Aus Angst vor Zoonosen keine Tiere mehr streicheln?

vom 09.08.2020, 22:11 Uhr

Ich hatte neulich ein Gespräch mit meiner Nachbarin über Corona und so weiter. Dabei kamen wir auch auf Zoobesuche. Sie meinte, dass sie mit ihren Kindern nicht mehr in den Streichelzoo gehe, da sie Angst vor Zoonosen hat. Das sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen überspringen können.

Früher habe sie sich gar keine Gedanken darüber gemacht und zum Beispiel im Urlaub auch fremde Katzen gestreichelt. Durch Corona und ihr Wissen, das sie früher nicht hatte, ist sie nun viel vorsichtiger. Würdet ihr auch mit euren Kindern nicht mehr in Streichelgehege gehen? Hat sich durch Corona eure Einstellung zum Kontakt mit Tieren geändert?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Viele Eltern haben Angst, dass Kinder durch zuviel Kontakt mit Tieren mit gefährlichen Krankheitserregern infiziert werden. Diese Angst ist jedoch unbegründet.

Es stimmt zwar, das Tiere Viren und Bakterien auf die Kinder übertragen. Aber das hat auf die Kinder einen positiven Effekt. Dadurch wird das Immunsystem der Kinder trainiert. Umgekehrt wird das Immunsystem bei Kindern geschwächt, wenn man die Kinder ständig vor Schmutz, Viren und Bakterien bewahren will.

Außerdem machen Tiere die Kinder glücklich. Tiere haben einen positiven Effekt auf die Psyche der Kinder. Da die Psyche bekanntlich einen starken Einfluss auf den gesamten Körper hat, wirkt sich der Umgang mit Tieren positiv auf die Gesundheit der Kinder aus.

Ich kann nicht Abstreiten, dass der Kontakt zu Tieren Risiken birgt. Aber die positiven Auswirkungen überwiegen meiner Meinung nach. Ich bin dafür, dass die Kinder Kontakt zu Tieren haben sollen. Ich denke nicht, dass deswegen besondere Maßnahmen wegen der Hygiene erforderlich sind. Händewaschen mit Seife ist ausreichend.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bei Corona lag es aber soweit ich das aus den Nachrichten kenne nicht daran, dass die Chinesen eine fremde Katze gestreichelt haben, sondern dass die Fledermäuse gegessen haben. Also das würde ich definitiv nicht machen und da frage ich mich auch, wie man wirklich so verkorkst sein kann, Fledermäuse zu essen. Aber dass ich mich beim Streicheln eines Tieres im Streichelzoo mit etwas anstecken könnte, das glaube ich nicht.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin ein klassisches Dorfkind und habe mit allen möglichen Haus- und Nutztieren gespielt. Mein Immunsystem war top und Allergien kein Thema. Man vergisst ja auch gerne, dass besagtes Immunsystem sich nicht richtig entwickeln und arbeiten kann, wenn man möglichst keimfrei groß wird. Während einer Pandemie herrschen natürlich andere Regeln, aber dafür können ja die armen Zicklein im Streichelzoo nichts. Krank wird man eher im Bus dorthin, wenn die werten Artgenossen herumhusten wie die Affen.

Ich würde als mittlerweile erwachsenes Dorfkind weiterhin nicht davon ausgehen, dass ein handelsübliches Haus-, Nutz- oder Zootier automatisch Krankheiten überträgt. Wenn man Kinder nur mit "Fass das nicht an!" erzieht, werden die Kinder doch neurotisch wie nur was, und üblicherweise sind gerade Zoo- und Nutztiere medizinisch strenger überwacht als die Menschen, die sie streicheln. Schließlich möchte keiner, dass die teuren Viecher reihenweise an einer ansteckenden Krankheit sterben. Kostet ja alles Geld.

Vorsichtig wäre ich nur bei offensichtlichen Streunern, etwa an Urlaubsorten. Man sieht ja normalerweise schon von fern, ob es sich um eine gesunde Hauskatze auf Freigang handelt oder um einen bedauernswerten gammligen Streuner. Da würde ich nicht jedes verlauste Vieh angrabbeln, zumal da sich Kratzer oder gar Bisse leicht infizieren können, und gerade bei Katzen kann das schlimme Auswirkungen haben.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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