Aus Sparsamkeit im Garten zelten?
Deutschland hat ja den Ruf, dass Bildung hier vergleichsweise günstig sein soll. Hier gibt es ja keine Studiengebühren mehr und selbst als es noch welche gab, waren die Gebühren weit günstiger als im Ausland. So müssen Studenten mitunter schon ziemlich kreativ sein, um Geld sparen zu können.
Ein Student kam auf eine sehr interessante Idee und hat eben 10 Monate lang im Garten gezeltet um sich Mietkosten zu sparen. Er hat es in seinem Zelt auch bei Minustemperaturen und Schnee ausgehalten. Ihm sei sogar angeboten worden, bei richtig miesem und kaltem Wetter eben auf einer Couch zu übernachten, was er aber dankend abgelehnt hat. Im Winter zog er sich einfach dicker an, um dort nicht zu frieren, denn so ein Zelt hat ja auch keine Heizung in dem Sinne. Er hat sich auch in der Uni geduscht um Wasserkosten zu sparen. Klick.
Könnt ihr euch vorstellen, so viele Monate in einem Zelt im Garten zu wohnen um Geld zu sparen? Oder braucht ihr einen Mindest-Komfort? Was denkt ihr über Menschen, die so durchs Leben gehen?
Ich glaube, bei uns wäre das nicht erlaubt, weil Einbrecher sich oft in Zelten verstecken. Ich könnte es mir aber nicht vorstellen, in einem Zelt zu leben, im Sommer wird es extrem heiß und gerade wenn es stürmisch wird, dürfte es ziemlich unangenehm werden. Wenn schon, dann würde ich einen billigen Wohnwagen kaufen und bei einem Campingplatz wohnen, das kommt auch massiv billiger und man ist doch von der Witterung geschützt.
Interessant finde ich den Bericht schon, vor allem, dass er für den Platz in dem Garten als Gegenleistung nur Nachhilfeunterricht geben musste und dafür auch ein Verlängerungskabel für den Laptop bekam und eben auch mal einen Sofaplatz im Winter angeboten, das finde ich schon klasse. Ich könnte es mir trotzdem nicht vorstellen. Ich brauche nicht wirklich Luxus und viel Komfort, aber im Winter würde ich nicht in einem Zelt leben wollen.
Es ist eigentlich ganz schlimm, was er da machen musste und natürlich ist das eine Erfahrung, die einen prägt und vielleicht auch abhärtet, aber ich kann mir das für mich, selbst wenn ich alleine wäre, nicht vorstellen. Wobei ich mich auch frage, wie man da zusehen kann. Ich glaube, dass ich spätestens nach einer Woche das Zelt gepackt hätte und ihn in meine Wohnung gelassen hätte um dort auf dem Sofa zu schlafen. Mir würde das extrem leid tun und ich könnte das nicht sehen, selbst wenn er es so will.
Was ist daran denn so neu? Hier ist auch eine Universitätsstadt und noch dazu ein angespannter Wohnungsmarkt. Viele der Studenten bekommen nicht einmal eine Wohnung oder ein Zimmer und auch die Notlösungen und Unterkünfte für die Studenten sind immer voll. Somit kommt es hier jedes Jahr nach wie vor vor, dass die Studenten hier in Zelten am Güterbahnhof ihre eigene kleine Stadt errichten und dort wohnen. Egal ob es nun Winter oder Sommer ist und man wartet hier teilweise auch 1-2 komplette Semester bis etwas gefunden wird.
Auch hier muss man sich folglich etwas überlegen und nicht nur zu den Zeiten der Studiengebühren und das Thema mit Geld sparen. Wenn man hier entsprechend Geld mitbringt und bereit ist für ein WG Zimmer 1000 Euro im Monat zu zahlen, dann findet man auch etwas. Aber mit dem ohnehin knapp bemessenen Budget von Studenten ist hier halt kaum etwas machbar und die 500 Euro für ein Zimmer muss man auch erst einmal aufbringen ohne Nebenkosten.
Na da hat der Student aber ein ziemliches Durchhaltevermögen an den Tag gelegt. Das ist ja eigentlich schon fast beeindruckend. Nicht schlecht, dass sich eine Familie gefunden hat, die ihn für Nachhilfeunterricht im Garten zelten lassen hat. Wenn ich die Geschichte genauer betrachte ist es ja für beide Seiten ein Gewinn. Er kann sein Studium fortführen und die Familie erhält für die Kinder Nachhilfeunterricht. Dann arbeitet er ja sogar für seinen Stellplatz. Ich finde es auf jeden Fall erstaunlich, dass man für seinen Traum so viele Monate im Zelt auf sich nimmt.
Aber ich habe auch schon gehört, dass es in einigen Städten keine Möglichkeit für Studenten gibt eine Wohnung zu bekommen, da alles vermietet ist. Es kommt wohl häufiger vor, dass Studenten dann auf einem Campingplatz in Zelten oder Wohnwagen leben um das Studium anzutreten. Wenn man etwas wirklich will, nimmt man sicherlich auch mehr auf sich um sein Ziel zu erreichen. Ich weiß aber nicht, ob ich diesen Weg gegangen wäre.
Wir zelten ab und zu im Garten mit dem Hund, damit er sich daran gewöhnt im Zelt zu schlafen. Wir würden ihn nämlich gern mal mit auf Ausflüge nehmen. Sonst zelten wir auf Campingplätzen und eigentlich nicht im Garten.
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