Aufheben der sprachlichen Barriere durch Sprachen?

vom 16.05.2016, 15:48 Uhr

Eine Sprachforscherin hat sich ja nun dazu geäußert, dass die deutschsprachige Bevölkerung sich den Sprachen der Flüchtlingen annähern soll. Wenn die sprachliche Barriere gekippt würde, dann würde dies auch bei der Integration helfen und man würde die "neuen" Migranten eher akzeptieren und nicht mehr als Gefahr für die westliche Kultur wahrnehmen.

Zuerst einmal bin ich in einer Sache bei dieser Sprachforscherin. Sie pocht auf die Bedeutung der Mehrsprachigkeit und dass dadurch die Kommunikation zwischen Fremden erleichtert wird. Für sie bedeutet Mehrsprachigkeit auch, dass man zwischen den Sprachen hin- und herswitchen kann und so auch in anderen Ländern, in anderen Jobs oder im Alltag mit Menschen eine Kommunikation aufrechterhalten und durchführen kann.

Gerade im Zusammenhang mit Flüchtlingen geht sie darauf ein, dass man eher aufeinander zugehen kann und dass die Sprache eines der wichtigsten Mittel einer gelungenen Integration darstellen. Sie sagt jedoch ebenfalls, dass das Erlernen der deutschen Sprache für Menschen, die hierherkommen, absolut unabdingbar ist, alleine um unsere kulturellen und gesellschaftlichen Werte besser kennenzulernen.

Ich persönlich sehe es einerseits genauso wie die Sprachforscherin. Sprachen können Welten öffnen, sie erleichtern die Kommunikation und sie erleichtern gegebenenfalls auch die Integration. Aber, würdet ihr arabisch oder kurdisch lernen, nur weil aktuell eine Menschenflut hier nach Deutschland kommt, nur damit ihr mit diesen Menschen kommunizieren könnt? Ich persönlich würde diese Sprachen nur aus reinem Interesse lernen, nicht um direkt zu kommunizieren, sondern weil ich es möchte.

Außerdem sehe ich die Landessprachen als wichtig an. Jedes Land hat seine eigene Sprache, jedes Land kommuniziert damit und warum sollte man nun die Sprache eines Landes lernen, welches man wahrscheinlich nie über einen längeren Zeitraum aufsuchen wird, außer man interessiert sich enorm dafür? Zudem denke ich auch, dass derjenige, der sich sprachlich integriert, also die deutsche Sprache lernt, ebenfalls in der Gesellschaft integriert wird und die "deutsche" Lebensart nach seiner Facon erlernt und leben wird.

Was denkt ihr dazu? Würdet ihr aufgrund der Flüchtlingsflut nun arabisch, kurdisch oder lybisch erlernen? Denkt ihr, dass man mit dem Erlernen der Sprache eine gesellschaftliche Schneise schlagen würdet und die Integration besser stattfinden würde? Oder glaubt ihr, dass grundsätzlich das Gegenteil der Fall sein wird und die Integration scheitern könnte, wenn Migranten, nennen wir sie mal so, auch im Alltag mit "Deutschen" auf arabisch kommunizieren könnte? Und zuletzt, würdet ihr auf freiwilliger Basis und aus freiem Interesse diese Sprachen überhaupt lernen wollen?

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich keine Sprache lernen wollen würde, die ich eigentlich nicht lernen möchte. Ich möchte ja nicht im Urlaub in die Länder reisen, aus denen die Flüchtlinge kommen. Und die Kommunikation hier mit den Flüchtlingen wäre natürlich erst mal leichter, wenn man deren Sprache sprechen würde. Aber dann wäre eben auch der Anreiz für die Flüchtlinge kleiner, die deutsche Sprache zu lernen und das kann es meiner Meinung nach auch nicht sein.

Außerdem muss man bedenken, dass die Flüchtlinge jetzt hier sind und Hilfe brauchen und dass es erst einmal dauern würde, bis man die anderen Sprachen lernen und dann vermitteln könnte. Auf der anderen Seite sind aber schon einige Flüchtlinge länger hier und sprechen auch schon ganz gut Deutsch. Diese Flüchtlinge können doch den neuen Flüchtlingen gut helfen, wenn es um das Erlernen der deutschen Sprache und auch der deutschen Kultur geht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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