Ausdrucksweise an Chef anpassen müssen?
Ich habe einen Bekannten, der in einer Kreisverwaltung arbeitet und dort in der Abfallwirtschaft tätig ist. In seiner Abteilung werden die Deponien in der Umgebung überwacht und eben sicher gestellt, dass da keine Umweltschäden für Boden oder Wasser auftreten können.
Jedenfalls meinte mein Bekannter, dass er vor Jahren mal eine Vorgesetzte bekommen hatte, die das Wort "Müll" überhaupt nicht leiden konnte und darauf bestanden hat, dass das Wort konsequent durch das Wort "Abfall" ersetzt wird. So durfte man in ihrer Gegenwart nicht mal von "Mülleimer" oder "Müllwagen" sprechen, weil die sonst ausgetickt ist. Sie hat dort mehrere Jahre gearbeitet und um Stress zu vermeiden musste die gesamte Abteilung sich eben anpassen und sowohl schriftlich als auch mündlich auf den Ausdruck "Müll" verzichten. Hinterher waren alle froh, als sie dann weg war und sich jeder wieder ausdrücken durfte, wie er wollte.
Ich finde diesen Fall schon krass und ich habe vorher noch nie gehört oder erlebt, dass Vorgesetzte da so pingelig sind was die Ausdrucksweise angeht. Dass man auf einen respektvollen Umgang miteinander besteht, sollte logisch und nachvollziehbar sein, aber bei der Verwendung des Wortes "Müll" zickig zu werden finde ich übertrieben, gerade wenn man den Arbeitsort bedenkt. Musstet ihr schon eure Ausdrucksweise den Wünschen des Chefs anpassen? Was haltet ihr davon?
Ich habe das schon bei einem Bekannten erlebt. Dieser arbeitete in einem Computerladen und wünschte wohl einem Kollegen für eine anstehende Prüfung viel Glück, in dem er ihm Toi Toi Toi wünschte. Daraufhin wurde mein Bekannter dann zum Chef gerufen, der sich verbeten hat, dass sein Angestellter diese Ausdrucksweise benutzt. Der Chef war katholisch und gehörter irgendeiner komischen Glaubensgemeinschaft an.
Mein Bekannter musste doch lachen, als er mir davon erzählt hatte und ich fand das auch unmöglich, wie man seinem Angestellten da den Mund verbieten kann. Immerhin handelt es sich ja nicht um ein Schimpfwort, dass man in seinem Geschäft nicht hören möchte. Ich finde das doch sehr übertrieben, wenn es es sich um solche harmlosen Worte oder Ausdrücke handelt.
Ist es nicht normal, dass man in seinem Fachbereich die entsprechenden Fachausdrücke benutzt? Müll ist nun einmal Umgangssprache und wirkt wenig professionell. Das wirkt genauso unpassend wie der Begriff Nevenklempner von Angestellten in der Psychiatrie, oder?
Man passt sich doch immer an seinen Chef an, und nicht nur in der Ausdrucksweise, damit Stress vermieden werden kann. Ich finde auch nicht, dass sich Müll in diesem Bezug passend anhört und hätte von alleine das Wort Abfall benutzt dafür, da das einfach der fachlich richtige Ausdruck dafür ist. Ich würde auch keinen Psychiater als Hirnwäscher und sonstiges bezeichnen. Genauso wenig würde ich meinen Chef mit "Ey alter Dicker was geht" ansprechen, auch wenn das manche durchaus in ihrem Sprachgebrauch unter Freunden haben.
Aber mal ganz ehrlich, wenn es hier um einfache Begriffe geht und man das lächerlich findet und sich darüber amüsiert, dann ist es noch harmlos. Diese ersetzt man einfach und gut ist, alle sind zufrieden und man fällt nicht negativ auf, weil man sich von der Masse abhebt und dennoch Müll dazu sagt. Etwas anderes ist es, wenn man dem Chef nichts recht machen kann und er den einen Tag Abfall als Formulierung fordert und den nächsten Tag ist es wieder Müll.
Also ich habe dabei schon schlimmere Dinge erlebt und wäre Dankbar, wenn es dabei nur um ein paar Begriffe gegangen wäre. Dort wurde gesagt ob man rechts herum oder links herum den Putzlappen kreisen muss, wie groß die Kreise beim putzen sein müssen, auch auf den Tropfen abgezähltes Wasser und Reinigungsmittel und andere Spielchen. Mitgemacht habe ich dennoch das alles, denn ich wollte nicht negativ aus der Masse auffallen und habe mir meinen eigenen Teil dazu gedacht. So habe es übrigens auch die Kollegen gehalten.
So ein bisschen passt sich sicherlich jeder an. Man kann das vielleicht verleugnen, aber keiner will Streit wegen so einer Kleinigkeit und dann verwendet man das geliebte Wort eben schon mal statt dem Wort, das man sonst verwendet hätte. Eine gewisse Ausdrucksweise kann ja auch Teil des Jobs sein. Deswegen würde ich das generell erstmal nicht schlimm finden. Allerdings sollte man sich für einen Arbeitgeber auch nicht komplett verändern, aber die Sprache anpassen finde ich absolut okay.
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