Auf Familienfesten ständig das Kind der Gastgeber bespaßen?

vom 21.06.2017, 11:04 Uhr

Ich war am Wochenende mal wieder auf einem Fest meiner Familie. Mein Cousin feierte seinen Geburtstag und wir wurden alle daraufhin eingeladen, den Geburtstag mit ihm zu feiern. Da er auch nicht allzu viele Freunde hat, waren nur ein paar Gestalten da, die allerdings auch gegen 21.00 Uhr wieder gegangen sind, was ich schon wirklich grotesk fand, aber Okay, das muss jeder für sich wissen.

Nun hat eine Familienangehörige einen Sohn, der 8 Jahre alt ist. Natürlich sind wir Familienangehörige mit dem Kind verwandt, aber das bedeutet doch nicht, dass jeder mit dem Kind spielen muss, weil seine Eltern es so verzogen haben, dass er nonstop einen Spielgefährten braucht, ansonsten rum heult, nörgelt, meckert und die Leute mit Bällen abschießt und mehr.

Also passiert grundsätzlich auf Familienfeiern eines, irgendwer spielt immer kurz mit dem Sohn, damit der uns eigentlich nicht auf die Nerven geht. Das ist dann ganz egal, was es ist, ob Ballons werfen, Fußball, Schweinchen oder jetzt mit den Fidget Spinners. Hauptsache, der Junge wird irgendwie bespaßt, damit er die Partygäste nicht nervt.

In meinen Augen geht das aber gar nicht, dass man das Kind ständig bespaßen muss und seine Eltern irgendwie nicht auf die Idee kommen, dass Kind zu maßregeln, dass hier eine Geburtstagsfeier stattfindet, wo man entsprechend nicht erwarten kann, dass jeder Nonstop Zeit hat.

Würdet Ihr das Verhalten gut finden oder auch ansprechen? Was denkt ihr darüber, dass auf Partys dort bei unserer Familie immer ein Kind ist, welches die volle Aufmerksamkeit will, sie zu Hause aber auch ohnehin den halben Tag kriegt und trotzdem nie zufrieden ist, sodass eine Party eigentlich nie ohne die Bespaßung des Sohnes möglich ist?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Für ein Kind ist so eine Feier ja auch etwas besonderes, deswegen kann ich schon verstehen, wenn ein Kind dann etwas aufgedrehter ist und auch gerne mit einem spielen würde, wenn man nicht ständig da ist und sich vielleicht nur sehr selten mal sieht. Dennoch würde ich es als Mutter nicht akzeptieren, wenn mein Kind dann anfängt zu nerven. Immerhin weiß man selber am besten wie das Kind zu beschäftigen ist.

Als Gast würde ich dem Kind einfach sagen, dass ich keine Lust habe mitzuspielen. Wird das nicht akzeptiert und es werden Sachen nach mir geworfen, würde ich da auch meine Meinung dazu sagen und nicht nur einfach still sitzen bleiben und es abwarten. Wobei ich da absolut die Eltern in der Pflicht sehe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mit acht Jahren noch? Du lieber Himmel, ich dachte, dass man in dem Alter schon längst keinen Bock mehr auf die langweiligen Gespräche und das Getue der Erwachsenen hat und sich nicht mehr in den Vordergrund drängt, sondern lieber sein eigenes Ding macht.

Ich meine, bei Babys und Kleinkindern sehe ich es ja noch ein, dass sie bei Familienfesten interessant sind. Entweder sie sind noch neu und niedlich, oder man muss sie aktiv davon abhalten, sich umzubringen, da sie zwar schon laufen können, aber noch keinen Überlebensinstinkt entwickelt haben. Deswegen muss man sie wohl oder übel bespaßen, auch wenn ich das eher als "beaufsichtigen" ansehen würde.

Ich bin generell kein Fan davon, mich mit Kindern abzugeben, die ich nicht kenne oder besonders mag. Nur weil man noch im Welpenstadium ist, wird man in meinen Augen dadurch weder besonders interessant noch unterhaltsam. Zudem bin ich nicht angetan davon, wenn Dinge im sozialen Zusammenhang einfach so von mir erwartet werden, meistens weil ich eine Frau bin und es mir daher Spaß zu machen hat, Kinder bei Laune zu halten, damit sich die "richtigen Erwachsenen" in Ruhe unterhalten können.

Deswegen habe ich auch schon etliche Bekanntschaften einschlafen lassen, weil sich jedes Treffen nur um ihr jeweiliges Kind gedreht hat, welches ständig aggressiv-freundlich betreut, behütet und unterhalten werden musste, und zwar von allen Anwesenden gleichzeitig und lautstark. Aber wie gesagt, hier handelte es sich um maximal Dreijährige, nicht um Grundschüler. Da ich sowieso kein geselliger Mensch bin, würde ich Familienfeiern dieser Art dann eher meiden, wenn es sich irgendwie einrichten lässt.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Das bekloppte ist ja, dass der Junge seinen Fidget Spinner dabei hatte, sein Smartphone, im Garten steht ihm auch eine Konsole zur Verfügung sowie der TV. Seine Actionfigur hat er dabei und vieles mehr. Es wäre also gar nicht so, dass er keine Beschäftigung finden würde, sondern will er ständig, auch wenn niemand da ist, vom Papa oder der Mama unterhalten werden. Das ist nämlich ein generelles Problem.

Sicherlich auch die Schuld der Eltern. Sie wollten einen wohlerzogenen Prinzen aus ihm machen. Dann fing es langsam an, wo er aufmüpfig wurde, seither darf er alles. Er ist frech, leicht dicklich, weil er immer nur isst und wenn er was nicht kriegt, heult er und mehr. Er will Aufmerksamkeit, er will den Wendler hören, er will in den Urlaub usw. Die Eltern haben irgendwann angefangen, also meine Cousine ihn dann alle Freiheiten zu geben, weil er nur noch nervte.

Das rächt sich jetzt auch auf Feierlichkeiten. Denn wenn wir dann nicht spielen, geht der einen tierisch auf den Sender. Dann spielt oftmals der Vater des Kindes mit ihm, aber der hat auch irgendwann kein Bock mehr. Dann schießt er meinen Bruder mit dem Ball ab oder meine Schwester und meint dann, dass die sich um ihn kümmern sollen.

Ich persönlich mache das z.B. auch nicht, denn der geht mir so tierisch auf den Sender. Was ist der Junge von mir? Großcousin ne, wenn es der Sohn meiner Cousine ist oder? Mir ist der Junge total egal und ich ignoriere ihn. Doch ich stelle auch fest, dass Gäste gehen, meine Cousine kaum noch Freunde hat, weil sie das Kind als unmöglich nervig bezeichnen und mehr.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich sehe mich dafür nicht zuständig, dass ich fremde Kinder und dauerhaft bespaße nur weil hier gerade eine Feier stattfindet. Mal kurz oder wenn ich selbst Lust habe dann ja, aber irgendwann ist gut und ich lasse mir sicherlich nicht von einem Blag mit 8 Jahren sagen was ich zu machen habe damit es ihm gerade passt. Da kann er sich auch vor mir hinstellen und heulen, es ist mir egal und nur so lernt ein Kind auch, dass es nicht alles bekommt was es gerade möchte wenn es mit dem Finger schnippt.

Die Eltern sind dafür zuständig, dass das Blag sich entsprechend aufführt und wenn es anfängt zu nerven und die anderen Gäste, dann ist es deren Job auch einzugreifen. Machen sie das nicht, dann muss man sich nicht wundern wenn der Rest seine Konsequenzen zieht und geht. Denn es wäre mir ebenfalls zu blöd, dass ich weiter dort sitze während das Kind den Ton angibt und die Eltern daneben stehen und alles brav hinnehmen was dieses Rotzblag veranstaltet. Mit 8 Jahren kann ich schon erwarten, dass ein Kind sich alleine beschäftigt und auch ein Nein kennt. Wenn nicht, dann wurde in der Erziehung gewaltig etwas verpasst und man zieht sich die kleine Diva heran, die alles bekommt und den Arsch nachtragen lässt.

Hier läuft das anders mit der Erziehung. Mein Sohn muss sich alleine beschäftigen und bekommt nicht immer das, was er gerade gerne hätte. Nervt er und niemand will mit ihm spielen auf einer Feier, dann muss ich halt mal ran aber es ist mein Sohn und damit mein Job das zu machen wenn der Rest nicht will. Aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt, denn ich bin auch nicht der Dauerentertainer von ihm und Langeweile gehört mit zum Leben dazu. Ich habe auch ein Leben und wenn ich dann mal sitzen will und unterhalten, dann hat er da auch zu Akzeptieren und bekommt dann nicht das, was er möchte.

Feiern sind hier immer möglich. Er fragt zwar ob manche mit ihm spielen, sie machen es oder auch nicht. Er nimmt das hin und wenn er keinen findet, dann kommt er zu mir und wir spielen zusammen. Dann ist auch wieder gut und er geht auch auf sein Zimmer wenn es ihm zu langweilig wird und spielt da, macht etwas alleine und fängt nicht an mit nerven. Gleiches auch mit einem Nein, er kennt das sehr genau. Fragen kann er nach einem Lied, damit es gespielt wird und wenn nicht, dann nicht. Direkt gibt es ohnehin nichts und auch mit einem "später dann" kann er leben und daran wird sich dann auch gehalten. Dass z.B. sein Lied eingelegt wird was er hören wollte, wenn die andere CD durch ist. Und meiner ist erst 3 Jahre alt, kennt das alles schon und nicht 8 und ohne Regeln aufgewachsen und ohne Grenzen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sicher ist es für ein Kind auf einer Feier schon langweilig, wenn sonst keine Kinder da sind, aber es klingt ja wirklich so, dass dieser Junge genug Möglichkeiten hatte, um sich selber zu beschäftigen. Außerdem scheint der Junge ein Einzelkind zu sein und in der Regel können diese sich doch auch gut alleine beschäftigen. Vielleicht ist das dann nicht so toll, als wenn die Verwandten mit einem spielen würden, aber mit acht Jahren sollte man es schon begreifen, dass das nicht immer so geht, wie man das möchte.

Gerade dann, wenn der Junge schon mit Bällen nach den Leuten wirft, wenn sie nicht nach seiner Pfeife tanzen, dann finde ich das schon sehr bedenklich. Das geht für mich auch gar nicht und wenn ich aus genau diesem Grund eine Feier frühzeitig verlassen würde, dann würde ich das den Eltern auch mitteilen, dass ich gerne länger geblieben wäre, aber so eben auch nicht.

Wenn das einige Gäste so machen, dann bringt das vielleicht ja etwas und die Eltern überdenken und ändern ihre Taktik bei der Erziehung. Sicher ist das in dem Alter nicht mehr so einfach, aber es bringt doch dann auch nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und dem Kind jeden Wunsch zu erfüllen. Gerade wenn dann bei Feierlichkeiten die Gäste gestört werden führt das ja nicht dazu, dass diese bei der nächsten Feier gerne wieder kommen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also wenn der Junge dauernd isst, dann stimmt für mich schon etwas nicht. Auch dass er so viele Elektronischen Geräte besitzt, ist für mich schon ein Alarmzeichen. So ein Schrei nach Aufmerksamkeit heißt eigentlich nur, dass er möchte, dass sich Menschen mit ihm abgeben.

Wahrscheinlich haben die Eltern selber keine Zeit das zu tun und setzen ihn deshalb vor den Fernseher oder vor die Spielkonsole. Dann isst er seinen Kummer weg mit Süßkram oder ähnlichen Dingen, die ihn dick machen. Mich macht die Geschichte traurig.

Denn niemand sieht, dass im negativen Verhalten des Kindes der Schrei nach Aufmerksamkeit liegt. Und die bekommt man ja bekanntlich leichter durch negatives, als durch positives Verhalten. Dies macht sich der Junge zu nutze.

Und weil die Eltern das Kind nicht vor versammelter Mannschaft schelten wollen, um den Schein zu wahren, dass sie gute Eltern sind, lassen die Eltern das mit sich machen und hoffen eben auf die Mithilfe der Verwandten und Bekannten.

Ich würde wirklich in einer ruhigen Minute einmal mit dem Kind sprechen um zu erfahren, was denn da wirklich los ist. Und dann würde ich das Gespräch mit den Eltern suchen. Denn immerhin ist es ja keine einmalige Situation gewesen, sondern es scheint ja dauernd so zu sein, dass der Sohn bei jedem der Familienfeste bespaßt werden muss.

Und wenn mich das stören würde, dann würde ich alles daran legen, dass sich an dieser Situation etwas ändert und dass die Eltern verstehen, warum die Situation so ist, wie sie eben ist. Das Ganze kommt ja nicht von ungefähr.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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