Auf welche Weise bevorzugt kondolieren?

vom 31.12.2016, 07:15 Uhr

Wenn jemand verstorben ist, hat man in der Regel die Möglichkeit, sein Beileid auszusprechen und ein paar tröstende Worte zu formulieren als Zeichen der Anteilnahme. Es gibt verschiedene Arten um zu kondolieren. Manche schreiben da sicherlich lieber eine Beileidskarte, andere greifen zum Telefon und wieder andere besuchen die Hinterbliebenen persönlich und sprechen ihre Anteilnahme aus.

Auf welche Weise kondoliert ihr bevorzugt und warum? Ich muss ehrlich sagen, dass ich das davon abhängig mache, in welchem Verhältnis ich zu den Hinterbliebenen stehe. Bei Arbeitskollegen würde ich zum Beispiel eher zu einer Karte greifen, obwohl ich das Kondolieren mit einer Beileidskarte extrem unpersönlich finde und es je nach Möglichkeit eher vermeiden würde und lieber persönlich ein paar Worte sagen würde. Beim engeren Umfeld würde ich entweder das Telefon wählen je nach Distanz oder doch lieber persönlich vorbei kommen, wenn es nicht so weit weg ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich schreibe am liebsten eine Beileidskarte. Da kann man sich seine Worte am besten überlegen und es erscheint mir auch am unaufdringlichsten zu sein. Bei sehr nahestehenden Personen würde ich auch vorab anrufen. Das finde ich dann auch durchaus in Ordnung. Und natürlich auch persönlich herzliches Beileid wünschen, wenn man sich sieht.Aber bevorzugt wähle ich immer die schriftliche Form der Kondolenz, in dem ich eben eine Karte schreibe und sie zu schicke.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es auch am besten einfach eine Karte zu schreiben. Da kann man sich die Worte gut überlegen und am Telefon beispielsweise muss man dann ja sein Gegenüber auch wieder aufbauen, was nicht wirklich geht, weil man das Leid nicht mindern kann. Solche Telefonate habe ich auch schon gemacht, aber bei nahen Verwandten und selbst da war es mir schon nicht so angenehm.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Als relativ routinierte Hinterbliebene waren mir Beileidskarten immer am Liebsten. Gerade um eine Beerdigung herum hat man viel zu organisieren und rennt im Kreis herum, obwohl man völlig neben sich steht. Beileidskarten kann man da erst einmal beiseite legen und sich später bei den Absendern bedanken, wenn man wieder einen halbwegs klaren Gedanken fassen kann.

Und wenn gerade bei entfernteren Verwandten oder Bekannten eine Karte in Vergessenheit gerät, muss die Person schon sehr unsensibel sein, um einem das fehlende Dankeschön bei passender Gelegenheit aufs Butterbrot zu schmieren. Solche Leute kondolieren oft gar nicht erst.

Anrufe oder gar persönliche Besuche sind da schon erheblich viel anstrengender. Oft genug weiß weder der Anrufer noch der Angerufene, wie so ein Gespräch ablaufen soll, und mindestens eine Person ist in der Regel vollauf damit beschäftigt, nicht zu weinen. Und Beerdigungen haben den einen großen Vorteil, dass die Hinterbliebenen alle Bekannten und Verwandten, die persönlich vorbeikommen wollen, quasi auf einen Sitz abhandeln können und nicht tagelang Leute in der Wohnung stehen haben, die auch nicht so genau wissen, was sie sagen sollen.

Aus diesen Gründen kondoliere ich entweder schriftlich oder schleppe mich auf die Beerdigung oder Trauerfeier, um meine Anteilnahme zu signalisieren. Da können sich die Hinterbliebenen aussuchen, ob und wie sie darauf eingehen möchten. Schließlich geht es hier nicht um meine Gefühle, sondern um die, die nahe Verwandte verloren haben.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kondoliere normalerweise ausschließlich schriftlich und wenn es möglich ist, dann versuche ich zu der Beerdigung zu gehen. Auch wenn man dann am Grab keine Beileidsbekundungen ausspricht, dann ist das trotzdem eine Form sein Beileid und die Wertschätzung des Menschen auszudrücken, indem man anwesend ist.

Es gibt wenige Ausnahmen, wo ich neben der schriftlichen Kondolenz noch auf anderem Wege Kontakt aufnehme, das dann aber weniger um dann zu kondolieren, sondern um meine Hilfe anzubieten oder eben der Person mitzuteilen, das ich für sie da bin, egal was ist. Dazu gehört z.b. wenn bei einer sehr engen Freundin ein naher Verwandter stirbt und ich weiß, das ich eine Stütze sein kann. Mit dem Angebot werfe ich aber nicht einfach um mich, sondern das ist von mir dann auch ernst gemeint und ich würde auch mitten in der Nacht alles stehen und liegen lassen und für die Person da sein.

Ich finde diese Form der schriftlichen Korrespondenz deutlich besser als persönlich oder telefonisch mein Beileid auszusprechen, denn wie Gerbera schon sagte, in der Zeit zwischen Todesfall und Beerdigung ist soviel zu organisieren und zu erledigen und das in einer Zeit wo man als direkter betroffener völlig neben der Spur ist, da werden Anrufe und persönliche Besuche schnell einfach mal zu viel. Und ich möchte niemanden in der Zeit noch zusätzliche Anstrengungen aufbürden, nur weil ich der Meinung bin eine persönlich Kondolenz ist das Maß aller Dinge.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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