Auf den ersten Blick wissen, ob Kind von einem ist?

vom 23.03.2016, 08:57 Uhr

Ich sehe mir sehr gerne die Serie Private Practice an. In einer Szene ist es so, dass Cooper Besuch von einer Frau bekommt, die ihm offenbart, dass er der Vater ihres Sohnes ist, der vor 9 Jahren bei einem One Night Stand gezeugt worden ist.

Später erzählt Cooper seiner Verlobten Charlotte davon, also dass er einen Sohn hat, wobei er die Sache als Tatsache formuliert. Er sagt also, dass er einen Sohn hat und nicht, dass er möglicherweise Vater von einem Jungen ist. Das macht Charlotte skeptisch und sie findet es vernünftiger, einen Vaterschaftstest zu machen, weil ja jede Frau um die Ecke kommen könnte mit derartigen Behauptungen. Cooper findet so einen Test aber überflüssig und meint, dass er auf den ersten Blick gesehen hätte, dass der Junge von ihm sein muss. Die Ähnlichkeit wäre nicht zu übersehen und sein Sohn würde aussehen wie er selbst als Kind.

Haltet ihr es für realistisch, auf den ersten Blick zu wissen ob man der Vater eines Kindes ist oder braucht man dafür einen Vaterschaftstest? Hat man denn auch ohne Vaterschaftstest Gewissheit oder ist das nicht nur Einbildung?

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Bei solchen Einschätzungen spielen einem sicher mal die Emotionen einen Streich, als eine Grundlage für weitere Entscheidungen im Leben würde ich so etwas auch nicht unbedingt ansehen. Ich kenne von wohlmeinenden Nachbarn oder Bekannten zur Genüge den Spruch, das Kind sähe ja genauso aus wie die Mutter. Oder der Vater. Auch wenn da eigentlich kaum Ähnlichkeit zu sehen ist.

Bei Babys ist es einfacher, da hat die Natur es so eingerichtet, dass die Neugeborenen oft dem Vater zu Anfang sehr ähnlich sehen. Zumindest in der Theorie. Ob das immer so ist. Allerdings gibt es ja wirklich regelrechte Familien-Gesichter, wo ein Zweifel ausgeschlossen ist. Wenn man zum Beispiel George Bush junior sieht, wird man kaum annehmen, dass sein Vater nicht sein leiblicher Vater ist.

» Verbena » Beiträge: 4970 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich bin bei solchen Geschichten auch eher skeptisch. Ich sehe da meine Schwester an. Sie ist verheiratet und hat eine Tochter von ihm. Sie betont ständig, dass ihre Tochter ja eine 1:1-Kopie der Mama wäre und so gar nichts von dem Vater hätte. Ich sehe das Kind aber an und ich finde eher, dass das Kind seinem Vater aus dem Gesicht geschnitten ist. Sie hat sogar das Kinngrübchen des Vaters und guckt auch genauso wie er. Wie man da denken kann, dass das Kind eine Kopie von einem selbst ist, ist mir ein Rätsel. Ich bin schließlich mit meiner Schwester aufgewachsen und ich sehe diese Ähnlichkeit nicht.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das ist total unsinnig. Meine Cousine hat zwei Kinder und ist alleinerziehend. Wenn sie mit den Kindern auf den Spielplatz geht, dann geht oft ihr bester Freund mit ihnen. Da sieht man viele Menschen, die meinen, dass die Kinder ja ganz der Vater sind und deuten dann auf den besten Freund meiner Cousine. Meine Cousine antwortet dann immer "Kennen sie den Vater denn?". Und dann sind sie auch ruhig. Die Kinder sehen übrigens aus wie meine Cousine.

Ich finde es schon krass, wenn man am Aussehen fest machen will, ob das Kind von einem ist. Das kann nur ein Gentest wirklich feststellen. Die Emotionen werden da bestimmt auch einen Streich spielen, weil er sich das vielleicht sogar wünscht er Vater zu sein. Manchmal kann man es wirklich sehen. Aber den endgültigen Beweis liefert nur der Gentest.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich glaube auch, dass das eher nicht funktionieren kann. Es liegt ja auch immer im Auge des Betrachter, was dieser als Ähnlichkeit empfindet. Daher würde ich auch in so einem Fall immer einen Vaterschaftstest machen lassen, um eben ganz sicher zu gehen.

Ich erlebe es auch immer wieder, dass sich viele nicht einig sind, ob ich nun meiner Mutter ähnlich sehe oder doch mehr meinem Vater. Ich selbst tue mich bei der Beurteilung doch schwer. Auch meine Schwester und ich sind beide der Meinung, dass wir uns nicht unbedingt ähnlich sehen.

Bei Babys finde ich es auch meistens recht schwer irgendwelche Ähnlichkeiten zu sehen, gerade wenn sie erst kurz auf der Welt sind. Meist sind sie dann ja doch noch etwas schrumpelig. Bei einem älteren Kind, kann man das sicher schon eher einschätzen, aber nur weil ich meine, dass mir ein Kind ähnlich sieht, würde ich nicht gleich überzeugt sein, dass es eben auch mit mir verwandt ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es mag manchmal funktionieren, denn es gibt schon Merkmale die sich vererben können und da ganze optisch eindeutig für einen selbst machen. Die absolute Gewissheit bekommt man jedoch auch nur durch einen Vaterschaftstest den ich einen solchen Fall ohnehin machen würde, wenn jemand nach dieser Zeit bei mir aufschlägt und sagt ich habe seit Jahren ein Kind. Dabei kommen viele nicht ohne finanzielle Hintergedanken später damit an und bevor ich für ein Kind bezahle welches nicht meines ist, würde ich doch eine Sicherheit haben wollen.

Ich selbst sehe weder meinem Vater noch meiner Mutter ähnlich. Das war als Baby schon so und später auch noch. Eigentlich kann man sagen, dass ich das komplette Gegenteil bin und ich habe als Kind deswegen auch öfters gesagt bekommen, dass ich wohl nicht zu dieser Familie gehöre. Das ist ein Gedanke der mich bis heute nicht los gelassen hat, aber ich habe auch nie weitere Nachforschungen dazu angestellt.

Bei meinem eigenen Sohn ist es schwerer. Ich finde er kommt vom Aussehen her komplett nach seinem Vater. Freunde und Bekannte die nach der Geburt zu Besuch waren sind aber der Meinung, dass er mir wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Also herrschen auch dort getrennte Meinungen.

Nachdem mein Partner aber immer schon einen Nachweis haben wollte ob das Kind von ihm ist, haben wir nach der Geburt einen Vaterschaftstest machen lassen der auch die 99,99% Übereinstimmung gegeben hat. Das hatte aber nichts mit mangelndem Vertrauen in mich zu tun, er ist einfach nur der Typ Mensch der alles schwarz auf weiß braucht. Nachdem er den Test komplett alleine bezahlt hat, hatte ich auch kein Problem damit, dass er meine Zustimmung dafür benötigt hat. Zudem kann ich seither auch davon ausgehen, dass mein Kind im Krankenhaus nicht etwa vertauscht worden ist o.ä. denn das war eine meiner schlimmsten Sorgen vor der Geburt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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