Auf Partner Rücksicht nehmen, wenn dieser nichts essen darf?

vom 12.05.2016, 16:23 Uhr

Es gibt doch genug Zweierbeziehungen mit gemeinsamen Mahlzeiten. Und nimmt man Knabbereien vor dem Fernseher immer gemeinsam ein? Gerade wenn man selten gemeinsam isst, isst doch immer wieder der eine und der andere nicht. Und dann soll man heimlich in der Küche stehen und schlingen? Oder das Programm verpassen und rausgehen?

Und diese Zweierbeziehung geht dann den Bach herunter, wenn man einmal ein paar Tage keine gemeinsamen Mahlzeiten einnimmt? Wäre das so furchtbar? Mal für den anderen auf eine Gewohnheit verzichten, noch nicht mal lange? Das muss man doch hinbekommen.

Ja, da sollte man mal heimlich in der Küche schlingen. Das kann man dem anderen zuliebe, der nichts essen darf, echt mal machen. Wer das als so schlimme Zumutung empfindet, wird sicherlich auch in anderen Zusammenhänge nicht viel für den anderen tun wollen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Und nimmt man Knabbereien vor dem Fernseher immer gemeinsam ein? Gerade wenn man selten gemeinsam isst, isst doch immer wieder der eine und der andere nicht.

Natürlich gibt es im Alltag immer mal Situationen, in denen einer isst und der andere nicht. Aber hier geht es ja darum, dass einer schon den ganzen Tag nichts essen durfte. Es geht nicht nur um eine Mahlzeit oder eine Chipstüte. Es geht darum, dass demjenigen der Magen zwischen den Knien hängt.

Je nachdem, was ich an dem Tag mache, wird mir zeitweise kotzübel, wenn ich nichts esse. Mein Mann kriegt Bauchschmerzen. Da kann ich also ruhig mal kurz in die Küche gehen, wenn ich unbedingt Schokolade essen will und da kann ich auch ruhig mal - Gott bewahre - drei Minuten vom Fernsehprogramm verpassen.

Es geht doch hier nur um einen Tag. Derjenige ist es nicht gewöhnt, einen Tag lang nichts zu essen und man muss sich daran auch nicht gewöhnen. Wenn derjenige eine Erkrankung hat, die von ihm alle zwei Tage einen Fastentag erzwingt, muss man sich gemeinsam eine Lösung ausdenken. Dann sollte der Partner nicht alle zwei Tage mitleiden. Aber dann gewöhnt man sich auch dran.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich kenne die Situation durchaus und zwar von beiden Seiten. Natürlich ist es unangenehm, wenn ein Partner nichts essen darf oder ein paar Tage wirklich nur wenige Kalorien zu sich nehmen darf, aber das verbietet dem anderen Partner doch nicht das Essen. Klar, man kann Rücksicht nehmen, aber wird man dann nicht auch etwas unleidlich, wenn man nichts isst und bricht dann gegebenenfalls besonders gerne Streit vom Baum?

Wenn ich den ganzen Tag nichts esse, dann werde ich sehr unleidlich und fange absolut an rumzuzicken. Aber bei uns gibt es auch nicht das Problem, dass wir immer gemeinsam essen oder dass jeder immer mal zur gleichen Zeit Lust hat, etwas zu vertilgen. Es kommt auch vor, dass mein Freund isst und ich verzichte. Er bietet mir dann auch die Chipstüte an und ich lehne dankend ab. Zum Beispiel wenn meine Gallenblase wieder durchdreht, dann habe ich zwar Hunger, aber aufgrund des Schmerzes will ich nichts essen.

Ich verstehe auch nicht, warum hier viele die Beziehung davon abhängig machen, wenn einer sich nicht zurückhalten kann und trotzdem etwas isst? Das ist doch kindisch und das bedeutet nicht, dass man total egoistisch isst und nichts für den Anderen tut. Man redet doch miteinander und ich sage meinem Freund zum Beispiel, dass er ruhig vor meiner Nase etwas essen darf und ich damit kein Problem habe. Das sollte vielleicht auch geklärt werden, gerade wenn man vielleicht etwas empfindlicher ist.

Und wenn man mich aufziehen würde, weil ich nichts essen darf, dann drehe ich halt nächstes Mal den Spieß um und bin auch so frei und mache meine blöden Scherze. Und wenn ich das Programm verpasse, weil ich mir etwas zum Essen hole, dann ist es halt so, das verpasse ich aber auch, wenn ich mal auf die Toilette gehe oder vorm Fernseher einschlafe. Aber vielleicht hätten A und B einfach darüber sprechen sollen und wenn A so ein riesiges Problem damit hat, dann sollte B einfach in einem anderen Raum essen.

Aber es handelt sich um halbwegs erwachsene Menschen und da sollte man schon abklären, was ok ist und was nicht. Und in winzigen Wohnungen gibt es eh kein Entkommen, wenn der Andere nichts isst. Aber müssen immer gleich Beide leiden? Ich glaube, dass es sich wie so oft bei A und B einfach um ein Kommunikationsproblem handelt und ein Gespräch zuvor einfach Wunder gewirkt hätte. Und einen Tag ohne Essen überlebt man problemlos, man wird etwas unleidlich, die Bauchschmerzen trinke ich zum Beispiel mit viel Wasser einfach weg und dann kann man am nächsten Tag so richtig reinhauen. Ich bin dann weder böse noch stelle ich die Beziehung in Frage.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12583 » Talkpoints: 9,41 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Bienenkönigin, Zitronengras redet aber auch von einer Diät. Die dauert länger als einen Tag. Da wüsste ich nun nicht, warum andere Familienmitglieder auch verzichten müssen oder heimlich snacken sollten?

Außerdem finde ich deine Unterstellungen wieder einmal witzig, Zitronengras. Du machst daran fest, was man für einen Partner tut, wie man mit Essen umgeht? :lol: Wer nicht hungert, teilt sein Einkommen nicht, wenn der andere arbeitslos ist oder weniger verdient? Wer nicht hungert, pflegt seinen Partner bei Krankheit nicht? Interessante These!

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Außerdem finde ich deine Unterstellungen wieder einmal witzig, Zitronengras. Du machst daran fest, was man für einen Partner tut, wie man mit Essen umgeht? Wer nicht hungert, teilt sein Einkommen nicht, wenn der andere arbeitslos ist oder weniger verdient? Wer nicht hungert, pflegt seinen Partner bei Krankheit nicht? Interessante These!

Einkommen teilen muss man auch nicht, dafür sind wir alle arbeitslosenversichert. Außerdem hat das auch nichts mit dem Thema zu tun. Ich weiß schon, worauf du wieder anspielen möchtest. Spare dir das bitte! Du musst auch nicht wieder alles so übertrieben ins Lächerliche ziehen. Niemand hat gesagt, dass der Partner auch hungern soll. Wo steht denn das bitte?

Es geht darum, dass man sich vor dem Partner, der warum auch immer gerade weniger isst, nicht die Chips oder die Schokolade oder den fetten Burger reinziehen soll. Das gilt, wenn derjenige eine Diät macht und reduziert isst. Das wird man doch hinbekommen. Und wenn man da mal drei Minuten von seinem Film verpasst, weil man die Schokolade in der Küche verputzt dann ist es halt so.

Wenn der Partner gar nichts essen darf, dann fände ich es angemessen, dass man nicht vor ihm isst, besonders nicht, wenn es dem anderen sehr schwer fällt, auf Nahrung zu verzichten. Sich dann hinzustellen und vor dem andren zu essen, ist gemein. Wer das macht, hat null Empathie und ja, der wird sicherlich auch bei anderer Gelegenheit unsensibel sein. Du bist ja bestes Beispiel dafür, wie du immer auf anderen herumhackst. Dass du nicht darauf verzichten würdest, vor dem Partner zu essen, ist schon klar. Von dir hätte ich auch nichts anderes erwartet.

Aber mitfühlende Menschen würden das nicht machen. Die würden sehen, dass es dem anderen schwer fällt, die würden sich dann zurückhalten. Deswegen müssen sie nicht hungern, sie können ja alleine essen, da fällt niemandem ein Zacken aus der Krone.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


cooper75 hat geschrieben:Bienenkönigin, Zitronengras redet aber auch von einer Diät. Die dauert länger als einen Tag. Da wüsste ich nun nicht, warum andere Familienmitglieder auch verzichten müssen oder heimlich snacken sollten?

Diät finde ich eigentlich Off Topic. Das ist wirklich eine ganz andere Baustelle. Da kommen dann ganz andere Fragen auf. Muss derjenige die Diät aus medizinischen Gründen halten? Kriegt derjenige schon Depressionen, weil er sich dick und hässlich fühlt? Oder ist die Diät gar nicht nötig und es geht nur um die Bikinifigur oder darum, gesagt zu bekommen, dass man doch hübsch ist? Wird die Diät ständig aus eigener Disziplinlosigkeit unterbrochen oder wird eine aus wissenschaftlicher Sicht total hirnrissige Diät durchgeführt?

Also da gibt es einige Situationen, in denen ich meinen Partner durchaus unterstützen würde und meine Essgewohnheiten anpassen würde. In anderen Situationen kann ich allerdings verstehen, wenn man seinem Partner da einen Vogel zeigt und ganz normal weiterisst. Letztlich läuft doch alles auf Kommunikation hinaus, wie Wibbeldribbel schon schrieb.

Und Kinder sind auch wieder ein ganz anderer Faktor. Denen sollte man vor allem eine gesunde Essweise vorleben. Selbst wenn ein Elternteil aus medizinischen Gründen auf etwas verzichten muss, müssen die Kinder normal versorgt werden. Und auch wenn dann der andere Elternteil mithungert, wäre das falsch. Wenn es nur um einen Tag geht, findet sich aber auch dann eine Lösung. Alles andere ist wiederum Off Topic.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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