Auf Süßigkeiten verzichten oder eingeschränkter Genuss?
Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber wenn ich ein paar Kilo abnehmen oder etwas mehr auf meine Ernährung achten will, bin ich mehr oder weniger gezwungen Zucker komplett aus meinem Leben zu streichen, da der Suchtfaktor bei mir persönlich einfach zu groß ist.
Es fällt mir schwer auf mein Stück Schokolade am Abend zu verzichten, aber 100 Mal schwerer, mir nicht noch ein zweites und ein drittes zu nehmen (bis dann die ganze Tafel sich dem Ende neigt). Es ist einfach immer wieder unglaublich schockierend, wie kleine Zuckerdosen, mich regelrecht abhängig mache, bis ich dann am nächsten Morgen mit schlechtem Gewissen aufwache und mir schwöre: heute kein Zucker.
Kennt ihr dieses Verhaltensmuster oder habt ihr überhaupt keine Schwierigkeiten euch einzuschränken?
Ich glaube eigentlich nicht daran, dass Zucker süchtig macht. Das wird immer gerne behauptet, aber ich halte das für Populismus. Die Erklärung ist viel einfacher: süße Sachen schmecken gut und Menschen haben von Natur aus eine Vorliebe für Süßes.
Das Nicht-Aufhören-Können kenne ich nämlich auch von anderen Lebensmitteln. Ich esse beispielsweise total gerne Buletten oder Hackepeterbrötchen. Wenn es irgendwo Hackepeterbrötchen gibt, etwa als Buffet, da kann ich auch nicht nur eines essen, sondern ich hab dann Verlangen nach mehr. Gleiches gilt für Chips mit Käse und Zwiebeln, etwa die von Pringles. Da kann ich auch gerne mal die halbe Rolle leer essen.
Süßes mag ich auch, aber es gibt auch Süßigkeiten, die mir nicht schmecken und von denen würde ich dann auch nicht viel essen wollen, selbst wenn sie süß sind. Daher denke ich, dass es nicht am Süßen an für sich liegt, sondern daran, dass es einem einfach gerade total gut schmeckt.
Was bei mir nicht klappt, ist, mir nur eines zu gönnen. Ich kann nicht nur ein Hackepeterbrötchen essen, wenn ich auch zwei haben könnte und ich kann nicht nur wenige Chips essen, wenn noch welche da sind. Das schaffe ich auch nicht, mich da einzuschränken. Aber klar - es schmeckt halt so gut.
Wenn ich mich einschränken will, dann darf ich gar nichts davon kaufen. Ich mache ja Intervallfasten, ich esse an manchen Tagen nichts oder nur ganz, ganz wenig und an anderen Tagen esse ich normal. Ich habe auch mal einen Refeedtag, an dem ich schlemmen kann wie ich will. Und an den Fastentagen gehe ich gar nicht erst in den Supermarkt einkaufen, da muss ich dann auch nicht widerstehen, sondern ich meide von vorne herein jede Gelegenheit, an Essen zu kommen. Das klappt ganz gut.
Ich finde auch, man muss sich Süßes nicht generell verkneifen. Wenn man mal Lust zum Naschen hat, dann soll man es machen. Was wäre das für ein Leben, wenn man sich immer alles verkneift? Man kann das ja wieder ausgleichen, indem man an anderen Tagen ganz verzichtet, aber eben weiß, dass man ein paar Tage später auch wieder darf.
Ich bin nicht so für Süßes zu haben, wenn ich ehrlich bin. Jedoch stehe ich absolut auf Salziges. Ich esse beispielsweise gerne mal Chips oder auch Salzstangen. Wenn ich darauf Lust habe kaufe ich das auch und esse es dann auch gerne mal am Stück. Wo ist denn auch das Problem? Ich kaufe das nicht jeden Tag und ab und zu ist das schon in Ordnung.
Ich denke, dass man sich nicht zu viele Vorschriften machen sollte und durchaus auch mal etwas genießen darf im Leben, wobei die sonstige Ernährung ausgeglichen sein sollte und es eine Ausnahme sein sollte, wenn man so etwas kauft. Aber ab und zu ist das doch wirklich okay. Du kannst deinen Konsum doch gut bestimmen, indem du nicht immer beim Einkauf nachgibst. Du kannst ja nur das naschen, was auch da ist. Als Alternative hätte ich dann eben Obst da.
Für mich ließt sich der Eingangspost komplett anders als nur ab und zu mal. Für mich kommt das so herüber, dass man jeden Abend sagt nur ein Stück und am Ende die ganze Tafel vernichtet worden ist. Am nächsten Tag spielt sich das gleiche erneut ab und wieder morgens das gleiche was man sich sagt.
Wenn es schon soweit ist, dass man nicht mal mehr die Disziplin aufweist nach einem Stück aufhören zu können sondern direkt eine ganze Tafel vernichtet, dann sollte man sich auch nicht für jeden Tag eine auf Lager legen oder gar nicht erst jeden Abend hinsetzen und mit einem Stück anfangen. Klappen wird das so jedenfalls nicht mit dem reduzieren vom Schokoladenkonsum, da hilft es nur Tage dazwischen komplett Pause zu machen.
Hier gibt es so gut wie nie Süßigkeiten oder Chips. Der Schokoladenverbrauch beschränkt sich hier auf 2-3 Tafeln im kompletten Jahr, Chips auch nicht wirklich mehr was pro Jahr eingekauft wird und Kekse ebenfalls in diesem kleinen Rahmen. Ich habe keine Problem damit nur ein Stück zu nehmen und den Rest wieder in den Kühlschrank zu packen und mehr brauche ich auch nicht wenn ich Lust darauf habe.
Ich genieße das Stück jedoch auch bewusst ohne nebenbei auf den Fernseher zu starren und willkürlich mit der Hand in der Schokolade zu wühlen oder in der Chipstüte um das in mich zu stopfen. Mit Verkneifen hat das bei mir nichts zu tun, das Verlangen danach ist einfach nur selten gegeben und kann auch mit kleinen Dingen, wie einem einzelnen Stück Schokolade oder auch 3-5 Chips, schnell befriedigt werden.
Ich habe festgestellt, dass es einfach nichts bringt, sich etwas was man sehr gerne mag und isst komplett zu verbieten. Das mag zwar die ersten Tage oder Wochen gut gehen, wobei das ja aber auch kein dauerhafter Zustand sein kann. Wie lange will man sich denn Chips und Schokolade ganz verbieten? Bis man einen bestimmten Betrag abgenommen hat? Spätestens dann, wenn man sich wieder normal ernährt und dann wieder Schokolade essen "darf", hat man die Pfunde doch schnell wieder drauf.
Ich finde es besser, wenn man seine Ernährung einfach umstellt, sich aber alles erlaubt. Man sollte eben Wasser trinken anstatt immer nur Cola und sich ab und zu Cola Light gönnen. Ansonsten sollte man ausgewogener kochen, kleinere Portionen essen und nur wenig Süßigkeiten essen, allerdings nicht gar keine.
Als ich vor Jahren meine Ernährung umgestellt hatte, habe ich mir weiterhin Pizza, Pommes, Burger, Schokolade und andere Süßigkeiten erlaubt, zwar seltener und kleinere Portionen aber dafür gab es bei mir nie richtige Verbote. Ich habe dann hauptsächlich gesund gekocht und nur noch Wasser getrunken, wobei es aber regelmäßig auch Belohnungen gab, dass habe ich bis heute nun so beibehalten und mittlerweile ist es zu meiner normalen Ernährung geworden und ich bin absolut zufrieden damit und hatte seitdem auch nie mehr so viel gewogen wie am Anfang.
Früher konnte ich auch nicht so gut mit dem Naschen aufhören, wenn ich erst einmal damit angefangen hatte. Dann gab es eine Phase in meinem Leben, wo ich auf nahezu alles Süße und Ungesunde komplett verzichtet habe, und während dieser Zeit hat sich mein Geschmack auch irgendwie geändert. Als ich danach langsam wieder mit Süßigkeiten angefangen habe, habe ich festgestellt, dass ich vieles auf einmal viel zu überzuckert und gar nicht mehr wirklich lecker fand. Insbesondere Schokoriegel und Schokolade allgemein habe ich seitdem eigentlich nur noch in sehr kleinen Mengen zu mir genommen. Zwar esse ich sie mittlerweile durchaus wieder ganz gerne, aber ich gebe mich tatsächlich erstaunlich schnell und mit kleinen Stücken zufrieden.
Bei mir beobachte ich immer wieder das Phänomen, dass mir der erste und vielleicht auch noch der zweite Bissen einer Süßigkeit unheimlich gut schmecken, ich danach aber sehr schnell gegen den Genuss abstumpfe. Happen Nummer drei empfinde ich dann nur noch als regulär, und ab dem vierten Stück merke ich kaum noch Geschmack, sondern nur noch Zucker und Fett auf der Zunge. Dann reicht es mir automatisch und ich packe den Rest der Naschwaren ohne Probleme zurück in die Schachtel oder Schublade. Bei industriell hergestellten Süßwaren ist das noch viel ausgeprägter als bei selbstgemachten Kuchen oder Keksen, aber auch dort stellt sich nach einer verhältnismäßig kleinen Portion bei mir eine regelrechte Übersättigung an den süßen Aromen ein.
Nichtsdestotrotz möchte ich nicht mehr gänzlich auf das Naschen verzichten, denn manchmal habe ich einfach das Verlangen nach etwas Süßem. Da ich jedoch genau weiß, dass sich dieses bei mir wie oben beschrieben selbst reguliert, habe ich auch keine Bedenken mehr, dem nachzugeben. Wenn ich doch mal etwas zu viel konsumiere, merke ich das auch sofort, da mir beispielsweise von größeren Mengen Schokolade oder Sahne gleich unwohl wird. Dann hat sich der Appetit darauf für längere Zeit erledigt, und übermäßig viel nehme ich deswegen nie zu mir.
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