Aus Mitleid fremde Haustiere zeitweise aufnehmen?

vom 21.11.2016, 06:15 Uhr

Eine Bekannte von mir ist sehr tierlieb und hat das Herz auf dem rechten Fleck. In ihrer Nachbarschaft ist manchmal ein Kater draußen, der herumstreunt und der wohl jemandem gehört, wobei ich nicht weiß, ob sie den Besitzer auch kennt bzw. zuordnen kann. Ich habe das Tier gesehen und es sieht wirklich sehr gepflegt aus (bei fast komplett weißem Fell), sodass ich persönlich schon davon ausgehe, dass der Kater eben einen Besitzer hat und eben Freigänger ist.

Jedenfalls war es vor einigen Tagen richtig kalt draußen, wobei meine Bekannte da total Mitleid mit dem Kater hatte, der vor ihrem Fenster herumgelungert ist. Damit er nicht friert über Nacht hat sie ihn dann nur für die Nacht ins Haus geholt und ihm auch ein bisschen was zu Fressen gegeben. Am nächsten Tag hat sie ihn wieder rausgelassen, damit der Eigentümer sich keine Sorgen macht.

Was haltet ihr von dem Verhalten meiner Bekannten? Hättet ihr ähnlich gehandelt? Wäre es ratsam, einer Freigänger-Katze auf diese Weise zu helfen oder würde das nur dem Eigentümer in den Rücken fallen und das Tier vielleicht sogar entfremden?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn es wirklich so kalt ist, dann geht ein Tier auch wieder nach Hause. Das Fremdfüttern sehe ich als kritisch an, denn man weiß nicht was das Tier ansonsten bekommt und kann somit auch für Durchfallerkrankungen und andere Dinge sorgen. Damit lockt man das Tier auch an und mich würde es nicht wundern, wenn das Vieh nun häufiger kommt, da es begriffen hat es gibt extra Futter an diesem Fenster.

Bislang habe ich nur eine Katze mitgenommen die auf meinem Parkplatz gehockt ist und nicht wegging. Hoch genommen, zur Seite gesetzt das Auto geparkt. Im Treppenhaus bei den Nachbarn gefragt wem das gehört und dort sagte man mir, dass das die Katze vom Vormieter war der weiter weg gezogen ist. Nachdem ich die Telefonnummer hatte und ihn angerufen, dass seine Katze auf meinem Parkplatz gammelt habe ich sie mit in die Wohnung genommen, da er erst am Wochenende Zeit hatte sie abzuholen.

Dafür wusste ich auch was die Katze frisst, los gelaufen und noch etwas im Supermarkt besorgt, das Biest danach in der Dusche geschrubbt und gefüttert. Denn sie war schon zwei Wochen unterwegs bis sie am alten Wohnort angekommen ist und sah auch entsprechend so aus. Danach durfte es einige Tage in meinem Badezimmer hausen bis es abgeholt wurde. Und der scheint es so gut bei mir gefallen zu haben, dass sie noch einige male vor meiner Tür stand.

Ansonsten nehme ich sicherlich nicht alles mit in meine Wohnung und schon gar nicht für nur eine Nacht. Ich schaue zu, dass ich heraus bekomme wem das ganze gehört und frage dort nach. Bekomme ich das nicht heraus, dann sehe ich es nicht als meinen Job an jede freilaufende Katze in meine Wohnung zu holen, zu füttern und am nächsten Morgen wieder auszusetzen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich sehe das aufnehmen eines fremdes Tiere, ohne das man darum gebeten wurde, auch als kritisch an. Immerhin kann es sein, dass das Tier krank ist und vielleicht Futterunverträglichkeiten hat. Man füttert dann irgendwas und schadet dem Tier damit vielleicht noch. Auch ist es ja möglich, dass das Haustier Erkrankungen hat und Medikamente braucht.

Eine Katze würde sicherlich nach Hause gehen, wenn ihr irgendwann zu kalt ist. Ich würde dann auch eher mal in der Nachbarschaft fragen, ob jemandem die Katze gehört, wenn ich mir Sorgen mache. Auch besteht eben die Gefahr, dass die Katze immer wieder kommt, wenn sie einmal dort etwas zu fressen bekommen hat.

Daher würde ich es so machen, dass ich die Katze erst einmal beobachte. Wenn es ein Hund ist, sieht es sicherlich schon wieder etwas anders aus. Diese laufen ja normalerweise nicht alleine durch die Gegend. Da würde ich auch in der Nachbarschaft fragen und ansonsten beim Tierheim in der Nähe anrufen und dieses informieren. Dann kann man sich eben auch überlegen, ob der Hund so lange bei einem bleiben kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Irgendwie verstehe ich es ja, dass deine Bekannte hier Mitleid mit dem Tier hatte. Aber trotzdem muss ich auch sagen, dass ich es nicht in Ordnung finde, das Tier über Nacht bei sich zu behalten. Wenn es eine Freigänger-Katze war und sonst immer abends wieder nach Hause gekommen ist, dann haben sich die Besitzer vielleicht schon Sorgen gemacht. Auch bei dem, was die Katze fressen darf, weiß man ja nicht Bescheid und darum würde ich sicher auch nicht so handeln, wie deine Bekannte es gemacht hat.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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