Auf dem Land Geschäft eher für Notfall öffnen?

Am Wochenende gab es eine Vereinsfeier und da das Wetter so gut war, wurde gut gegessen. So passierte es dann, dass die Steaks und Würstchen ausgingen. Über ein paar Ecken wurde dann ein Metzger ausgemacht, der wohl auch durchaus schon mal Sonntags oder eben nach Ladenschluss noch für Kunden Ausnahmen macht und den Laden nochmal öffnet.

Es war auch eher eine ländliche Region und die Familie, die die Metzgerei betreibt, wohnte auch direkt dort. So war es dann wohl kein großes Problem, dass diese den Laden für den Verein kurz geöffnet haben und Steaks und Würstchen heraus gegeben haben.

Meint ihr, dass es eher solche Ausnahmen auf dem Land gibt? Wo vielleicht die Inhaber des Geschäftes in der Nähe wohnen und wo sich viele untereinander kennen? Oder meint ihr, dass solche Ausnahmen von Verkäufen nach den Öffnungszeiten auch durchaus in der Stadt gibt?

Ich glaube das hat eher was damit zu tun, ob die Geschäfte noch von einem unabhängigen Einzelhändler betrieben werden, der tatsächlich in die eigene Tasche arbeitet. Der wird an einem größeren Auftrag sicherlich auch direktes Interesse jenseits der Öffnungszeiten haben. Bei uns in der Stadt fällt mir zumindest ein Bäcker und ein Metzger ein, da wäre das auch machbar.

Ich denke auch, dass das vor allem damit etwas zu tun hat, ob derjenige, der den Laden betreibt, in der Nähe wohnt und gut erreicht werden kann. Das wird auf dem Land vielleicht schon einfacher sein, aber nicht unbedingt immer. Aber so kann ich mir schon vorstellen, dass der Metzger vor allem deswegen die Ausnahme gemacht hat, weil er eben nicht nur drei Würstchen verkauft hat, sondern schon etwas mehr. Dafür lohnt es sich schon mal.

Das würde sich sicher auch in der Stadt für einen Metzger in einer solchen Situation lohnen, aber da kennt man sich eben nicht so gut wie auf dem Land, zumindest in der Regel eben nicht. Und so ist es dann vielleicht auch nicht so leicht, jemanden dazu zu bewegen, das Geschäft zu öffnen. Bei mir in der Stadt hätte ich dann auch noch das Problem, dass es schon kaum noch einzelne Metzgereien gibt, nur noch Ketten oder die Stände im Supermarkt. Das würde es noch einmal erschweren und vielleicht ist auch das auf dem Land besser und leichter.

Das würde sich sicher auch in der Stadt für einen Metzger in einer solchen Situation lohnen, aber da kennt man sich eben nicht so gut wie auf dem Land, zumindest in der Regel eben nicht. Und so ist es dann vielleicht auch nicht so leicht, jemanden dazu zu bewegen, das Geschäft zu öffnen

Das kommt doch eher auf die Mentalität und die Umstände an. Ich bin auf dem Land groß geworden und da wo ich her komme, hätte man in dem Fall nicht die Metzgerei an einem Sonntag geöffnet. Hier in der Großstadt dagegen ist die Mentalität so, dass man sich unentgeltlich auch dann hilft, wenn man gar nichts davon hat. Ich liebe die Mentalität in meiner Großstadt, das ist sehr angenehm hier und die Menschen sind sehr freundlich und zuvorkommend und helfen, wo sie nur können. Gerade das oben genannte Beispiel hat doch pauschal gar nichts mit der Land/Stadt-Thematik zu tun, sondern das geht viel tiefer.

Es kommt sicherlich auf die Einstellung des Metzgers an. Vor unserem Laden gibt es einen Automaten und so bekommt man auch noch am Sonntag oder mitten in der Nacht Würstchen, Gulasch und solche Sachen, also damit man wirklich nicht ohne Essen dasteht. Tatsächlich wird das auch immer wieder gern genutzt. Wobei ich nun nicht weiß, ob er auch nochmal aufsperren würde, aber muss er ja auch nicht mit dem Automaten vor der Tür.

Ich finde es aber auch nicht notwendig. Immerhin hat jeder seine Freizeit verdient und wenn man die ganze Woche im Laden steht und keine Zeit mehr mit seinen Lieben hat, dann ist das ja auch nicht schön. Man muss ja auch nicht immer nur an sich denken, sondern auch mal an die Leute, die dann auf ihre Freizeit verzichten. Bei einer Feier oder ähnlichem lohnt sich es ja aber auch durchaus nochmal auf zu machen, weil man da deutlich mehr verkauft, als bei nur einem Kunden.