Ausflüge im Kindergarten wegen Verunsicherung streichen?

vom 22.10.2017, 00:31 Uhr

Klagen nach Unfällen haben jetzt leider Folgen für die Pädagogen und Pädagoginnen und das Wohl der Kinder. Nach einigen Unfällen im Kindergarten, bei denen die Pädagoginnen auch privat zur Rechenschaft gezogen wurden, müssen jetzt leider die Kinder darunter leiden.

Es werden im Kindergarten als Folge daraus keine Turnstunden mehr gemacht, so lange diese Verhältnisse so sind, dass eine Pädagogin für 25 Kinder da ist und auch die Ausflüge werden gestrichen, weil man immer mit einem Fuß im Gefängnis steht.

Was meint ihr dazu? Ist es immer die Schuld der Pädagoginnen? Es gibt doch auch bei Eltern Unfälle und manche davon direkt, wenn sie neben dem Kind stehen. Es ist doch kein Mensch unfehlbar und es können nicht alle Unfälle vermieden werden. Sollen nun wirklich alle Kinder unter den dummen Klagen leiden?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ob Kinder nun wirklich leiden, wenn keine Ausflüge gemacht werden? Weiß nicht, ob die das überhaupt mitbekommen. Wenn ich an meine Kindergartenzeit denke, da erinnere ich mich am Spielen im Gebäude oder Spielen auf dem Spielplatz des Kindergartens, aber an keinen einzigen Ausflug. Es gab bestimmt welche, aber so toll können die nicht gewesen sein, wenn ich mich nicht daran erinnere.

Der wesentliche Sinn eines Kindergartens ist es, dass die Kinder da gut betreut werden und heil wieder nach Hause kommen, damit die Eltern sich keine Sorgen machen müssen. Ausflüge sind da nicht notwendig, auch wenn die Erzieher, die manchmal ihren pädagogischen Anfall bekommen, das vielleicht anders sehen würden. Den Kindern wird es egal sein, ob es Ausflüge gibt.

Und bei Ausflügen kann es tatsächlich nicht sichergestellt werden, dass nichts passiert. Ich bin mal mit der Straßenbahn gefahren und da stiegen Erzieherinnen mit einer ganzen Kindergartenklasse ein. Die hatten die nicht im Griff, wenn da eines der Kinder vor die Bahn gerannt wäre, das hätten die nicht verhindern können. Da bin ich auch dafür, dass man auf Ausflüge verzichtet und die Sicherheit höher ansetzt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also ich finde es, gerade in der heutigen Zeit, da es immer mehr zu einer Rundumbetreuung im Kindergarten kommt, weil die Eltern berufstätig sind, das A und O, dass man sich mit den Kindern im Kindergarten auch bewegt. Und man merkt auch, dass die Kinder Bewegung mehr denn je brauchen.

Durch die modernisierte Welt und deren Medien, sind die Bewegungsapparate der Kinder oft verkümmert, weil sie viel zu wenig Sport machen. Dies äußert sich in einer motorischen Unsicherheit und auch oft Unfähigkeit. Die Kinder können nicht einmal mehr schaukeln oder auf einem Baumstamm balancieren. Wenn man mit ihnen einen Hügel hoch geht, kommen sie nicht ohne Hände hinauf.

Es ist wirklich erschreckend und ich finde, es sollte nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Außerdem kann ich mich noch sehr gut an unsere Ausflüge im Kindergarten und in der Grundschule erinnern und ich erinnere mich auch gerne daran zurück. Auch für unsere Kinder sind derartige Ausflüge immer ein Erlebnis.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also ich finde es, gerade in der heutigen Zeit, da es immer mehr zu einer Rundumbetreuung im Kindergarten kommt, weil die Eltern berufstätig sind, das A und O, dass man sich mit den Kindern im Kindergarten auch bewegt. Und man merkt auch, dass die Kinder Bewegung mehr denn je brauchen.

Ich habe ja keine Kinder, aber wenn ich eines hätte, dann hätte ich schon Angst, dass dem dann bei irgendwelchem Ausflügen was passiert. Ich würde mit einem Kind auch nie, wie es manche Eltern machen, an der Straßenbahnhaltestelle herumstehen und das Kind aus den Augen lassen oder es mit dem Fahrrad an einer Straße herumgurken lassen. Ich würde das immer sicher im Auto transportieren und Gefahren abhalten. Klar kann man das Kind nicht vor allem beschützen und es muss sich auch mal mit etwas auseinandersetzen, aber es gibt schon Situationen, in denen ich Eltern erlebe, die meiner Meinung nach nicht richtig aufpassen.

Und wenn da was passiert, dann werden die Eltern herangezogen. Wenn das aber im Kindergarten passiert, wo die Aufsichtspflicht auf die Erzieher übergeht, dann sind die Erzieher schuld. Man kann kleinen Kinder keine Eigenverantwortung zutrauen, die würden auch vors Auto rennen oder irgendwelchen Mist machen, wenn sie nicht dauernd beaufsichtigt werden und eine Gruppe mit 20 Kindern können ein oder zwei Erzieherinnen nicht so umfassend beaufsichtigen, dass da draußen garantiert nichts passiert.

Auf dem Hof im Kindergarten können die mal von der Wippe rutschen oder sich eine Beule holen, das ist nicht so schlimm. Wobei ich mich auch erinnere, dass wir im Hort mal Schlittschuh im Schulhof gefahren sind und ich bin hingeflogen, das nächste Kind ist dann versehentlich mit den Schlittschuhen über mich drüber und seitdem habe ich ne Narbe überm Auge. Das hätte auch schief gehen können.

Zum Glück war das über dem Auge, aber die Erzieherin hat da nur ein Pflaster drüber geklebt, das hätte genäht werden müssen, damit ich keine Narbe bekomme. Sieht man zwar nicht so dolle, aber schön ist es auch nicht. Also da hat auch jemand nicht richtig aufgepasst. Wir konnten die Gefahren der Schlittschuhe als Kinder nicht einschätzen und die Erzieherin hat nicht aufgepasst, das wäre heute auch als fahrlässig verurteilt worden. Und sowas muss vermieden werden. Wenn man bedenkt, was schon auf einem Spielplatz passieren kann, da sollte man Ausflüge mit einer großen Kinderschar, die man nicht richtig überwachen kann, lieber sein lassen.

Durch die modernisierte Welt und deren Medien, sind die Bewegungsapparate der Kinder oft verkümmert, weil sie viel zu wenig Sport machen. Dies äußert sich in einer motorischen Unsicherheit und auch oft Unfähigkeit. Die Kinder können nicht einmal mehr schaukeln oder auf einem Baumstamm balancieren. Wenn man mit ihnen einen Hügel hoch geht, kommen sie nicht ohne Hände hinauf.

Vielleicht brauchen die das auch nicht mehr? Es gibt bestimmt auch viele Erwachsene, die nicht auf einem Baumstamm balancieren können. Aber wo braucht man das? Es ist ein nettes Spielchen, aber Balance usw. ist heute nicht mehr gefragt. Wir leben in einer technisierten Welt und da wird es irgendwann wichtiger sein, dass Kinder mit der Technik umgehen können als das sie balancieren oder einen Hügel hinaus klettern können.

Als ich Kind war, da wurden im Sportunterricht Klimmzüge geübt oder das Hochklettern an einem Seil. Das wird meines Wissens nach heute auch nicht mehr gemacht, weil das keiner braucht.Es ist nicht mehr wichtig, sich irgendwo an den Armen hochziehen zu können. Ich habe das ohnehin nie hinbekommen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 22.10.2017, 12:49, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Also ich finde, dass Bewegung auch in der technisierten Welt das A und O schon in der Kindererziehung sein sollte. Macht man das nicht mehr, wird man schnell merken, dass die Kinder durch den Bewegungsmangel vor den technischen Geräten verblöden.

Dies wird sich auch in der Schule äußern, die Kinder haben schlechte Noten, weil sie sich durch den Mangel an Bewegung nicht ausreichend konzentrieren können. Also zu sagen, dass Bewegung in der heutigen Zeit gar nicht mehr nötig ist, finde ich fatal.

Es gibt genügend Gründe, die dagegen sprechen. Es ist wirklich beängstigend, wie viele Auffälligkeiten die Kinder von heutzutage im Kindergarten an den Tag legen. Das kommt vielfach durch den Bewegungsmangel, den sie haben, da bin ich ganz sicher.

Und mit solchen Klagen schürt man die Angst des Personals und schränkt sich selber als Elternteil Möglichkeiten ein, die die Kinder womöglich zu Hause gar nicht hätten.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe keine Kinder und bitte seht mir daher nach, dass ich das alles vielleicht auch anders sehe, als eine Mama. Sicher ist jedoch, dass sich viele Eltern es auch immer einfacher machen. Das bedeutet, Kinder in die Welt setzen und erwarten, dass Erzieherinnen sowie Erzieher die Erziehung, die Unterhaltung, die Ernährung und mögliche Sonderwünsche und Anzeichen, weil Kind Allergiker ist, Moslem, Buddhist usw ist - berücksichtigen soll.

Dann kommt der Staat noch hinzu, der den Job kaum gut bezahlt und es einfach zu wenig Erzieherinnen und Erzieher gibt. Wieso? Ist doch ganz einfach, weil die Aufgabengebiete von Früher Bespaßung in Form von Ausflüge, ein wenig Lesen lernen usw heute auf komplette Erziehungen zurückzuführen sind. Heute sind Erzieher doch längst nicht mehr für wenige Stunden aktiv, sondern müssen gleich die elterlichen Aufgaben erledigen und dann sich auch noch verantworten, wenn Überforderung da ist, wenn Eltern vor Ort sich beschweren, weil andere Schweinefleischwurst essen, andere wollen nicht, dass Jungs und Mädels zusammenspielen usw.

Alles schon genau so im Freundes- und Bekanntenkreis erlebt. Ich kenne jemanden, die Erzieherin ist. Es war mal ihr Traumjob und jetzt? Sie verflucht den Job und tut ihn nur den Kindern zur Liebe. Ich denke, dass all das dazubeiträgt, dass am Ende die Kinder durchaus darunter leiden, wenn es keine Ausflüge gibt.

Wenn Eltern 8 Studen am Tag arbeiten und das Kind in der Zeit im Kindergarten/Hort ist, dann möchte es die Welt kennenlernen, zu Weihnachten basteln, mit Kastanien basteln, Ostern usw. Streichelzoobesuche und all das war mein Kindergarten Alltag. Heute? In vielen Dingen, auch teilweise wegen Eltern sowie deren Background gibt es nur Probleme und dann noch die Überlastung.

Ich möchte hier aber niemanden angreifen oder so! Es ist halt so, dass einige Eltern all ihre Pflichten und Aufgaben auf Erzieher ablasten. Dann wiederum gibt es zu wenige Erzieher. Dann zu viele Eltern, denen das nicht passt, jenes nicht passt und vieles mehr. Das macht alles nicht gerade das positive Bild aus. Schade, wirklich schade ist es am Ende für die Kids.

Ich bin nicht Mutter und möchte, dass Kinder egal welchem elterlichen Background ( reich oder arm ), egal welcher Religionszugehörigkeit, welcher Herkunft, welchen Essensgewohnheiten und mehr einfach nur mit ihren Erzieherinnen und Erziehern spielen können. Sie sollen mal einen Ausflug in den Streichelzoo machen, den Wald und die Bäume kennenlernen, die Tierwelt, die in den Wäldern lebt usw. Doch vieler Orts geht das nicht, weil wenn was passiert, gibt es Ärger.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich glaube auch, dass manche Eltern mit ihren Wünschen die Kindergärten überfrachten. Früher ging es wirklich nur darum, dass die Kinder gut beaufsichtigt dort ihren Tag verbringen, ohne dass es um Spezialernährung, Frühförderung, Integration und weiß der Geier was noch alles gehen musste. Und das waren noch Zeiten als soziale Netzwerke wie diese noch nicht so kaputtgespart waren.

Wäre ich Erzieherin würde ich auch nicht die Verantwortung für 25 (!) turnende Kleinkinder übernehmen wollen. Wie soll das denn gehen? Wenn man als Eltern soviel Wert auf Sport und Klettern legt, dann muss man das als Elternteil eben nach dem Kindergarten oder am Wochenende selbst erledigen. Natürlich wollen die Einrichtungen sich vor Klagen schützen, das ist doch auch verständlich. Die Aufsichtspflicht ist bei der dünnen Personaldecke im wilden Spiel einfach nicht gegeben.

Ich habe keine Kinder, aber würde mich nicht wohlfühlen, wenn meine Dreiährige mehr oder weniger unbeaufsichtigt auf den Turngeräten rumkraxeln darf, während eine völlig überforderte Mitarbeiterin versucht zwei Dutzend Kinder irgendwie in Schach zu halten. An so richtigen Sportunterricht oder Turnen könnte ich mich in meiner Kindergartenzeit auch gar nicht erinnern und wir hatten wesentlich mehr Erzieherinnen dort herumlaufen als heute.

Wie die meisten Kindergärten organisiert sind, weiß ich nicht, gehe aber davon aus, dass es kleinere Parks, Gärten und Spielanlagen in den meisten Einrichtungen geben dürfte und ich finde, dass damit das Bedürfnis nach frischer Luft und Aufenthalten draußen den Tag über abgegolten ist. Die Kinder können sich doch auf der Wiese oder im Sandkasten auch einfach miteinander alleine beschäftigen, ohne dass es da jetzt total schicke Ausflüge geben muss.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Die bösen sind so oder so immer die Erzieher die dann zwischen den Stühlen stehen. Auf der einen Seite der Arbeitgeber, der sagt es gibt nicht mehr Personal aber dafür mehr Kinder, damit Geld in die Kasse kommt. Auf der anderen Seite die Eltern die alles erwarten an den Erziehern, und die Maßstäbe sehr hoch ansetzen und höher legen als sie selbst leisten.

Wo ist das Problem darin, dass man mit seiner eigenen Brut das Turnen aufsucht wenn man das haben will? Da muss man das nicht auf die Kita abschieben, dass diese das machen und wenn mal etwas passiert, denen dann das letzte Hemd ausziehen die dafür nichts können. Die Angebote und Programme für die Aktivitäten werden teilweise vom Träger gemacht der Einrichtung, da entscheidet das jemand am Schreibtisch was sich lohnt, was gut ankommt und wenig Kosten verursacht und was man dafür braucht. Entscheidet dieser Sesselfurzer, dass eine Aufsichtsperson für 25 Kinder unter dem Turnen reicht da man es aus dem Schulsport ableitet, dann ist das so entschieden. Ob das Praktisch so schlau ist, ist eine ganz andere Frage.

Ich kann das hier gut verstehen was die Erzieher machen und sich auf diese Weise wehren. Immerhin sind auch diese auf ihren Job angewiesen und dauerhaft aus der eigenen Tasche für Unfälle und andere Dinge aufkommen zu müssen, für Sachen die weiter oben von Träger und Politik verbockt werden, würde ich auch nicht machen. Auf den Rücken der Kinder wird das ausgetragen aber auch die Eltern sind kein Stück besser, denn wenn sie daran interessiert wären für solche Unternehmungen, dann würden sie ihren Hintern selbst aufraffen und mal mitgehen und die Aufsichtspflicht behalten, anstatt alles auf die Erzieher zu schieben mit "mach mal". Hinterher sind diese die Nein sagen aber immer die ersten die Schreien, wenn so etwas gestrichen wird und mit kompletten Unverständnis reagieren.

Hier ist es schon lange der Fall, dass Ausflüge nur gemacht werden können wenn Eltern bereit sind diese zu Begleiten. Ansonsten reicht der Schlüssel gar nicht aus und es könnten gar nicht alle Kinder mit, sondern nur ein kleiner Bruchteil. U3 sind pro 2 Kinder ein Erzieher vorgeschrieben, Ü3 sind es immer noch pro 5 Kinder ein Erzieher. Sprich diese suchen sich hier freiwillige Eltern die mitgehen damit auch alle Kinder mit können oder auch Ü3, dass allesamt am Ende nur auf 3 Kinder pro Erwachsenen kommen ansonsten geht es hier gar nicht los. Da sind es auch meistens die gleichen Eltern die mitgehen und andere die sich nur bedienen lassen und nichts machen, aber da es freiwillig ist und man auch das für sein eigenes Kind macht, kommen diese damit dann auch durch.

Würde das wegfallen und niemand mehr machen, dann müssten die Eltern ihren Hintern alleine in das Kinderturnen und Co schieben und das ist den meisten auch zu anstrengend und würden sie nicht machen. Da wird das Kind dann lieber vor den Fernseher gesetzt und sich überlassen, anstatt das zu machen einfach weil es einfacher ist, und das zweite Argument kommt dann immer "es ist so teuer" und wird darum nicht gemacht. Gefordert wird viel von Elternseite, aber bitte mit möglichst wenig Aufwand finanzieller Natur und mit Einsatz von der Elternseite. Als Elternbeirat bekomme ich da wahnsinnig viel mit von den Überzogenen Vorstellungen von Eltern die diese an ihre Einrichtungen haben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Also ich finde, dass Bewegung auch in der technisierten Welt das A und O schon in der Kindererziehung sein sollte. Macht man das nicht mehr, wird man schnell merken, dass die Kinder durch den Bewegungsmangel vor den technischen Geräten verblöden.

Das ist aber deine Wertvorstellung und die muss man nicht teilen. Du findest Bewegung wichtig. Aber andere können andere Wertvorstellungen haben und Dinge, die nichts mit Bewegung zu tun haben, als relevanter ansehen. Man kann da nicht sagen, der eine hat recht, der andere nicht. Es sind halt verschiedene Sichtweisen. Aber nur weil Du Bewegung als "A und O" ansiehst, kannst du nicht fordern, dass der Sicht alle folgen. Wenn Eltern das nicht teilen, dann sollte man ihnen die Meinung lassen.

Dies wird sich auch in der Schule äußern, die Kinder haben schlechte Noten, weil sie sich durch den Mangel an Bewegung nicht ausreichend konzentrieren können. Also zu sagen, dass Bewegung in der heutigen Zeit gar nicht mehr nötig ist, finde ich fatal.

Das stimmt doch gar nicht, wie kommst du auf solche Schlussfolgerungen? In meiner Schulzeit waren die Klassenbesten immer diejenigen, die weniger gut im Sport waren; die Schlaksigen oder diejenigen, die vielleicht auch moppelig waren, aber wo jeder sah, dass die keinen Sport machen. Ich war auch Sportmuffel, aber ansonsten typischer Streber. Sport hat nicht wirklich was damit zu tun, welche Noten die Kinder haben.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zitronengras hat geschrieben:Ich habe ja keine Kinder, aber wenn ich eines hätte, dann hätte ich schon Angst, dass dem dann bei irgendwelchem Ausflügen was passiert. Ich würde mit einem Kind auch nie, wie es manche Eltern machen, an der Straßenbahnhaltestelle herumstehen und das Kind aus den Augen lassen oder es mit dem Fahrrad an einer Straße herumgurken lassen. Ich würde das immer sicher im Auto transportieren und Gefahren abhalten.

Ein Kind immer und überall mit dem Auto hinzubringen, ist aber auch genau der falsche Weg, man kann und darf Kinder nicht in Watte packen. Kinder müssen frühzeitig lernen, wie man sich an einer Straße verhält, wie man diese überquert, das ein Fahrrad andere Gefahren birgt, wie ein Auto etc. Und wenn man sein Kind zum Kindergarten und zur Schule immer nur mit dem Auto bringt, dann lernt es dabei auch nicht und wird im Endeffekt auch noch bequem. Damit verschiebt man eigentlich nur das Kennen lernen der Gefahren und schürt so evtl. auch noch bei den Kindern unbewusste Ängste.

Sehr auffällig ist dabei übrigens, das der größte Gefahrenpunkt auf dem Weg zur Schule, genau der Bereich vor der Schule ist, wo alle Eltern mit den Autos vorfahren und ihre Kinder aussteigen lassen. Ungeachtet von Parkflächen oder Halteflächen, da wird gekurvt und gegurkt, wie es eben einem selber in den Kram passt, ohne Rücksicht auf jemand anderen.

Kinder vor allem in der Grundschule, häufig auch schon im Kindergarten sind sehr wohl in der Lage auch mit dem Rad dort hingebracht zu werden und ab einem gewissen Alter auch alleine zu fahren, sofern die Strecke, jetzt nicht über x-Hauptstraßen und viel zu weit ist:

Vielleicht brauchen die das auch nicht mehr? Es gibt bestimmt auch viele Erwachsene, die nicht auf einem Baumstamm balancieren können. Aber wo braucht man das? Es ist ein nettes Spielchen, aber Balance usw. ist heute nicht mehr gefragt. Wir leben in einer technisierten Welt und da wird es irgendwann wichtiger sein, dass Kinder mit der Technik umgehen können als das sie balancieren oder einen Hügel hinaus klettern können.

Das sind im Endeffekt keine Spielchen, sondern sinnvolle Übungen für die Motorik, das Gleichgewicht, die Beweglichkeit, die Körperhaltung, den gesamten Muskelkomplex etc. Zusammengefaßt auch körperliche Gesundheit.

Ohne all diese Funktionen verkommt der Mensch irgendwann zu einem krummen, sich schwer bewegenden, kranken Etwas, was zwar mit den Technologien super umgehen kann, aber ein Problem damit hat sich von A nach B zu bewegen. Bewegung ist extrem wichtig und wo mangelnde Bewegung auf Dauer hinführt, sollte jedem hinlänglich bekannt sein. Fettleibigkeit, Herz-Kreis-Lauf-Erkrankungen, Probleme mit dem Rücken ... Der Grundstein wird dafür im Kindesalter gelegt.

Zitronengras hat geschrieben:Man kann da nicht sagen, der eine hat recht, der andere nicht. Es sind halt verschiedene Sichtweisen. Aber nur weil Du Bewegung als "A und O" ansiehst, kannst du nicht fordern, dass der Sicht alle folgen. Wenn Eltern das nicht teilen, dann sollte man ihnen die Meinung lassen.

Doch kann man, denn es gibt eher ein zu wenig an Bewegung, als ein zuviel an Bewegung. Wann bewegt sich ein Kind denn noch? Es wird mit dem Auto zum Kindergarten gebracht, dort darf es maximal im Hof ein wenig spielen, vielleicht geht es ja bis zum Sandkasten und buddelt dort rum, zu Hause geht es dann vor den Fernseher, das Tablet oder den Computer. Das ist eindeutig zu wenig Bewegung und zieht seine Konsequenzen später nach sich. Wenn Eltern das so gar nicht teilen, dann sollten sie auch für die Folgen des Kindes selber aufkommen und nicht zu Lasten der Krankenkassen.

Kinder brauchen Bewegung, Kinder brauchen auch mal Abwechslung und neue Reize, denn sie sind per se neugierig und haben auch einen natürlichen Bewegungsdrang (der von Kind zu Kind durchaus unterschiedlich sein kann), wenn man aber alles immer weiter beschneidet, dann verkümmern Kinder irgendwann körperlich und auch geistig kann man diesen Wissensdurst still legen, wenn man immer alles ablehnt, immer nur Gefahren sieht werden Kinder auch ängstlich und unsicher.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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