Aufregung wegen bevorstehender Katzengeburt

vom 30.08.2016, 11:09 Uhr

Ich züchte seit ca. 10 Jahren jetzt heilige Birma Katzen. Hierbei habe ich nun schon unzähligen kleinen Kittens auf die Welt geholfen und ihre Mamis tatkräftig bei der Geburt unterstützt.

Um den 2. Juli herum, ließen wir unsere jüngste Katze von einem jungen Kater eines befreundeten Züchters decken. Unsere Katze ist demnach gerade hochschwanger. Jeden Augenblick könnte es soweit sein. Erste Anzeichen für die bevorstehende Geburt wie Milch im Gesäuge und ein abgegangener Schleimpfropf, sind auch schon erkennbar. Der Tierarzt ist informiert und steht im Fall von Problemen abrufbereit und wir haben auch längst alles vorbereitet.

Obwohl alles erledigt ist und wir an sich mehr als bereit sind, bin ich dennoch aufgeregt. Das bin ich jedes Mal. Ich mache mir vermutlich wie immer viel mehr Sorgen als unbedingt nötig. Kennt ihr das auch? Geht es nur mir so?

» Chrissi_87 » Beiträge: 104 » Talkpoints: 66,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ist dabei etwas anders als bei menschlichem Nachwuchs? Auch dort wird immer Panik gemacht, sich unnötig Sorgen und auch ein ständiges kontrollieren wann es denn soweit ist. Man könnte doch einfach mal den Dingen seinen Lauf lassen und muss nicht immer alles unter Kontrolle haben, nicht alle 5 Minuten nachsehen ob der Katzenkopf schon raus schaut oder die Milch tropft. Das bedeutet auch Stress für die werdende Tiermama und daher sollte man so etwas ohnehin unterlassen.

Von daher sollte man sich als Mensch einfach einmal selbst zur Ordnung rufen, selbst wenn man aufgeregt ist. Sicherlich kann man sich seine Gedanken machen, aber wie oft ist schon etwas schief gegangen? Die meisten Geburten verlaufen ohne Probleme, dass nicht einmal jemand eingreifen müsste. Das was wir unter "Geburtshilfe" verstehen ist einfach nur eine Manipulation eines natürlichen Ablaufes, der auch ohne Gaffen, ziehen und Dammschutz vorher Millionen von Jahre funktioniert hat. Das sollte man sich einfach einmal bewusst machen und entsprechend auch nicht übertreiben und vor allem seine Finger bei sich lassen.

Meine Cousine züchtet Hunde seit einigen Jahren. Diese macht nicht solch einen Aufstand. Der Tierarzt weiß in der Regel vorher den groben Termin und sagt dann auch, ob er im Notfall zur Verfügung stehen würde oder nicht. Aber das dort angerufen wird "Milch tropft geht bald los bitte Telefon dabei haben für alle Fälle" gibt es nicht. Ebenfalls wird dort nicht gezogen oder "Geburtshilfe" geleistet.

Es wird einfach abgewartet bis sich das selbst einstellt, geht es nicht weiter kann man immer noch intervenieren. Quasi sind dort nur stille Beobachter dabei und überlassen das komplett alleine den werdenden Müttern. Nur sehr, sehr selten traten bislang Komplikationen auf, weit aus weniger als in anderen Zuchtstationen in denen die Züchter meinen Pfote zu halten, dauerhaft auf dem Tier zu klopfen und zu streicheln und am Welpenkopf zu ziehen wenn sie ihn sehen. Wenn man das nicht hin bekommt, dann sollte man es sich ernsthaft überlegen ob das der richtige "Job" für einen selbst ist, wenn man eben nicht die Ruhe bewahren kann und direkt ausrastet weil eine Geburt von Jungtieren bevor steht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Danke für deine Antwort, aber ich denke, dass meine Nachricht leider etwas falsch angekommen ist.

Meine Katze ist sich selbst überlassen. Ich bin zwar soweit den ganzen Tag über Zuhause, aber sie läuft überall rum und macht und tut was sie möchte. Ihr Leben spielt sich im Augenblick wegen der Hitze größtenteils im Erdgeschoss ab. Hier ist es am kühlsten. Mein bzw unser Leben spielt sich hingegen wegen meinem Sohn, größtenteils im 1. Stockwerk ab. Kommt die Katze zu mir zum Kuscheln oder so, fällt einem dann das Eine oder Andere auf (wie eben die Milch im Gesäuge was nicht ausbleibt wenn sie sich auf den Rücken legt und man sie am Bauch streichelt).

Auch wenn der Tierarzt informiert ist und bereit ist für den Fall der Fälle, rufe ich ihm dennoch bestimmt nicht für jede Kleinigkeit an! Wir hatten jetzt die letzte Routineuntersuchung wo gekuckt wurde ob die Kleinen richtig liegen, wie viele es sind,... hier hat er mir mitgeteilt, dass sie den Pfropf verloren hat.

Bei den Geburten bin ich immer stille Zuschauerin. Ich ziehe auch nicht an den Kätzchen sondern lasse allem seinen Lauf und JA es ist in 10 Jahren bis auf 2 Totgeborene, noch nie großartig was passiert. Eingreifen musste ich nur selten und lag dann daran, dass entweder die Nabelschnur zu knapp abgebissen wurde, oder das Kleine in intakter Fruchtblase zur Welt kam und die Mama, weil es das Letzte des Wurfes war, zu erschöpft war es zu befreien.

Den Tierarzt haben wir noch nie benötigt. Dennoch finde ich es wichtig, dass einer von der bevorstehenden Geburt weiß und auch bereit wäre, im Fall eines Problems auch nachts oder am Wochenende dann hier hin zu kommen. Ein gewisses Risiko besteht ja schlussendlich doch immer.

Auch brauch ich nicht alle paar Minuten zur Wurfbox zu laufen. Ich vertraue der werdenden Mama und bis jetzt kam sie, genau wie alle anderen immer zu mir, wenn es los ging und hat mir das dann ganz deutlich gezeigt.

Trotz der ganzen Erfahrung bin ich immer aufgeregt. Eine Geburt ist für mich, egal ob bei uns Menschen oder bei Tieren, ein wunderbares Ereignis. Ich bin halt eher eine ungeduldigere, neugierige Person und möchte halt wissen ob es denn jetzt 4 oder 5 kleine Kittens sind und von wem sie mehr haben, ob es allen gut geht,...

Entschuldige nochmal bitte, wenn mein Thema dich aufgeregt hat, aber mir ging es hier eigentlich nur darum um zu gucken ob hier vielleicht noch andere Mitglieder sind wo züchten und wie es denen gefühlsmäßig dabei geht. Ich spreche damit auch weniger von denen wo das Tier "zufällig" geschwängert wurde, sondern von den eingetragenen privaten Züchter.

» Chrissi_87 » Beiträge: 104 » Talkpoints: 66,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Chrissi_87 hat geschrieben:Entschuldige nochmal bitte, wenn mein Thema dich aufgeregt hat, aber mir ging es hier eigentlich nur darum um zu gucken ob hier vielleicht noch andere Mitglieder sind wo züchten und wie es denen gefühlsmäßig dabei geht. Ich spreche damit auch weniger von denen wo das Tier "zufällig" geschwängert wurde, sondern von den eingetragenen privaten Züchter.

Gerader diese "Züchter" sind die schlimmsten sogar noch schlimmer als wenn zufällig mal ein Wurf dabei heraus kommt weil nicht genug aufgepasst worden ist oder man einmalig Nachwuchs mit seinem Tier möchte. Schon mal Gedanken darüber gemacht was diese "eingetragenen Züchter" mit den meisten Rassen von Hunden und Katzen gemacht haben? Die Krankheiten stammen nicht von ungefähr, genauso wie die Schäden an Hüfte, Gelenke, Neigung zu Blutkrebs und Knochenkrebs. Das ist alles eine Sache die nur durch die gezielte Zucht entstanden ist, damit das Katzi hinterher auch so aussieht, den Charakter hat usw.

Aber nein man kann nach einem mal nicht aufhören, denn es macht "Spaß" und wenn man es richtig anstellt verdient man nicht schlechtes Geld damit. Hobbyzüchter legen dagegen meistens doch eher drauf, diese rühmen sich aber auch nicht mit "eingetragener Züchter". Sozusagen bist du eine derer die mit verantwortlich sind für das Schönheitsbild von dieser Katzenrasse und sorgst auch dafür, dass sich die entsprechenden gewünschten Sachen weiter durchsetzen.

Aber gerade wenn es nicht das erste mal ist und es schon "Standard" geworden ist, sollte man sich einfach mehr unter Kontrolle halten können. Freude hin oder her, in erster Linie findest du Baby süß und verdienst Geld damit. Je nach dem wie gut der Wurf geworden ist und auch tolle Farben dabei sind, kann man damit auch mehr verdienen. Das ist in erster Linie das was die Züchter daran interessiert und nichts anderes.

Wenn es anders ist, dann beschreibe doch einmal was daran so ein "wunderbares Ereignis" sein soll, nur weil wieder ein paar Katzen mehr entstanden sind die anfangs süße Babys sind und nach kurzer Zeit ausgewachsen und weniger süß, dass nur Liebhaber sie noch mögen? Tierbabys mag jeder, sehen niedlich und süß aus aber hinterher sieht es schon wieder ganz anders aus.

Aus diesem Grund kann ich Züchtern auch rein gar nichts abgewinnen, es gibt genug Viehzeug was auf ein Zuhause wartet stattdessen wird wunderbar nach produziert am laufenden Band, sogar über die Nachfrage hinaus. Und warum, eigener Egoismus des Menschen um Tierbabys zu schauen, "wunderbares Ereignis der Geburt zu erleben" und im Anschluss Geld zu verdienen. Streiche die ersten beiden Punkte und du bist auf dem Boden der Tatsachen angekommen, damit solltest du dich auch besser unter Kontrolle haben wenn es nüchtern betrachtet wird und die ganzen Emotionen herausgelassen werden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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