Ausflüge lieber auf englisch oder von der CD auf deutsch?

vom 08.01.2017, 16:58 Uhr

In Panama hatten wir einen Guide, der nur englisch konnte. Vielen Deutschen passte das nicht, weil sie nur deutsch können oder hören wollte. Nach dem anfänglichen Missmut auf englisch zückte der Guide eine CD auf deutsch, die eingelegt wurde und das wichtigste von der Ausflugsbeschreibung nochmals zusammenfasste.

Vor Ort gab es auch nur den englischen Guide, aber die 3 Gruppen wurden zusammengetrommelt, damit ihnen ein deutscher Guide, erklärte, wo die Toiletten wären usw. Ich fand das alles peinlich und lächerlich und will so etwas nicht mehr haben.

Was hält Ihr von Ausflügen, die es von der Agentur eigentlich nur auf englisch gibt und die so zwangsweise verdeutscht werden? Sollte nicht jeder etwas englisch können und verstehen oder darf man im Urlaub auch alle Schulkenntnisse vergessen? :stop:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich denke es kommt auf die Altersgruppe an. Meine Großeltern können beispielsweise auch kein Englisch und haben das nie gelernt. Da könnte ich verstehen, dass man es da eben nicht so gerne sieht, wenn nur auf Englisch gesprochen wird. Aber bei der jüngeren Generation finde ich es eigentlich selbstverständlich, dass genug Englischkenntnisse vorhanden sind, dass man sich eben zurechtfinden kann und nicht komplett aufgeschmissen ist, wenn gar kein Wort Deutsch gesprochen wird. Mag sein, dass man nicht jedes einzelne Wort versteht, aber man wird sich ja trotzdem irgendwie verständigen können meiner Meinung nach.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Der Guide war auch enttäuscht, als er sah, dass die Leute merkten, dass schlechtes Deutsch käme wie mit "Willkommen to Panama". Das "Dank U wel" kam gar nicht gut an, denn das war Niederländisch. Auch war der Lautsprecher sehr schlecht und die Sprache kam verzerrt und dumpf rüber. Dennoch finde ich es nicht schön, alles von einer CD hören zu müssen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Wenn man für eine Tour bezahlt, will man auch verstehen, was gesagt wird. Und man kann meiner Meinung nach keine Schulkenntnisse voraussetzen. Schulkenntnisse sind ja schön und gut und wo die Toiletten sind kann man auch mal mit Händen und Füßen erklären.

Aber bei den meisten ist die Schule schon verflucht lange her und viele nutzen ihr Englisch danach überhaupt nicht mehr. Zudem spricht man in Panama und hunderten anderen Ländern kein akzentfreies Hochenglisch. Hinzu kommt noch, dass nicht alle in der ersten Reihe stehen können. Wenn man jemanden schon akustisch schlecht verstehen kann, ist es in einer anderen Sprache gleich umso schwieriger.

Und dann kommt noch hinzu, dass bei der Beschreibung von Sehenswürdigkeiten Wörter benutzt werden, die man im Alltag - selbst wenn man ab und zu sein Schulenglisch nutzt - überhaupt nicht braucht. Wenn man also wirklich interessiert ist an dem, was da gesagt wird, kann ich absolut nachvollziehen, dass man es auf Deutsch hören will.

Selber kann ich auch genug Englisch, um solche Guides zu verstehen. Aber es gibt wirklich viele Leute, die das nicht können. Es in der Schule zu lernen, bringt doch fast nichts. Die Übung macht´s und die haben ganz viele nicht. Um ehrlich zu sein, gerade auf einer Kreuzfahrt würde ich sogar überproportional viele Leute erwarten, die das nicht können.

Kreuzfahrten macht man doch auch, weil man sich da um nichts selber kümmern muss - vielleicht weil man kein Englisch kann. Kreuzfahrten machen viele, nachdem sie jahrelang gespart haben - vielleicht, weil sie einen Job haben, der nicht jedes Jahr einen fetten Urlaub erlaubt; je niedriger das Gehalt, desto höher die Chance, dass man da keine Fremdsprachenkenntnisse braucht.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das mag so stimmen, aber wenn man jetzt Däne, Finne oder Schwede wäre, dann dürfte man keine Kreuzfahrt machen, sondern nur in den AI Hotels sitzen, die auch teils in den Händen dieser Länder ist und man dort auch nur diese Sprache spricht.

Ich finde es schade, dass man sich gar nicht die Mühe macht, wenigstens die grundlegenden Dinge verstehen zu wollen. Auch am Schiff selbst versucht man auf ausländisches Personal nur auf deutsch einzureden. Ich muss sagen, dass ich innerhalb von 14 Tagen echt verdummt bin und mich schon wieder auf internationale Kreuzfahrten mit gemischtem Publikum freue und nicht das Gefühl habe, dass ich Urlaub echt Sprachen verlernen muss. :wall:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Da ich keine Pauschalurlaube mache kenne ich mich mit geführten Ausflügen für Deutsche im Ausland natürlich auch nicht aus. Wenn man selber eine Stadtführung oder etwas in der Art bucht hat man oft nur die Wahl zwischen Englisch und der Landessprache, je nachdem kommt noch Französisch oder Spanisch dazu, aber Deutsch ist eher selten.

Da sich mein Englisch nicht auf Schulkenntnisse beschränkt weiß ich auch nicht, wie weit man damit kommt. Aber da ich Englischunterricht in Deutschland genießen durfte weiß ich, dass man solche Sachen wie Fachbegriffe aus Kunst und Architektur oder die englischen Versionen von Eigennamen eher nicht im Unterricht lernt.

Ich kann es deshalb schon verstehen, dass die Leute, die wirklich nur in der Schule Englisch gelernt haben und die Sprache seither nicht mehr regelmäßig benutzt haben, lieber eine Führung in ihrer Sprache haben wollen. Vor allem wenn man einen Pauschalurlaub gebucht hat. Da erwarten die Kunden doch eigentlich, dass sie sich nicht kümmern müssen und nicht aus ihrer Komfortzone mit deutscher Reiseleitung heraus treten müssen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich verstehe es gut, dass man dann, wenn man auf einem deutschsprachigen Schiff auch einen deutschen Ausflug erwartet, wenn der so im Programm angeboten wurde. Sicher können die meisten Menschen auch etwas englisch, aber nicht alle.

Und es kann ja auch nicht sein, dass das dann eine Voraussetzung ist, englisch zu können, um den Ausflug zu verstehen. Ich persönlich hätte dann lieber die englische Variante, als die CD, würde es aber verstehen, wenn andere Menschen das anders sehen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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