Auch als Nicht-Student in Studenten-WG wohnen?

vom 03.07.2017, 18:43 Uhr

Ich dachte bisher immer, dass in Studenten-WGs auch meist eher ausschließlich Studenten wohnen. Allerdings habe ich gerade gehört, dass jemand nach seinem Studium dann aus so einer WG ausgezogen ist und alleine gewohnt hat. Allerdings schien ihm dies nicht zuzusagen und er ist dann wieder in eine Studenten-WG gezogen, ohne eigentlich Student zu sein.

Mich wundert es, dass er in der Wohngemeinschaft dann trotzdem als Mitbewohner genommen wurde. Ich denke, dass es sicherlich den Studenten lieber ist, wenn sie eben alle studieren und ungefähr ein Alter haben. Aber das mag ja auch ein Irrglaube sein.

Habt ihr schon erlebt, dass jemand der nicht studiert hat, trotzdem in einer Studenten-WG gewohnt hat oder gerne dort wohnen wollte? Ist das doch eher selten der Fall? Oder meint ihr, dass dies durchaus öfter mal vorkommt? Würdet ihr euch nicht irgendwie komisch fühlen, als einziger in einer WG zwischen Studenten zu wohnen, ohne selbst zu studieren?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Studenten ist es total egal, wer alles in der WG wohnt. Das einzig wichtige ist, dass man eben Geld sparen kann wenn die Mietpreise viel zu hoch sind und man sich eine normale Wohnung gar nicht leisten könnte. Gerade wenn dann noch zu wenig verfügbarer Wohnraum vorzufinden ist, der bezahlbar wäre, ist man froh, überhaupt was zu finden.

Oftmals lebt man in einer Zweck-WG, da spielt weder das Alter noch der Beruf bzw. Ausbildungsstand eine Rolle. Wichtig ist dann nur, dass du deine Kosten jeden Monat begleichst und fertig. Ich kenne auch WGs, da wohnt man gemischt und nicht nur Studenten. Ich versteh nicht, woher du deine Vorurteile hast.

Bei mir in der Stadt ist Wohnraum so teuer, man ist froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu finden, egal ob man arbeitet oder nicht. Man ist auch mit einer WG zufrieden und ist glücklich, dass man nicht auf der Straße schlafen muss. Auf dem Land kennt man solche Probleme ja nicht, da will ja auch keiner hin.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich habe auch schon in WGs gewohnt und es spielte so gar keine Rolle was du machst, wer du bist und sonstiges. Da waren auch reine Zweckwohngemeinschaften zusammen, nur damit man Miete sparen kann wurden die Zimmer vergeben. Dass man nicht mal die selbe Sprache spricht, vom Alter her so unterschiedlich war wie Tag und Nacht und dem was man macht, spielte so gar keine Rolle. Es klappte und die Miete kam pünktlich, der Rest war egal.

Ich weiß nicht was du dir vorstellst, dass in einer WG nur Freunde miteinander wohnen die alle gleich Alt sind und das gleiche machen. So ist das schon lange nicht mehr, es ist bunt gemischt vom Azubi der gerade ausgezogen ist und in der Stadt anfängt, Studenten, Arbeitnehmer im Berufsleben, Rentner und auch Alleinerziehende mit Kindern unter einem Dach in einer Wohnung. Solange es klappt und man sich gegenseitig nicht auf den Keks geht, ist alles super. Man muss nicht alles miteinander machen oder auch gar nichts.

In meiner WG wusste ich zwar von einigen, dass diese studieren. Andere haben gearbeitet an unterschiedlichen Stellen und manche habe ich nie in meinem Leben gesehen, da ich Nachts gearbeitet habe und sie Tagsüber und wir uns nicht mal im Hausflur begegnet sind. Auch zwei Rentner waren am Ende mit eingezogen, da es aufgrund der Mietpreise für sie nicht anders war in München noch Wohnraum zu bezahlen mit der Rente die sie erhalten haben. Auch das klappte und störte dort niemanden.

In einer anderen WG war alles bunt gemischt. Da waren Ukrainer, Spanier, ein weiterer Deutscher, Franzosen und einer aus Argentinien. Sprache untereinander ging gar nicht, aber es klappte dennoch. Die meisten haben mir mir morgens das Haus verlassen und kamen irgendwann wieder nach Hause und jeder ging in sein Zimmer. Da wurde nichts gemeinsam gemacht, man sah sich vielleicht mal in der Küche oder vor dem Bad, mehr aber auch nicht. Komisch habe ich mich da nie gefühlt, ich war froh einen Platz zum schlafen zu haben, etwas zu futtern nach der Arbeit und meine Ruhe zu haben vor anderen Mitmenschen. Nur wegen der Kosten war es nicht machbar, überall eine eigene zweite Wohnung zu halten nur dafür.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Kommt der Begriff "Studenten-WG" von dir oder von der Person, von der du "gehört" hast? Hast du schon mal einen WG Platz gesucht und bist dann auf lauter Anzeigen für "Studenten-WGs" gestoßen? Ich habe nämlich tatsächlich studiert und habe tatsächlich in mehreren WGs gewohnt und obwohl die meisten meiner Mitbewohner tatsächlich Studenten waren, waren wir schlicht und einfach eine WG und keine "Studenten-WG".

Natürlich gibt es viele Leute, die nicht studieren und in einer WG wohnen. Wenn man eine Ausbildung macht hat man in der Regel auch nicht mehr Geld als ein Student und kann sich nicht direkt eine Wohnung leisten. Und es gibt auch Jobs, die nicht so gut bezahlt werden, dass man sich in einer teuren Stadt eine Wohnung leisten kann. Schau doch mal, was zum Beispiel ein normaler Friseur verdient oder was in der Gastronomie bezahlt wird.

Dazu kommen dann noch die ganzen Leute, die kurzfristig irgendwo unterkommen müssen, oder nur für eine begrenzte Zeit. Ein ehemaliger Mitbewohner hatte während seines Auslandssemesters sein Zimmer untervermietet. Der erste Mieter hatte eine dreimonatige Fortbildung in der Stadt und keine Lust für ein Hotelzimmer mehr zu bezahlen als er von seiner Firma für die Unterkunft erstattet bekommen hat. Und der zweite Mieter hatte einen neuen Job und eine neue Wohnung und eigentlich alles zeitlich gut geplant, und dann wurde seine Vorgängerin krank und er wurde gebeten den neuen Job früher anzutreten.

Warum man sich da jetzt komisch fühlen sollte verstehe ich nicht. Glaubst du, dass man automatisch mit seinen Mitmenschen viel gemeinsam hat nur weil man studiert? Oder, dass alle Studenten das gleiche Alter haben? Es gibt so viele verschiedene Studienfächer und längst nicht jeder geht direkt nach dem Abitur an die Uni.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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