheim liegt.
Je nach Krankheit wäre auch mein Mann niemals gegangen, wenn es mir schlecht geht. Klar, "fühlt man sich einfach nicht so", dann kann derjenige auch gehen, aber wenn man richtig krank ist, ist es schon gut, wenn jemand da ist.
Wir wägen immer ab, ob wir absagen wenn jemand krank ist oder uns aufteilen. Auch wenn ein Kind krank ist, muss nicht gleich die ganze Familie daheim bleiben. Manchmal ist es aber auch hier besser, wenn wir alle zusammen bleiben und dann eben absagen. Prinzipiell kann man ja auch den kranken Part fragen, was für ihn in Ordnung ist. Vielleicht findet derjenige es auch ganz gut, wenn er mal seine Ruhe hat. Oder man will sich einfach gesund schlafen, dann muss der andere auch nicht daneben sitzen.
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