Auf Gefahren nicht reagieren, da sie unwahrscheinlich sind?

vom 23.08.2015, 20:15 Uhr

Ich habe vor kurzem eine interessante Reportage über tödliche Unfälle im menschlichen Alltag gesehen und dort wurde auch gesagt, dass viele Unfälle vermieden werden könnten, wenn die Menschen besser reagieren würden. Viele Menschen handeln einfach nicht, weil sie es zu unwahrscheinlich finden, dass etwas bestimmtes geschieht. So wussten beispielsweise viele Menschen, dass auf ein Erdbeben ein Tsunami folgen kann und haben im Urlaub aber dennoch nicht darauf reagiert. Es wurde dann auch ein junger Mann gezeigt, der nach einem solchen Unglück ein schlechtes Gewissen hatte. da er Leben hätte retten können.

Wie hättet ihr in einer solchen Situation gehandelt? Angenommen ihr wärt im Urlaub und bemerkt in der Nacht ein Erdbeben? Würdet ihr dann andere vor einem Tsunami warnen und euch zurückziehen oder würdet ihr euch einfach denken, dass euch das sicherlich nicht passiert und nicht weiter handeln? Gab es schon Fälle wo ihr nicht gehandelt habt, da ihr etwas einfach nicht für wahrscheinlich gehalten habt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der Fall, in dem ich leider nicht gehandelt habe, ist nicht so spektakulär wie ein Tsunami. Es tat mir aber trotzdem leid, auch wenn es außer Geschrei und Aufregung keine Folgen hatte.

Ich habe dem (verhaltensauffälligen) achtjährigen Kind einer entfernten Bekannten beim Klettern zugesehen. Das Kind hat das auch ganz gut gemacht, sich perfekt festgehalten. Nur die Mutter schrie immer wieder aus der Entfernung, ich solle aufpassen, es könne dies und jenes passieren. Die Kletterwand war eindeutig für Kinder deutlich geringeren Alters geeignet und ab drei Jahren freigegeben, zudem war das Kind motorisch absolut fit.

Dementsprechend war ich total überrascht, als das Kind sich plötzlich mehr oder minder in meine Richtung aus knapp zwei Metern Höhe einfach fallen ließ. Es hatte wohl erwartet, dass ich mich todesmutig dazwischen werfe, damit es nicht im Sand aufschlägt. Ich war aber viel zu überrascht, um überhaupt zu reagieren.

Bei dem "Unfall" ist nichts passiert, außer das das Kind unsanft aufgekommen ist und den Spielplatz ziemlich theatralisch zusammengebrüllt hat. Später habe ich mir Vorwürfe angehört, dass ich damit hätte rechnen müssen, etc. Es ist nicht so, dass ich unerfahren wäre mit Kindern.

Aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Es war für mich absolut unwahrscheinlich, dass ein Kind absichtlich in Kauf nimmt, sich etwas zu brechen, damit die Mutter sich um es kümmert. Deshalb fehlte bei mir die rechtzeitige Reaktion.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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