Auseinander ziehen ein Zeichen für das Ende der Beziehung?

Ein bekanntes Pärchen ist vor einem Jahr auseinander gezogen. Sie waren schon seit der Schulzeit zusammen und sind dann auch zum Studium hin schnell zusammengezogen. Später erfuhr ich durch eine Freundin, dass sie sie - obwohl sie noch zusammen waren - auseinander gezogen sind.

Ich war schon damals skeptisch und meinte, das sei doch jetzt der Anfang vom Ende. Meine Freundin verteidigte die Entscheidung ihrer Bekannten und sagte, wenn man so jung sei, wollte man vielleicht doch etwas mehr Zeit für sich und es sei die richtige Entscheidung. Die beiden waren angeblich noch glücklich miteinander.

Vor Kurzem erfuhr ich nun durch Zufall, dass sich das besagte Pärchen doch vor einer Weile endgültig getrennt hat. Könnt ihr euch vorstellen, dass es tatsächlich besser ist, mit dem Partner auseinander zu ziehen? Oder bedeutet das den Anfang vom Ende?

Ich finde, dass man getrennte Wohnungen eher im Kontext betrachten sollte. Schließlich kann es ja auch sein, dass das Pärchen nicht an derselben Uni angenommen wurde und beide in jeweils in getrennten Universitätsstädten studieren. In so einem Fall ist es logisch, dass man nicht mehr zusammen wohnt, weil man quasi dazu gezwungen ist.

So ein Pärchen kenne ich auch. Beide waren in der Oberstufe schon zusammen gekommen und hatten sich für dieselbe Uni beworben, aber er war leider nicht angenommen wurde und musste an eine andere Uni gehen. Die beiden haben sich zwar doch ab und zu gesehen, auch an den Wochenenden, aber durch die fehlende Zeit zusammen (und die ganze Lernerei) haben sich die beiden auseinander gelebt und sind mittlerweile getrennt.

Mag sein, dass man bei getrennten Wohnungen in derselben Universitätsstadt automatisch an eine Krise denkt und eine Trennung kommen sieht, aber bei getrennten Studienorten sind getrennte Wohnungen doch zwangsläufig und vorhersehbar.

Ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld auch so eine Geschichte, in der ein Pärchen erst studiumbedingt auseinanderzog und zunächst alle dachten, dass sie trotzdem noch ewig zusammenbleiben würden und sie sich nun doch getrennt haben. Dennoch ist auch das kein hundertprozentig sicheres Zeichen.

Das Modell der Beziehung in zwei Wohnungen wird immer beliebter. Vor kurzem las ich einen Artikel in einer Frauenzeitschrift über ein Paar, das nun seit fünf Jahren schon nicht mehr zusammen wohnt. Da hat es also nicht zur Trennung geführt. Sollte die jetzt trotzdem noch kommen, hat doch das Ende der Beziehung nicht schon so früh angefangen. Bei dem Paar, das ich kenne, würde ich auch im Nachhinein nicht sagen, dass wir es zum Zeitpunkt des Auszugs schon hätten wissen müssen.

Beziehungen verändern sich. Konnte man früher nur verheiratet zusammenleben, ist es mittlerweile ganz normal. Der nächste Schritt zu mehr Unabhängigkeit und Eigenständigkeit ist tatsächlich das Modell mit den zwei Wohnungen. Man kann sich doch lieben, aber dennoch den Freiraum schätzen.

Aber natürlich kann es schon ein Hinweis sein, wenn ein Paar sich wohnlich trennt. Wenn man sich irgendwann mal eine Familie wünscht, wäre ein Partner, mit dem man nicht zusammenleben kann, doch irgendwie nicht der Richtige. Freiraum ist schön und gut, aber wenn man sich wirklich auf die Nerven geht, wenn man zusammenlebt, stimmt doch irgendwie was nicht.

Dennoch würde ich mich hüten, das dem Paar so ins Gesicht zu sagen. Eigentlich ist es doch ganz schlau, seine Beziehung so Stück für Stück auseinanderlaufen zu lassen, statt sie mit einem Paukenschlag zu beenden. Wenn sie das so machen wollen und der Wahrheit nicht direkt ins Gesicht schauen wollen, kann ich das gut nachvollziehen.

Es gibt ja durchaus Paare, denen das absolut gut tut nicht zusammen zu wohnen und die dann eben auch ihren Freiraum genießen, wenn sie eine eigene Wohnung innerhalb einer Beziehung haben. Das merkt man sicherlich auch nicht sofort. Wobei ich durchaus denke, dass das in den meisten Fällen schon ein schlechtes Zeichen ist, wenn man wieder auseinander zieht. Oftmals liegt es eben auch daran, dass man sich einfach nicht erträgt und so eine Beziehung kann nicht halten.

Mein Freund und ich wohnen noch zusammen, wobei das möglicherweise aber nicht mehr lange so bleiben wird. Es hat sich nun wegen dem Studium so ergeben, dass ich wegziehen muss, wenn ich nicht ewig weit pendeln will. Da sich mein Freund die Wohnung allein erst einmal auch nicht leisten kann, wird er vielleicht wieder zu seinen Eltern ziehen. Wirklich schön finde ich das Ganze nun nicht und ich habe es mir natürlich anders vorgestellt, aber wenn es nicht anders geht, dann muss es eben so sein.

Ich hoffe nicht, dass es für uns das Ende der Beziehung bedeutet, falls wir nun auseinanderziehen. Es läuft ja aber absolut nicht schlecht, sondern wir würden es uns ja sogar wünschen, zusammen zu wohnen, wie wir es jetzt schon tun. Es läuft ja auch ganz wunderbar und am liebsten würde ich natürlich eben weiterhin mit meinem Freund zusammen wohnen. Aber wenn es die anderen Umstände gerade nicht erlauben, dann geht es momentan nicht anders. Ich denke mir, dass das ja auch kein dauerhafter Zustand bleiben wird und dass wir es in spätestens zwei oder drei Jahren endlich mal schaffen, dauerhaft zusammen zu ziehen.

Es kommt ja immer darauf an, weshalb man nun als Paar auseinanderzieht. Wenn es die äußeren Umstände so fordern, dann hat das ja nichts damit zu tun, dass die Beziehung schlecht läuft. Genauso muss es auch keine Auswirkungen auf eine Beziehung haben, wenn man in so einem Fall auseinander zieht. Viele Paare leben aber auch einfach lieber in eigenen Wohnungen, da es dann einfach besser läuft. Das ist ja an sich nichts Schlimmes und lieber erkennt man gleich, dass es in getrennten Wohnungen besser läuft, als wenn man sich ständig streitet und es deshalb zu einer Trennung kommt.

Ich kenne auch ein Paar, bei dem Beide zuerst auseinander gezogen sind und eben doch getrennte Wohnungen wollten und es dann nach kurzer Zeit hieß, dass sie sich getrennt haben. Das tat mir damals auch sehr leid, da ich schon fand, dass sie ein schönes Paar waren.

Allerdings denke ich nicht grundsätzlich, dass getrennte Wohnung dann automatisch die Trennung bedeuten. Vielleicht merken viele Paare die zusammengewohnt haben, durch so eine räumliche Trennung, was sie eben am anderen hatten und es bringt vielleicht frischen Wind in die Beziehung. Vielleicht ist es auch hilfreich, wenn man einfach die Tür hinter sich schließen kann und dann seine Ruhe hat, wenn man dies eben so möchte. Ich denke, dass getrennte Wohnungen einer Beziehung auch durchaus gut tun können.

Ich denke nicht, dass das ein schlechtes Zeichen ist. Manchmal geht es nicht anders, hat der eine einen Job angenommen in einer anderen Stadt, der andere bleibt zurück oder auch Studium an zwei unterschiedlichen Universitäten macht es schon notwendig, dass man mal seinen gemeinsamen Hausstand aufgibt um dann getrennt zu wohnen. Daran ist noch lange nichts schlimmes oder gar verwerfliches.

Dadurch das man aber nicht mehr aufeinander sitzt, wird man aber auch anfälliger für Reize von anderen und sieht das vielleicht auch nicht mehr so eng. Oder man hat endlich mal die Zeit sich selbst zu fragen, ob man in dieser Beziehung noch glücklich war oder ob man es nun ist und geht dann getrennte Wege, anstatt weitere Jahre unglücklich aufeinander zu sitzen und es nicht so recht zu begreifen, da man im normalen Trott gefangen ist.

Ich habe einige Beziehungen gehabt, bei denen dann wieder auseinander gezogen worden ist. Sei es gewollt um Abstand zu haben und sich darüber klar zu werden was jeder möchte, oder auch der neue Job. Manchen Beziehungen tat das sehr gut, bei anderen zeigte sich dann auch auf, dass man schon länger hätte getrennte Wege gehen können damit jeder für sich das erreicht was er auch möchte. Bei anderen hat man sich nach der Zeit dann wieder zusammengefunden in einer gemeinsamen Wohnung, war also alles mit dabei und eine pauschale Aussage lässt sich somit nicht treffen, da es immer auf jeden einzelnen drauf ankommt.