Auf der Arbeit eigene Stifte dabei haben müssen
Ich habe vor kurzem zu einer Zeitarbeitsfirma gewechselt und bin dementsprechend immer in verschiedenen Krankenhäusern und Heimen eingesetzt. Ich kannte es aus meinem bisherigen festen Krankenhaus so, dass dort Stifte und alles immer von dem Krankenhaus zur Verfügung gestellt wurden und man sich da neue Stifte nehmen konnte, wenn die eigenen Mal weg waren oder eben alle. Ich glaube wir hatten da einen ganz schönen Verschleiß. Oft lässt man ja auch Stifte liegen und jemand anderes steckt den Kugelschreiber ein und man sieht ihn nie wieder. Hat da aber nicht gestört, weil es ja immer neue gab.
Jetzt in den letzten zwei Häusern war es aber so, dass es dort keine Stifte gab, die man sich nehmen konnte. Wer Stifte gebraucht hat (die man in der Pflege ja nun mal zwangsweise zum dokumentieren braucht) musste sich selbst welche kaufen oder diese von zu Hause mitbringen. Da öfter mal welche wegkommen, weil Kollegen sie aus Versehen mitnehmen, war das natürlich recht ärgerlich, da ich jetzt mit einem Stift das Haus verlassen habe und hoffe, dass ich morgen in meinem neuen Haus auch einen Stift bekomme. Wie ist es bei euch auf Arbeit, gerne auch speziell in der Pflege? Müsst ihr eure eigenen Stifte mitbringen oder stellt euer Arbeitgeber beziehungsweise das Haus diese auch?
Ich kann es verstehen, wenn man sich eigene Stifte zulegen muss. Das war bei uns in der Pflege damals genauso. Da musste man sich auch eigene Stifte zulegen, weil die auf der Station befindlichen Stifte meistens sehr schnell weggekommen sind.
Aber auch auf meiner aktuellen Arbeitsstelle handhabe ich es so, dass ich eigene Stifte vor Ort habe. Das liegt einfach daran, dass an der Materialbeschaffung oftmals gespart wird und wir als Mitarbeiter recht oft nicht die teureren und besseren Stifte bekommen, sondern eher günstige Stifte, die bei mir oft nicht einmal eine Woche halten. So habe ich mir eine Packung mit eigenen Stiften auf der Arbeit deponiert, in mehreren Farben, weil ich viel markiere und kennzeichnen muss und bin damit recht glücklich.
Ich arbeite schon immer in kaufmännischen Bereich und da ist es Gang und Gebe, dass man alle benötigten Arbeitsmaterialien - sprich Büromaterial - gestellt bekommt. Es wäre absolutes nonsense wenn uns solche Dinge wie Stifte nicht zur Verfügung gestellt werden würden. Wenn jeder seine Stifte, Taschenrechner, Radiergummis, Blöcke & Co. selbst mitbringen müsste, wo kämen wir denn da hin.
Bei uns kommt es auch mal vor, dass ein Bleistift oder Kugelschreiber verschwindet, aber das passiert mit Sicherheit nicht mit Absicht und in der Regel bleiben die Schreibgeräte ja trotzdem im Haus. Zumindest für uns ist es alle selbstverständlich, dass das Material Eigentum des Arbeitgebers ist und wenn man mal versehentlich was einsteckt, dann bringt man es halt am nächsten Tag wieder mit.
Auch im Pflegeberuf ist so ein Stift ja ein wichtiges Arbeitsmaterial. Die Unterlagen werden ja mit Sicherheit nicht alle elektronisch geführt. Mein Verständnis dafür hält sich also tatsächlich in Grenzen, dass man Schreibutensilien selbst mitbringen muss.
Wenn man natürlich ganz eigene Vorstellungen von der Qualität und Art des Arbeitsmaterials hat, dann ist natürlich verständlich, wenn der Arbeitgeber das nicht finanziert. Wir haben zum Beispiel eine Kollegin die ihre eigene Tastatur mitgebracht hat und eine andere hat sich sogar einen eigenen Bürostuhl besorgt.
Unsere Büromaterialien werden vom Arbeitgeber bestellt und zur Verfügung gestellt, wofür ich auch sehr dankbar bin. Ähnlich wie im Eingangspost zuerst beschrieben, werden nämlich auch bei uns ziemlich viele Kulis hin- und hergereicht, verschwinden zwischenzeitlich, tauchen dann woanders wieder auf, werden aufgebraucht und durch neue ersetzt. Deswegen bin ich auch schon lange nicht mehr übermäßig achtsam im Umgang mit ihnen, lasse manchmal welche liegen und ergattere dann neue von anderswo, wenn mir meine ausgehen.
Allerdings sehe ich ein, dass genau so eine Einstellung gegenüber Materialien, die zwar nicht die Welt, aber dennoch etwas kosten, dazu führt, dass manche Häuser einen Schlussstrich ziehen und die Angestellten dazu auffordern, ihren Schreibkram selber zu kaufen. Zwar finde ich das nicht gänzlich in Ordnung, da solche Arbeitsmittel für mich auf jeden Fall erforderlich zur Erledigung meiner Aufgaben sind und ich somit der Meinung bin, dass man diese auch stellen sollte, aber es gibt sicher auch Mittel und Wege, die Kosten über die Steuererklärung anteilig zurückgezahlt zu bekommen. Und wenn man es aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, dann wird bei uns sicherlich „Firmeneigentum“ durch eigenes Verschulden verloren, wo es unter anderen Umständen vielleicht Ersatzleistungsforderungen aus der eigenen Tasche geben würde.
EngelmitHerz hat geschrieben:Ich arbeite schon immer in kaufmännischen Bereich und da ist es Gang und Gebe, dass man alle benötigten Arbeitsmaterialien - sprich Büromaterial - gestellt bekommt. Es wäre absolutes nonsense wenn uns solche Dinge wie Stifte nicht zur Verfügung gestellt werden würden. Wenn jeder seine Stifte, Taschenrechner, Radiergummis, Blöcke & Co. selbst mitbringen müsste, wo kämen wir denn da hin.
Das finde ich um ehrlich zu sein ein absolutes Unding, dass das selbst mitgebracht werden muss! Wenn man das selbst möchte, weil es einem dann leichter fällt oder so, okay, aber MUSS? Das ist total lächerlich. Eigentlich kannst du deine Arbeit so ja gar nicht ausüben. Finde ich total frech.
Ich bin auch der Ansicht, dass es die Aufgabe des Arbeitgebers ist, die Belegschaft mit allem Nötigen zu versorgen, das für einen effizienten Arbeitsablauf gebraucht wird. Ein Angestelltenverhältnis begründet sich für mich ganz simpel gedacht auf einer Reihe gegenseitiger Verpflichtungen. Ich mache meinen Job, sehe zu, dass der Laden läuft, und bekomme dafür Lohn nach Tarif und eine entsprechende Arbeitsumgebung und -ausrüstung gestellt, die mir von Rechts wegen auch zusteht.
Ich finde es absurd, "dankbar" sein zu müssen, wenn mir mein Unternehmen die Arbeitsmittel zur Verfügung stellt, damit ich andere Leute mit meinem Einsatz und meiner Qualifikation noch reicher machen kann. Wo sind wir denn, in der Frühindustrialisierung?
Ich finde es ein absolutes Unding, wenn man seine Schreibutensilien für die Arbeit selber kaufen und mitbringen muss. Schreibutensilien gehören in vielen Berufen zur Arbeitsausstattung, die benötigt wird um seine Arbeit ordnungsgemäß zu erledigen, genauso wie in anderen Berufen beispielsweise Werkzeug. Bei Werkzeug würde niemand sagen, ok stellt mein Arbeitgeber mir nicht zur Verfügung, also kaufe ich mir das selber, aber bei Schreibutensilien wird das dann doch praktiziert. Das Argument das Werkzeug ja viel teurer ist, zählt hierbei auch absolut nicht, sondern genau im Gegenteil, nur weil etwas günstiger ist als das andere ist kein Argument um Kosten auf den Arbeitnehmer abzuwälzen.
Wir bekommen auch alles nötige vom Arbeitgeber gestellt, selbst wenn es mal einen speziellen Sonderwunsch gibt kann man das bei uns anfragen und in der Regel bekommt man es trotzdem, wobei bei uns das Arbeitsmaterial auch nicht wirklich Füße bekommt, auch Stifte verschwinden nicht im Nirvana oder ähnliches. Das ist auch etwas, was ich nicht wirklich verstehe das Stifte oder ähnliches ständig verschwinden und wenn doch, dann finden die sich in der Regel am nächsten Tag wieder.
Bei uns bekommt man einige Sachen wie Kugelschreiber und Schreibpapier gestellt. Textmarker und so etwas sind allerdings nicht dabei. Das ist aber auch nicht sonderlich schlimm, da man im Prinzip nicht wirklich etwas braucht. Meine Arbeit findet am Computer statt, so dass ich mir kaum Notizen von Hand machen muss. Und wenn, dann reicht das aus, was eben da ist.
Ich habe aber dennoch eigene Textmarker in der Schublade, auch wenn diese nicht unbedingt notwendig wären. Ich mag es aber manchmal doch ganz gerne, mir etwas zu markieren oder bunt anzustreichen. Es würde aber natürlich auch ohne gehen.
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