Aus Angst vor Autos kein Fahrrad mehr fahren

vom 23.11.2018, 10:54 Uhr

Früher, als ich noch nicht mitten in der Stadt gewohnt habe, sondern am Rand in einem Gebiet mit breiten Fahrradwegen und nicht so stark befahrenen Straßen, bin ich ganz gerne mittlere Strecken bis zu zehn Kilometern mit dem Fahrrad gefahren.

Zurzeit fahre ich gar nicht mehr, sondern gehe lieber zwei Kilometer zu Fuß. Ich habe Angst vor Autos, seit ich fast einmal von einem Rechtsabbieger, der nicht geschaut hat, erwischt worden bin. Hier ist auch neben den Radwegen alles zugeparkt, sodass man höllisch aufpassen muss, nicht von einer dich öffnenden Beifahrertür erwischt zu werden. Oft sind die Radwege auch zugeparkt.

Fahrt ihr in der Stadt Fahrrad? Ist euch das nicht zu gefährlich?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde diese Angst nicht unberechtigt. Ein Freund von mir hat erst vor einem knappen Jahr einen schweren Unfall gehabt. Er war mit dem Fahrrad auf dem Weg ins Büro gewesen, als ihm ein abbiegendes Auto die Vorfahrt nahm und ihn umfuhr. Er stürzte vom Rad und zog sich schwere Kopfverletzungen zu. Nur mit Hilfe umfangreicher Operationen konnte sein Leben gerettet werden, aber er hatte anschließend monatelange kognitive Schwierigkeiten.

Daher muss ich sagen, dass ich in den Städten kein Fahrrad mehr benutze. Ich gehe entweder zu Fuß oder benutze die öffentlichen Verkehrsmittel. Zwar kann man auch als Fußgänger angefahren werden, aber die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Unfall scheint mir etwas geringer zu sein.

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» lascar » Beiträge: 4460 » Talkpoints: 788,86 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich würde in der Stadt auch nicht unbedingt fahren wollen. Bei uns in der nächsten Stadt wird oft ganz schlimm gefahren. Als ich noch da gewohnt habe, bin ich zwar auch gefahren mit dem Rad, allerdings auch nur auf Wegen, bei denen mir kein Auto begegnen konnte. Auf der Straße ist das wirklich gefährlich und nicht umsonst gibt es auch jedes Jahr Tote. Ich brauche das nicht und würde das auch nicht haben wollen, lieber laufe ich sicher auf dem Gehweg.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Auf Radwegen habe ich ehrlich gesagt keine Angst mit dem Rad zu fahren. Natürlich besteht auch dort die Gefahr das ein Unfall passiert, aber diese Gefahr ist nicht höher als mit dem Auto einen Unfall zu haben oder das einem als Fußgänger etwas passiert. Die Gefahr das ein parkendes Auto die Tür öffnet ist gegeben, aber erstens wird die Tür selten so abrupt geöffnet das man es nicht kommen sieht und zweitens kann man meistens noch bremsen da man nicht so schnell unterwegs ist. Ich rase nie, weder mit dem Rad noch mit dem Auto, und hätte somit jederzeit die Möglichkeit rechtzeitig zu bremsen.

Das man von einem abbiegendem Auto übersehen werden kann, kann natürlich auch passieren. Aber dies kann einem als Fußgänger ebenso passieren. Wenn du vor einem abbiegendem Auto Angst hast, kannst du einfach an der Ampel absteigen und dein Rad schieben. So hat sowohl der Autofahrer als auch du mehr Zeit die Situation zu überblicken als wenn du mit dem Rad angeschossen kommst.

Beim Radfahren habe ich eigentlich nur ein mulmiges Gefühl im Magen wenn ich auf der Straße fahren muss weil kein Radweg in der Nähe ist. Die Autos überholen einen so knapp das einem wirklich manchmal ganz anders werden kann. Diese Situationen finde ich unangenehm, Sie würden mich aber nicht davon abhalten in Zukunft weiterhin mit dem Rad unterwegs zu sein.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Bei mir ist es eher anders herum. Gerade bei uns im Stadtteil habe ich Angst nachts Auto zu fahren, da es leider viel zu viele bekloppte Radfahrer gibt, die meinen, ganz in schwarz gekleidet und ohne Licht und Reflektoren gefährliche Manöver fahren zu müssen. Es hat schon zwei Situationen gegeben, wo ich fast jemanden umgenietet hätte, da ich die Person einfach nicht gesehen habe und sie dann zum Beispiel über eine rote Ampel gefahren ist oder in einer unbeleuchteten Spielstraße unterwegs gewesen ist.

Da habe ich eher Angst, mit dem Auto zu fahren und mal wirklich einen Radfahrer zu erwischen. Ich bin in dieser Hinsicht sensibel und wäre dann traumatisiert fürs Leben und würde damit nur schwer klar kommen, wenn da doch was passiert, auch wenn ich nichts dafür kann, dass so ein Depp ohne Licht und Reflektoren fährt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Dass eine Verkehrsregel bestimmten Verkehrsteilnehmern Vorfahrt einräumt, die aufgrund der jeweiligen Situation kaum einzuhalten ist, ist der größte Fehler. Oft wird dann auf ein Recht gepocht, das völlig praxisfremd ist. Es wird deswegen sogar schon seit geraumer Zeit eine Kampagne in Köln durchgeführt, die den Radfahrer zu mehr Eigenverantwortlichkeit ermahnt. Gefahr aus dem toten Winkel.

» Gorgen_ » Beiträge: 1123 » Talkpoints: 398,96 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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