Aus Trotz nicht den Nachnamen des Mannes annehmen?

vom 27.12.2017, 22:15 Uhr

Meine Freundin hat vor Kurzem einen Antrag von ihrem Freund bekommen und sie werden im nächsten Jahr heiraten. Inzwischen ist bei ihnen jedoch auch die Frage des gemeinsamen Nachnamens ein Thema geworden, dass zu viel Ärger innerhalb der Familie des Bräutigams führt. Meine Freundin hat nicht vor den Namen ihres zukünftigen Mannes anzunehmen und da beide nach der Hochzeit denselben Namen haben möchten, wird ihr Verlobter ihren Nachnamen annehmen.

Diese Entscheidung kommt natürlich nicht von irgendwoher. Die beiden sind seit mehr als sechs Jahren ein Paar und bis jetzt wurde meine Freundin nicht von der Schwiegerfamilie akzeptiert. Sie durfte erst nach 2,5 Jahren Beziehung bei der ersten Familienfeier dabei sein und steht generell immer eher auf dem Abstellgleis. Egal wie sehr sie sich bemüht, sie wird immer am Ende den Kürzeren ziehen und ist schon ziemlich enttäuscht über die Situation. Daher ist die Sache mit dem gemeinsamen Nachnamen eine Trotzreaktion auf die ganze Angelegenheit. Ich befürchte, dass dadurch alles noch schlimmer wird und die Beziehung dadurch noch mehr belastet wird.

Ihr Zukünftiger versucht sie immer nur zu besänftigen und ihr einzureden, dass seine Eltern sie mögen und sich freuen, dass die beiden nun auch noch heiraten werden. Das Verhalten der Schwiegereltern ist ein anderes. Ihr Schwiegervater hat sogar in einem Wirtshaus schon laut gesagt, dass er die Hochzeit hinnehmen wird, weil er es sowieso nicht mehr verhindern kann. Ich finde das schon ziemlich krass. Ich kann die Situation auch nicht wirklich nachvollziehen, da meine Freundin eine nette und sympathische Person ist, die normalerweise mit jedem kann und schnell Themen zum Plaudern findet.

Habt ihr in eurem Bekanntenkreis auch so etwas schon mal erlebt? Denkt ich auch, dass die Angelegenheit mit dem Nachnamen die Situation noch weiter verschlimmern wird?

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wie soll man denn damit die Situation noch verschlimmern? Offenbar fühlt sie sich nicht akzeptiert, das kann ja dann dadurch auch nicht schlimmer werden. Es kann zu einem Schlagabtausch kommen, zu einem großen Streit, aber letztendlich ist das doch auch besser als sich anzuschweigen und ewig nichts zu sagen. Man misst dem Nachnamen hier wirklich eine zu große Bedeutung bei.

Natürlich ist es in heutiger Zeit nicht mehr schlimm, wenn der Mann den Namen der Frau annimmt und deswegen frage ich mich auch, wieso es da zu Aussprachen kommen sollte. Das Paar muss entscheiden und wenn sie mit seinem Nachnamen nichts anfangen kann, finde ich das vollkommen in Ordnung, wenn man sich gemeinsam so einigt. Ich denke, dass sie gute Gründe hat und kann diese auch nachvollziehen, wenn sie selber eine starke Verbindung zu ihrer Familie hat und von dem anderen Teil nicht akzeptiert wird, würde ich meinen Namen auch nicht ablegen wollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass sich an dieser Situation noch etwas ändern wird, wenn der "richtige" Nachname gewählt werden sollte. Das Urteil der Schwiegereltern über die Partnerin des Sohnes ist doch schon gefallen. Was soll dann der Nachname ändern? Als ob man sich dann Freude strahlend um den Hals fallen würde, mal ehrlich, das ist doch albern und viel zu kurz gedacht. Das wird ewig so weiter gehen, selbst wenn Kinder da sein sollten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ehrlich gesagt sehe ich da für die Zukunft auch ziemlich schwarz. Und der Bräutigam scheint ja doch etwas den Kopf in den Sand zu stecken oder zumindest sehr ambivalent zu sein. Einerseits negiert er die offensichtliche Abneigung, obwohl schon in der Kneipe offen von seinem Vater so eine relativ krasse Aussage gegen seine Braut getätigt wird, andererseits ist er immerhin bereit, die Sache mit dem Namen mitzutragen.

So oder so, wie es hier geschildert ist, scheint das Kind wirklich in den Brunnen gefallen zu sein. Der einzige, der vielleicht da noch etwas raus bekommen könnte, wäre der Bräutigam, der seinen Vater mit der Kneipenaussage konfrontieren könnte. Nicht, dass ich glaube, dass das etwas bringt, aber ich würde da schon genau wissen wollen, was eigentlich Sache ist und wäre von meinen Eltern auch ziemlich enttäuscht. Dass die Braut unter diesen Umständen den Namen nicht will, kann ich gut verstehen.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



So gesehen ist das vollkommen verständlich. Ich glaube, dass jemand sagte, dass man vor und nach der Heirat den selben Namen haben kann. Man muss nicht zwangsläufig den Namen des anderen annehmen. Und wenn das der Schwiegerfamilie nicht passt dann ist das so. Wie sie das klären ist die Sache von deiner Freundin und ihrem Partner.

Ich denke, dass geht die Schwiegerfamiloe schon mal garnichts an. Da besteht kein Mitspracherecht. Und ich würde mal ein klärendes Gespräch mit der Schwiegerfamiloe suchen um zu erfahren was das Problem ist. Und wenn es nicht klappt: In das eine Ohr rein, durch das andere wieder heraus.

» DN09 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 7,02 »


Mir stoßen hier auch verschiedene Aspekte unangenehm auf. Beispielsweise empfinde ich es als unangemessen, bei einem erwachsenen Menschen von einer "Trotzreaktion" zu sprechen, wenn die Person nicht gehorsam das tut, was andere Leute von ihr wollen. Möchte hier jemand eine Partnerin oder einen Schäferhund?

In meinen Augen ist Gehorsam etwas für unmündige Kinder oder Leute, die ein entsprechendes Gelübde abgelegt haben, aber ich würde mich nicht als "trotzig" bezeichnen lassen, weil ich nicht brav das tue, was meine Schwiegereltern von mir verlangen, weil die mir nämlich gar nichts zu sagen haben. Und gerade bei derart privaten und persönlichen Fragen wie der, wie ich mich anreden lasse, lasse ich mir auch nichts dreinreden, auch wenn ich hundertmal eine Frau bin.

Ihr "Zukünftiger" scheint mir zudem auch nicht das hellste Licht zu sein, wenn er glaubt, seine Verlobte mit Zusicherungen und Erklärungen etwas einreden zu können, was nicht den Tatsachen entspricht. Wahrscheinlich kann sich die gute Frau schon denken, dass sie bei diesen Schwiegereltern dreimal die Woche zum Arschtritt vorbeikommen und ihnen zum Dank noch die Bodendielen sauber lecken kann, und sie ist ihnen immer noch nicht recht und gut genug für den kleinen Prinzen. Deswegen kann ich mir gleich vorstellen, dass sie sämtliche Versuche in dieser Hinsicht schlicht aufgegeben hat und gleich ihr eigenes Ding macht.

Ich sehe hier also kein Problem damit, dass eine Frau "trotzig" ihre Rechte wahrt und sich nicht von irgendwelchen alten Grattlern niedermachen lässt, sondern eher darin, dass ihr Zukünftiger zu feige ist, sich auf ihre Seite zu stellen und sich lieber mit Mutti und Vati gut stellt, weil die sonst auch ihm das Leben zur Hölle machen. Ob ich so ein Würstchen heiraten möchte, würde ich mir sauber überlegen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Für mich hat die Situation nichts mit Trotz zu tun. Anscheinend sind sich deine Freundin ihr Partner ja schon lange im Vorfeld einige geworden, dass man ihren Nachnamen annimmt, wenn man mal heiraten würde. Ich denke, dass es macht es nicht besser oder schlechter, was die Situation mit den Schwiegereltern angeht.

Ich glaube, mich würde das auch sehr belasten und mir die Hochzeit schon ziemlich vermiesen. Ich würde mal das Gespräch mit den Schwiegereltern suchen und sie direkt fragen, was sie gegen mich haben und warum solche Sätze fallen, dass man die Hochzeit nur hinnimmt, weil man es ja doch nicht ändern kann. Ich denke, dass mehr als nur Trotz dahintersteckt, dass eben der Name der Frau als Ehename gewählt wurde. Ich denke auch, dass es veraltet ist, dass die Frau immer den Nachnamen des Mannes annehmen muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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