Aus Zweckgemeinschaft wird Freundschaft

Ich habe nun schon seit knapp einem Jahr eine Reitbeteiligung auf meinem Norweger Wallach. Nach meinem Unfall war klar, dass ich eine Zeit lang nicht werde reiten können. Da ich ihn aber nicht jeden Tag vom Boden arbeiten wollte, habe ich jemanden gesucht, der ihn reitet und somit eine Reitbeteiligung vergeben. Sie zahlt also einen kleinen Betrag dafür, dass sie mein Pferd regelmäßig reiten darf.

Da sie kein eigenes Auto hat und es bei den beiden am Anfang nicht gleich perfekt geklappt hat, bin ich häufig mit ihr zusammen gefahren und habe ihr geholfen und Tipps gegeben. Jedoch haben wir uns mit der Zeit besser kennen gelernt und sind inzwischen auch privat sehr gut befreundet. Aus einer Zweckgemeinschaft ist eine wunderbare Freundschaft geworden.

Habt ihr solche Erlebnisse schon gehabt? Habt ihr auch Freundschaften, die aus einer Zweckgemeinschaft entstanden sind? Vielleicht sogar auch mit einer Reitbeteiligung?

So etwas gibt es doch andauernd. Ein einfaches Beispiel. Man muss in der Schule eine Aufgabe mit jemanden zusammen machen mit dem man sonst nichts zu tun hatte, man spricht, lernt sich kennen und ist am Ende befreundet. So etwas kommt doch recht oft vor, dass man zunächst einen Menschen trifft und dann erst näher kennenlernt. So erging es mir auch schon ein paar Mal.

Das ist ja jetzt nichts sonderlich neues oder für dich schon? Das passiert doch im Alltag sehr oft und Zweckgemeinschaften fangen ja im Grunde schon bei der WG an und hören eben bei Hausaufgabenhilfen etc auf. Kann man natürlich entsprechend selbst entscheiden, was eine Zweckgemeinschaft ist und was nicht, aber es gibt ja zahlreiche Beispiele für eine mögliche Zweckgemeinschaft und daraus kann, wie aus allen Alltagssituationen auch Liebe entstehen, denke ich!

Es kann ja im Grunde Liebe, Freundschaft und Kollegschaft aus allem passieren. Ob nun heute die WG dazu anhält, den späteren Traummann zu finden oder eine Hausaufgabenhilfe auf einmal eine gute Freundin wird und mehr. Selbst die berufliche Friseuse kann am Ende eine gute Freundin werden. Das passiert doch im Alltag wirklich überall, sodass ich das jetzt nicht wundersam finde und das gehört wahrscheinlich zum Alltag dazu würde ich frech sagen.

Ich schätze also schon, dass Freundschaften ohne Weiteres aus Zweckgemeinschaften leicht geschehen. Doch auch aus jeder anderen Zweckgemeinschaft kann eben auch Liebe werden. Das finde ich jetzt nicht sonderlich verwunderlich oder irgendwie komisch oder eigenartig. Das passiert und scheint wirklich zum Alltag einfach dazugehören. Mir ist das jetzt nicht so direkt passiert, aber ich würde mich nicht verwehren, wenn daraus Liebe, Freundschaft oder eine gute Bekanntschaft wird.

Ich muss nun auch sagen, dass ich das nicht so ungewöhnlich finde. Mit einer Reitbeteiligung habe ich es noch nicht erlebt, aber in anderen Situationen schon und ich finde das auch ganz normal, dass man sich über eine Zweckgemeinschaft kennenlernt und wenn man dann viel miteinander zu tun hat, dann lernt man sich ja auch immer besser kennen. Wenn man dabei dann merkt, dass man gut miteinander zurecht kommt, dann entsteht daraus eben eine Freundschaft.

Ich habe tatsächlich auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Vor ein paar Jahren hatte ich selbst eine Reitbeteiligung auf einem Pferd und es war zunächst wirklich nur eine Zweckgemeinschaft. Ich wollte regelmäßig reiten und die Besitzerin des Pferdes brauchte jemanden, der sich um ihr Pferd kümmert, wenn sie selbst keine Zeit hatte. Mit der Zeit haben wir uns aber besser kennen gelernt und es hat sich eine wirklich schöne Freundschaft entwickelt.

Wir haben uns auch außerhalb des Reitens getroffen und viel Zeit miteinander verbracht. Es war wirklich schön zu sehen, wie aus einer anfänglich eher pragmatischen Situation eine gute Freundschaft geworden ist.

Ich denke, dass es durchaus möglich ist, aus Zweckgemeinschaften Freundschaften zu entwickeln. Man muss sich einfach ein bisschen Zeit nehmen und die Gelegenheit nutzen, um den anderen besser kennenzulernen. Es kann auch helfen, gemeinsame Interessen oder Hobbys zu haben, um auf eine gemeinsame Basis zu kommen.