Aufgrund von Sprichwörtern an Beziehung zweifeln?

Die Schwester einer Freundin hat wohl nun einen neuen Partner, der ziemlich gut aussehend sein soll. Meine Freundin meinte aber, dass ihre Schwester an der Beziehung zweifelt, obwohl sie noch so frisch ist. Sie hat nun selbst von vielen Freundinnen den Spruch "Von einem schönen Teller isst man nie allein" gehört und ist nun doch sehr verunsichert. Sie hat ein eher geringes Selbstbewusstsein und fühlt sich selbst nicht so hübsch, so dass sie nun Angst hat, dass sie da mit der Zeit immer mehr Konkurrentinnen dazu bekommen wird.

Soweit ich das mitbekommen habe, hatte sie diese Zweifel gar nicht von selbst, sondern erst, nachdem sie den Spruch gehört hat. Das finde ich schon merkwürdig, da mich ein dummes Sprichwort nicht dazu bekommen würde, an meiner Beziehung zu zweifeln. Kennt ihr ähnliche Fälle und findet ihr die Sorgen vielleicht sogar berechtigt?

Ich denke mal, in dem Fall war es egal, wer was gesagt hat. Ob das nun ein Sprichwort, eine Redewendung, ein besoffener Freund oder ihre Mutter war. Und wenn ein Kind auf der Straße den beiden hinterher gerufen hätte.

An ihrem geringen Selbstbewusstsein ist der Spruch ja nicht Schuld. Das hat sie doch schon lange. Ich denke, es war nur eine Frage der Zeit, bis sie nicht mehr alles rosarot sieht und ihre Ängste nicht mehr verdrängen kann.

Da hat Bienenkönigin wohl recht. Wer derart labil ist, dass ein saudummer Spruch schon genügt, um sowohl am eigenen gesunden Menschenverstand als auch am anständigen Charakter des Partners zu zweifeln, hat definitiv ein größeres Problem als Sprichwörter.

In meinen Augen kann man so hübsch oder hässlich sein, wie man will, solange die Chemie stimmt, gibt es keine Konkurrenz. Die kommt eher ins Spiel, wenn man ständig unbegründet an der Treue seines Partners zweifelt, nur weil der/diejenige optisch gesehen das große Los gezogen hat. Aber wenn man so leicht zu beeinflussen ist wie die gute Frau, sind dann wahrscheinlich immer die anderen schuld, wenn doch mal jemand "von ihrem schönen Teller isst". Die Analogie ist sowieso schief, weil Teller sich nicht aussuchen können, wer sie gerade benutzt.

Bei so einem geringen Selbstbewusstsein kann alles Zweifel auslösen und somit auch eine Eifersucht heraufbeschwören. Das ist eigentlich sehr schade, weil der Spruch mehr als dämlich ist. Man muss einfach zueinander passen oder nicht. Wenn man charakterlich und auch sonst gut miteinander harmoniert, wird auch der hässlichste Mensch hübsch erscheinen. Außerdem liegt Schönheit im Auge des Betrachters.

Die Dame sollte einfach einmal an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten, denn dann würde sie auch über solchen Sprüchen stehen. Wenn ihr neuer Partner sie wirklich so hässlich finden würde, dann hätte er sich sicherlich nicht auf eine Beziehung mit ihr eingelassen. Zudem ist es nicht nur die Optik die einen Menschen schön erscheinen lässt, selbst hässliche Menschen können als schön wahrgenommen werden wenn die Inneren Werte passen. Meiner Meinung nach sind diese sogar mehr Wert, als wenn jemand aussieht wie aus dem Ei gepellt.

Ich würde mir wegen solch einem dummen Spruch keine Gedanken machen und einfach Kontra geben. Denn dieser Spruch kann sich auch auf jede andere Beziehung der Freunde anpassen lassen, da die Schönheit im Auge des Betrachters liegt und es immer jemanden gibt der den eigenen Partner auch heiß und anziehend findet. Selbst wenn er nicht aussieht wie ein Unterwäschemodell aus dem Katalog.

Ich schließe mich da den anderen Meinungen an. Meiner Meinung nach hat sie so ein geringes Selbstwertgefühl, dass sie in alles eine Bedrohung für ihre Beziehung hinein interpretieren würde und das finde ich sehr schade. Vielleicht sollte sie ihren Kleidungsstil ändern oder an Rhetorik-Kursen teilnehmen, dass sie selbstsicherer wird und auch mehr Selbstwertgefühl aufbauen kann. Ich finde es schon nicht mehr normal, wenn man wegen einigen Zitaten oder Sprichworten direkt eifersüchtig wird.

Es geht ja nicht um den Spruch alleine, es geht um die Aussage, die hinter dem Spruch steckt. Man hätte das auch statt mit einer Redewendung mit normalen Worten sagen können. Und es ist ja durchaus etwas dran, dass Menschen, die sehr gut aussehen, vielleicht mehr Beziehungsangebote bekommen als Menschen, die nicht so gut aussehen.

Meistens sucht man bei Partnerschaften auf der gleichen Ebene. Also der sehr attraktive Mann nimmt dann eine sehr attraktive Frau und der nicht so attraktive Mann eine nicht so attraktive Frau. Der hätte vielleicht auch gerne eine Model, aber an die kommt er eben nicht heran.

Es gibt das Ausnahmen, aber über die Ausnahmen wundert man sich ja immer ein wenig. Nehmen wir Bastian Schweinsteiger und seine Modelfreundin. Er sieht optisch ja nicht so besonders aus, aber er verdient halt viel und hat ein hohes Ansehen. So gleicht sich das dann wieder aus.

Aber würde ihr euch nicht auch wundern, wenn sagen wir mal ein LKW-Fahrer Mitte 40, der so aussieht, wie man sich das halt so vorstellt, eine super schöne junge Frau als Freundin hätte, die auch aus dem Playboy hätte stammen können? Da überlegt man doch. Warum sind die zusammen? Was findet die an dem?

Und manchmal gehen Menschen Beziehungen ein, weil gerade keine andere Person da ist. Ich war auch schon mal kurz mit jemandem zusammen, der mir optisch nicht gefallen hat. Aber ich hatte keinen anderen und dachte, ich bekomme keinen mehr ab. Aber ich habe mir immer gedacht, dass das doch nicht alles sein kann. Nur weil man mit jemandem zusammen ist, muss das nicht heißen, dass man diesen Menschen wahnsinnig super findet. Manchmal sind das Lückenfüller.

Ich will nicht sagen, dass die Frau nun ein Lückenfüller ist. Aber wenn man sich mal dessen bewusst ist, dass man vielleicht auf dem freien Partnermarkt dem anderen unterlegen ist, dann ist diese Bewusstheit vielleicht auch nicht ganz falsch.

Zitronengras, man ist doch auf dem "Partnermarkt" immer irgendwelchen "Mitbewerbern" unterlegen. Das ist auch der Fall, wenn man seinen Partner sehr ausgeglichen gewählt hat. Irgendjemand ist immer charmanter, intelligenter, schöner, oder was auch immer. Selbst wenn man sich "weit nach unten" orientiert, gibt es weder Garantien noch Sicherheit.

Das eigene Selbstbewusstsein und das Vertrauen in den Partner sind der Schlüssel, um glücklich und entspannt zu bleiben. Es ist vollkommen egal, wer von dem schönen Teller essen möchte. Denn der Teller selbst entscheidet, wen er von sich essen lässt.

Ich fände es ziemlich deprimierend, wenn mein Partner nur bei mir ist und bleibt, weil er nichts besseres findet. Dann bin ich schließlich nicht der Mensch, den er wirklich will, sondern nur das beste, was er für sich herausholen konnte. Das kann man beim Auto oder beim Herd machen, aber beim Partner?

Es reicht aber nicht, dass es jemanden gibt, der auf dem Partnermarkt besser aussieht. Derjenige muss ja auch wollen. Natürlich gibt es immer jemanden, der besser aussieht als der Partner. Aber kann man den haben? Ich finde beispielsweise Ben Affleck sehr hübsch und meine Mutter steht auf Ronan Keating. Aber blöderweise wohnen die nicht in der Nachbarschaft und ich würde auch mal stark davon ausgehen, dass Ben Affleck nicht zu mir nach Sachsen ziehen würde, um dann mit mir eine asexuelle Partnerschaft einzugehen.

Doch, Partnerwahl ist wie Autokauf oder die Suche nach einer neuen Waschmaschine. Alles andere ist romantische Verklärung. Man nimmt unter den gegebenen Umständen den besten, den man finden kann und das bestimmt sich über Kriterien wie Aussehen, Charakter und Interessen oder was man sonst so als wichtig ansieht. Und wenn man jemanden gefunden hat, der so gut passt, dass man seine Bedürfnisse befriedigt sieht und nur über Kleinigkeiten hinwegsehen muss, dann ist es ja so unwahrscheinlich, dass man an wen besseres herankommt, sodass man dann sesshaft wird.

Zitronengras, es mag ja sein, dass du das so machst. "Man" macht das durchaus nicht immer so. Ich fände es beispielsweise ziemlich gruselig, wenn ich andere Männer attraktiver als meinen Partner finden würde. Also nicht angenehm in einem einzelnen Punkt, sondern als Gesamtpaket erstrebenswerter.

Das wäre doch total deprimierend. Man hätte gern etwas anderes, aber weil man das nicht haben kann, nimmt man einen geeigneten Lückenbüßer? So möchte ich definitiv nicht mein Leben verbringen. Und warum sollte man über Kleinigkeiten hinweg sehen müssen? Jeder hat so Kleinigkeiten, aber wenn man die bewusst wahrnimmt und darüber hinweg sieht, dann ist es nicht der Richtige.

Allein schon die Denkweise, dass man sesshaft wird, weil man die Überzeugung gewonnen hat, dass man nichts besseres findet, ist mir vollkommen fremd. Ich führe eine Partnerschaft, weil dieser Mensch mich rundum glücklich macht. Wenn mehr Wohlfühlen nicht geht, dann ist das der passende Mensch. Einen besseren Mann für die Position verpasst man dann nicht, weil es nur jemanden geben könnte, der ebenso gut passt, aber besser passt dann niemand.