Auf Partner Rücksicht nehmen, wenn dieser nichts essen darf?

A bekommt morgen eine Darmspiegelung gemacht und durfte heute nur etwas zum Frühstück essen und ansonsten keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Seine Freundin B darf jedoch natürlich etwas essen und hat nun ein schlechtes Gewissen, ihrem Partner gegenüber. Sie würde da gerne Rücksicht drauf nehmen und macht es nun so, dass sie nicht direkt etwas vor seiner Nase isst und auch nicht dauernd vom Essen redet.

A ist schon sehr unleidlich, wenn er Hunger hat und das muss B nun auch irgendwie ertragen. B weiß auch, dass ihr Freund keine Rücksicht nehmen würde, wenn sie eben nichts essen dürfte. A würde das vor Bs Nase machen und sich da gar keinen Kopf drüber machen. B ist da jedoch anders und irgendwie mehr Mitgefühl.B möchte nämlich gerne etwas abnehmen und A setzt sich trotzdem mit Süßigkeiten vor Bs Nase und geht sogar soweit, ihr etwas davon anzubieten.

Es ist sicherlich etwas anderes, ob man eine Diät macht und deswegen auf bestimmtes Essen verzichtet oder ob man eben aus medizinischen Gründen nichts essen darf. Würdet ihr da auch Rücksicht auf den Partner nehmen? Oder findet ihr das übertrieben?

Ich würde auf jeden Fall Rücksicht nehmen. Der Partner ist ja sicherlich auch angespannt vor der bevorstehenden Untersuchung. Da muss man nicht noch Öl ins Feuer gießen und Streit provozieren. Ich finde es fies, jemandem etwas vorzuessen, wenn dieser nichts essen darf. Hunger und selbst Appetit können nämlich echt nervig sein. Und ich würde es auch nicht riskieren wollen, dass er dann doch etwas isst und die nötige Darmspiegelung verschoben werden muss.

Dass B. nicht so viel Rücksicht nehmen würde, wenn A. eine Darmspiegelung bevorstünde, spielt dabei keine Rolle. Wobei man das ja gar nicht weiß. Eine freiwillige Diät, die B. vielleicht gar nicht für nötig erachtet oder wegen der A. ständig nervt und nörgelt.

Aber selbst wenn B. total rücksichtslos wäre, würde ich daraus eher eine Konsequenz für die Beziehung ziehen als mich davon anstecken zu lassen. Ich bin einfach nicht so. Warum sollte ich mich also so verhalten? Wenn er es sozusagen verdient hätte, würde ich es ihm auf eine Art und Weise heimzahlen, die mir eher liegt. Das fängt dann mit "Schatz, wir müssen reden.." an und hört eventuell mit Trennung auf.

Rücksichtslose Partner muss man in die Wüste schicken - ein ganz einfacher Grundsatz. Als ich nichts essen durfte, hat mein Freund zwar auch was gegessen, aber nur sehr wenig und er hat mich vorher gefragt, ob es ok ist. Unter die Nase gehalten hat er mir nichts und auch immer ganz leidlich bei jedem Bissen geschaut. Wenn ich gesagt hätte, dass er lieber nichts in meiner Nähe essen soll, hätte er sich daran gehalten. Mich stört es allerdings nicht so sehr, ich faste ohnehin ab und an tageweise.

Ehrliche Antwort? Hungern würde ich höchst wahrscheinlich nicht, wenn mein Partner vor einer OP oder Ähnlichem vorübergehend nichts essen darf. Einen Tag hält man durch, Spaß ist etwas anderes, aber dafür ist man eben erwachsen. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass die allermeisten erwachsenen Menschen aus unterschiedlichen Gründen schon mal einen Tag nichts gegessen haben, und die meisten haben es überlebt. Ich würde also von meinem Partner durchaus erwarten, dass er sich zumindest soweit zusammen reißt, dass er nicht "schwach" wird und auch nicht unleidlicher als unbedingt nötig.

Das heißt jedoch nicht, dass ich jetzt in seiner Gegenwart Kochbücher lesen, Kochsendungen im Fernsehen anschauen, über die Semmelknödel meiner Oma reden und dabei Schokopudding löffeln würde. Ich würde an diesem einen Tag dann eben auswärts essen, sei es am Imbiss oder auf der Parkbank. Daheim gäbe es dann natürlich auch nichts Leckeres oder Selbstgekochtes, während ihm die Nase trieft, sondern vielleicht ein Müsli gegen den Hunger.

So weit würde meine Rücksichtnahme in jedem Fall gehen. Dass der Herr anscheinend seinerseits versucht, ihre Diät zu sabotieren, steht für mich dagegen auf einem anderen Blatt und würde wahrscheinlich ein paar sehr ernste Gespräche nach sich ziehen. Aber nur weil er ihr etwas vormampft, muss sie es ihm ja nicht mit gleicher Münze heimzahlen. Solche Spielchen sind nie gut für eine Beziehung.

Ich würde deshalb sicher keine Diät halten und auf mein Essen verzichten. Ich bin schließlich mit einem erwachsenen Mann zusammen, der die Situation versteht und einschätzen kann. Ich finde es auch nicht extrem tragisch wenn man mal einen Tag nichts essen darf, das bringt niemanden um. Und wenn jemand freiwillig eine Diät macht ist das eh seine eigene Entscheidung.

Allerdings muss man ja in so einem Fall nicht gerade so etwas wie Pizza oder Brot backen, das man dann im ganzen Haus riechen kann. Und was ich persönlich ja noch viel schlimmer finde ist der Geruch von Kaffee am Morgen, wenn man wegen einer Operation nichts mehr trinken darf. Das würde ich niemandem antun wollen und würde dann selber auch auf meinen Kaffee verzichten.

Männer sind in dieser Sache die größeren Jammerlappen, entsprechend schauen sie dann einen auch mit dem Hundeblick an wenn sie etwas nicht dürfen, aber es unbedingt wollen. Mir wäre es egal, denn der Termin gilt ja A und nicht mir. Entsprechend würde ich auch nicht auf mein Essen verzichten wollen und mich auch nicht in die letzte dunkle Ecke zurück ziehen zum essen, denn wenn es A wirklich stört, dann sucht sich dieser in der Zeit einen anderen Platz, wo er nicht beim essen zusehen muss.

Auch würde ich mir nicht zu viele Gedanken machen. Denn wenn man schon weiß, dass A auf B keine Rücksicht nimmt oder nehmen würde, wieso sollte B es dann für A tun? Rücksicht ist immer Gegenseitig und nicht Einseitig zu sehen, wenn sich vor mich nun jemand hinsetzt mit dem Eis und über das leckere Essen redet, während ich nichts essen darf dann würde ich es beim nächsten mal einfach genauso machen.

Aber ich sehe schon einen Unterschied dabei ob man wegen einer Operation oder einer Untersuchung nichts mehr essen darf, oder eben nur Abnehmen möchte. Denn das Anbieten von Süßigkeiten ist kein Verbrechen, wenn B dann aber meint zugreifen zu müssen, dann ist es alleine ihr Problem. Ich würde auch meinem Partner etwas anbieten, selbst wenn ich wüsste das dieser abnehmen möchte und eigentlich auf Süßigkeiten verzichten möchte. Das alleine ist für mich eine Anstandssache zu fragen. Aber zwingen zum zugreifen würde ich niemanden, also könnte B auch sagen "lass mal ich möchte nichts".

Denn das Anbieten von Süßigkeiten ist kein Verbrechen, wenn B dann aber meint zugreifen zu müssen, dann ist es alleine ihr Problem. Ich würde auch meinem Partner etwas anbieten, selbst wenn ich wüsste das dieser abnehmen möchte und eigentlich auf Süßigkeiten verzichten möchte. Das alleine ist für mich eine Anstandssache zu fragen. Aber zwingen zum zugreifen würde ich niemanden, also könnte B auch sagen "lass mal ich möchte nichts"

Na ja, aber muss denn das sein? Man macht es demjenigen damit ja ungleich schwerer. Ich finde es gar keine Anstandssache, zu fragen, sondern genau das Gegenteil. Das Ziel von jemandem zu sabotieren ist richtig gemein und unhöflich.

Wenn jemand überhaupt eine Diät macht, dann lässt das ja darauf schließen, dass er sich eben nicht so kontrollieren kann. Das finde ich auch nicht schlimm, ich bin auch so. Wenn man mir Süßigkeiten vor die Nase hält, dann kann ich das auch schlecht ablehnen.

Und als liebender Partner weiß man so etwas und würde dann den anderen unterstützen und eben nichts anbieten und auch nicht vor dem essen. Außer man ist ein gefühlskalter Trampel, aber so jemanden will man auch nicht als Partner haben.

Dass es extrem unhöflich ist, jemanden Süßigkeiten und andere kalorienreiche Snacks unter die Nase zu halten und anzubieten, wenn man weiß, dass der nichts essen darf oder Diät hält, das sehe ich auch so. Aber wie soll man verhindern, dass man vor ihm isst, wenn man sich eine Wohnung teilt?

Ich kann doch meinem Mann und den Kindern das Essen nicht verbieten, nur weil ich Diät halte oder am nächsten Tag eine Untersuchung habe. Andersherum kann ich doch auch nicht meckern, wenn mein Gatte mal wieder hochkalorische Kost braucht und ich die Finger nicht davon lassen kann. Sabotiert werden sollte man sicher nicht, aber man gibt die Eigenverantwortung doch auch nicht komplett an den Partner ab.

Ich kann doch meinem Mann und den Kindern das Essen nicht verbieten, nur weil ich Diät halte oder am nächsten Tag eine Untersuchung habe. Andersherum kann ich doch auch nicht meckern, wenn mein Gatte mal wieder hochkalorische Kost braucht und ich die Finger nicht davon lassen kann. Sabotiert werden sollte man sicher nicht, aber man gibt die Eigenverantwortung doch auch nicht komplett an den Partner ab.

Vielleicht haben die Personen, um die es hier geht, gar keine Kinder und in einer Zweiterbeziehung ist es doch gar nicht so unüblich, dass da ohnehin keine festen Essenszeiten resultieren, sondern man höchstens abends gemeinsam isst. Da kann ja der eine alleine in der Küche essen und der andere beschäftigt sich gerade mit etwas anderem.

Oder der eine verzichtet eben darauf, beim gemeinsamen Fernsehabend unbedingt eine Chipstüte mitzunehmen. Und wenn er unbedingt Schokolade essen will, kann er dafür ja mal kurz in einen anderen Raum gehen.

Es gibt doch genug Zweierbeziehungen mit gemeinsamen Mahlzeiten. Und nimmt man Knabbereien vor dem Fernseher immer gemeinsam ein? Gerade wenn man selten gemeinsam isst, isst doch immer wieder der eine und der andere nicht. Und dann soll man heimlich in der Küche stehen und schlingen? Oder das Programm verpassen und rausgehen?