Aus Panik und Ekel vor Insekten den Raum verlassen?
Meine Freundin ist häufiger auch nachts alleine, da ihr Mann oft beruflich unterwegs ist und dann erst zum Wochenende nach Hause kommt. Sie hat einen großen Ekel vor vielen Insekten, so gehören auch Spinnen, Heuschrecken und große und kleine Falter dazu.Insekten allgemein scheinen nicht so ihr Fall zu sein.
Nun ist schon vorgekommen, dass sich ein großer Nachtfalter in ihrem Schlafzimmer verirrt hatte. Sie sagt, dass ihr quasi der Schweiß ausgebrochen ist und sie so einen Ekel bekommen hat, dass sie noch schnell das Bettzeug geschnappt hätte, um dann den Raum zu verlassen. Sie hat dann im Wohnzimmer auf dem Sofa geschlafen, bis ihr Mann nach Hause kam, um den Falter zu erledigen.
Könnt ihr verstehen, wie man so großen Ekel empfinden kann, dass man fluchtartig den Raum verlässt, in dem sich das Insekt befindet? Hättet ihr eher versucht den Falter zu fangen, um das Zimmer dann wieder zu nutzen? Würdet ihr dort noch schlafen, wenn sich so ein Insekt im selben Raum befindet?
Bei mir persönlich ist mein Verhalten in derartigen Situationen komplett abhängig von der Art des Insekts. Seltsamerweise habe ich mit Faltern, Schmetterlingen und Co. nicht die geringsten Probleme, während mir bei dicken Spinnen auch durchaus mal der Schweiß ausbricht.
Es gilt: Je größer, desto abschreckender. Hockt ein großer Hüpfer oder ein Käfer an meiner Wand, vielleicht sogar in Nähe meines Bettes, ist mein nächtlicher Friede definitiv gestört. Da ich aber dennoch ein Tierfreund bin und sinnloses Töten wo es geht vermeiden möchte, greife ich in der Regel zu einem Glas und einem Stück Pappe, fange das Tierchen ein und setze es aus. Damit hat das Problem sich dann für mich erledigt und ich gehe schlafen.
Nur bei Spinnen an der Decke und Mücken mache ich eine Ausnahme. Spinnen werden von mir schlichtweg weggesaugt und Mücken versuche ich erst gar nicht zu fangen, weshalb ich in diesem Fall einfach mit meinem Bettzeug umziehe. Ich hasse diese stetig lauter werdende Sirren um meinen Kopf.
Ich würde das eher von der Art des Insekts abhängig machen. Sprich, wenn es mir nichts tut, dann tue ich ihm auch nichts. Bei Mücken ist mein nächtlicher Friede schon gestört, weil die ja ständig summen und einen nachts wirklich gezielt (unbewusst) wach halten. Da würde ich entweder das Tier erledigen oder auch umziehen und woanders weiterschlafen, weil ich so gar nicht wirklich schlafen könnte, wenn das Viech ständig da rumsummt.
Bei einer Spinne oder einem Käfer ist es mir so ziemlich egal und sogar bei einem Falter wäre es mir egal, solange der sich nicht ständig in meine Nähe verirren würde. Wenn der nur still und leise da in der Schlafzimmerecke hockt, würde ich mich gar nicht gestört fühlen.
Kann ich nicht nachvollziehen, dass man direkt fluchtartig den Raum verlässt und dann wartet bis jemand anderes die Arbeit macht. Selbst wenn man sich vor Insekten ekelt, man muss diese doch nicht direkt mit der Hand anfassen um sie zu fangen oder zu erlegen, da gibt es genug andere Hilfsmittel die man direkt kaufen kann oder man bastelt sich selbst etwas zurecht.
Aber ich würde mich wegen einem Insekt sicherlich nicht auf das Sofa verbannen lassen, weil ein großer böser Falter mein Schlafzimmer in Besitz genommen hat. Da ist dann der Kampf angesagt und es wird solange gejagt, bis dieser auch erfolgreich vertrieben, gefangen oder erlegt worden ist. Denn auf dem Sofa finde ich meine nächtliche Ruhe gestört. Mücken stören mich weniger, denn ich werde so gut wie nie gestochen und auch das summen kann ich gut ausblenden.
Je nach dem wie motiviert ich gerade noch bin wenn ich das Insekt bemerke, bleibe ich auch einfach liegen und schlafe weiter. Denn ein Falter kommt nur selten angeflogen und wird mich belästigen, wenn dieser im Zimmer ist. Andere sind dort wesentlich aufdringlicher, dass ich dann auch direkt aufstehen würde um ihn zu erlegen. Ansonsten kann so etwas auch bis zum nächsten morgen bei mir dauern.
Aber ich bin nicht unbedingt der Insektenfreund, ich habe mich einfach damit abgefunden. Denn während der Grundausbildung gehörte auch das Biwak dazu, sprich draußen im Wald schlafen für mehrere Tage. Da gewöhnt man sich so einiges ab vor was man Angst hat und was einen stört, ansonsten käme man dort definitiv gar nicht zum schlafen und würde die restlichen Tage nicht überstehen. Und im Wald ist einiges mehr unterwegs als im heimischen Schlafzimmer was sich einmal aus versehen hinein verirrt hat, neben den üblichen Wohnungsbewohnern.
Ich bin ja immer sehr schnell genervt von dem Getue, das aus der Weibchen Klischeeschublade kommt, schon deshalb würde ich mich zusammen reißen, weil ich kein dümmlich kreischendes Weibchen, das vor einen kleinen, harmlosen Tier Angst hat, sein möchte.
Es macht aber trotzdem Sinn den Raum zu verlassen wenn man Insekten los werden will, jedenfalls wenn man vorher alle Fenster weit öffnet und alle Lichter ausmacht. Dann ist es draußen nämlich heller als drinnen und die Insekten, die sich am Licht orientieren, verschwinden dann ganz von selber wieder. Ich habe das schon öfters gemacht, weil ich keine Lust habe meine weißen Wände mit Flecken von platt geklopften Mücken zu dekorieren.
Ich mache es auch vom Insekt abhängig, wie ich reagiere, wobei ich sagen muss, dass ich bei keinem Insekt fluchtartig aus dem Zimmer renne oder gar woanders schlafe. Wenn ich eine Mücke in meinem Schlafzimmer habe, dann versuche ich auf jeden Fall, diese zu erledigen, bevor ich mich schlafen lege. Ich mag es auch gar nicht, wenn so ein Tier dann um meinen Kopf herumfliegt, wenn ich gerade zu schlafen versuche. Das hindert mich dann auch mal am Einschlafen und so versuche ich einfach, das zu verhindern.
Wenn ich eine Spinne über meinem Bett hängen habe, dann muss ich sagen, dass ich das auch nicht so toll finde. Dann suche ich schon einen anderen Platz für das Tier, meistens setze ich sie dann auf den Balkon. Aber wenn ich an einer anderen Stelle eine Spinne an der Wand oder Decke hängen habe, dann lasse ich sie einfach da, weil sie zum Beispiel auch meine ungeliebten Mücken frisst. Auch bei anderen Tieren mache ich nicht viel.
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