Auch als Frau ohne Handtasche ausgehen?

Normalerweise habe ich im Gegensatz zu den meisten Männern immer eine Handtasche dabei, wenn ich irgendwo hingehe. Bei meinen Aktivitäten wie etwa Führungen, Museumsbesuche und Restaurantbesuche stört sie nicht.

Letzten Sommer bin ich allerdings einmal ganz bewusst ohne Tasche losgegangen. Ich war auf einer Oldie-Tanzveranstaltung, die ich fußläufig erreichen konnte. Ich brauchte also nur etwas Geld, einen einzelnen Schlüssel und meinen Ausweis. Das passte gut in meine aufgesetzte Hosentasche. Ich musste also nichts an der Garderobe abgeben.

Geht ihr auch als Frau manchmal ohne Handtasche los? Vielleicht, wenn ihr zu Fuß nur zum Bäcker geht? Da nehme ich zum Beispiel auch nur mein Geld mit und keine Tasche. Oder fühlt ihr euch unvollständig ohne Tasche und ohne Rucksack?

Ich oute mich jetzt mal. Ich bin diesbezüglich nämlich offensichtlich keine Frau. In meinem Besitz befindet sich keine einzige Handtasche.

Wenn ich einen größeren Ausflug mache oder viele Dinge mitnehmen muss wie Geldbeutel, Regenschirm, Handy und Getränk etc dann habe ich einen Rucksack. Wenn es die Wetterbedingungen erlauben und ich nur Handy, Schlüssel und Geldbeutel brauche dann stecke ich diese Dinge nur in meine Jackentasche. Wenn es zu warm für eine Jacke ist dann leihe ich mir eine kleine Handtasche von meiner Tochter. Für kurze Wege wie zum Bäcker nehme ich auch nur meinen Geldbeutel und Schlüssel in die Hand.

Warum ich keine Handtaschen habe: Weil ich es irgendwie lästig finde, besonders diese Art von Handtaschen - Clutches - die man tatsächlich die ganze Zeit in der Hand rumtragen muss und nicht umhängen kann. Aber auch Handtaschen zum Umhängen finde ich einfach nicht praktisch bzw..bequem, sie rutschen mir ständig von der Schulter. Da ist mir jeder Rucksack lieber, der bleibt wenigstens da wo er sein soll und ich muss mir auch keine Gedanken darüber machen ihn aus Versehen irgendwo liegen zu lassen.

Zum Einkaufen habe ich eigentlich nie eine Handtasche dabei, es sei denn ich bin eh unterwegs und gehe dann auf dem Weg nach Hause noch einkaufen. Aber normalerweise werfe ich den Geldbeutel und den Schlüssel in den Einkaufskorb, ich bin schließlich nicht stundenlang im Supermarkt unterwegs. Und wenn ich keinen Korb brauche, zum Beispiel beim schon erwähnten Bäcker, nehme ich den Geldbeutel und Schlüssel einfach in die Hand oder stecke die Sachen in eine Hosen- oder Jackentasche.

Ich habe eine ziemlich volle Handtasche, in der ich auch ein Notizbuch und Kalender, Stifte, was zu trinken sowie viele andere Dinge habe. Sie enthält alles, was ich im Laufe des Tages gebrauchen kann. Wenn ich nur mal schnell einkaufen gehe, nehme ich die nicht mit, aber bei der Arbeit oder wenn ich noch irgendwo hin fahre oder jemanden besuche - da ist sie dabei. Ich würde bestimmt ganz oft in Situationen kommen, in denen ich etwas brauche, was in der Tasche ist, was ich vergessen habe, so mitzunehmen, wenn ich nicht immer die ganze Tasche dabei hätte.

Das führt zum Nachteil, dass diese recht schwer ist. Aber ich wüsste auch nicht, was ich raus tun soll. Irgendwie brauche ich alles, wenn auch nicht jeden Tag. Aber wie gesagt, wenn ich dann anfange, Dinge herauszunehmen, die ich morgen nicht brauche, dann brauche ich sie vielleicht übermorgen und vergesse dann, sie wieder in die Tasche zu legen.

Ich besitze keine klassischen „Handtaschen“, wie man sie sich bei Frauen vorstellt, also schicke, teure Modeaccessoires, von denen man eine üppige Sammlung im Schrank hat, um zu jedem Outfit und jedem Paar Schuhe die richtige Begleitung zu haben. Stattdessen habe ich eine selbstgenähte Umhängetasche mit genug Stauraum für die notwendigen Alltagsgegenstände wie Schlüssel, Geldbeutel, Einkaufszettelblock und einen Jutebeutel für Einkäufe, und ansonsten meine College-Schultertasche, die ich in der Uni immer dabei hatte und wo man auch größere Dinge wie Bücher, Blöcke und den Laptop verstauen kann. Mir geht es dabei um den praktischen Aspekt, meine Sachen sicher und immer bei mir zu wissen, anstatt um die Optik.

Natürlich kann ich auch ohne Tasche aus dem Haus gehen, aber dann benötige ich genug Taschen und Steckfächer in meinen Klamotten, um meine Habseligkeiten am Körper tragen zu können. Wenn dies nicht gegeben ist, dann nehme ich eben die kleine Tasche mit. Stören tut mich diese nicht, und praktisch ist es doch immer, wenn man eine dabei hat.

Meine Beziehung zu Handtaschen ist mittlerweile etwas seltsam. Ich habe eigentlich, seit ich ein Teenager war, immer eine Handtasche getragen. Ich bekam schon recht früh eine Designerhandtasche von meiner Mutter geschenkt, da ihre Freundin bei diesem Unternehmen als Schneiderin arbeitete. Von da an bekam ich regelmäßig die neusten Modelle und hatte wirklich bald einen Schrank voller Taschen passend zu jedem Outfit.

Zu meiner Ausbildung und meiner späteren Arbeit im Büro passte das eigentlich immer ganz gut. Später als Mutter mit Kleinkind hatte ich nur noch eine Handtasche, die gewisse Voraussetzungen erfüllen musste. Bequemlichkeit, sicherer Halt ohne ständiges Abrutschen von der Schulter, Stauraum und die Tatsache, dass in dieser Tasche einfach alles drin war, was ich meiner Meinung nach für das Überleben in freier Wildbahn mit Kind benötigte.

Als auch diese Zeit endete und ich realisierte, dass ich nun nicht mehr jederzeit Feuchttücher, Spielzeug, Snacks und all den anderen Krimskrams für unser Überleben mitschleppen musste, wollte ich plötzlich keine Tasche mehr tragen. Mir war das regelrecht peinlich, da ich zuvor noch gejammert hatte, ich bräuchte unbedingt diese eine Tasche im Schaufenster! Als man sie mir dann tatsächlich schenkte, konnte ich absolut nichts damit anfangen. Zu unbequem, zu sperrig, zu farbig, zu schwer, zu irgendwas.

Mittlerweile tue ich mich wirklich schwer mit Handtaschen und verzichte wenn möglich immer darauf. In kälteren Jahreszeiten ist das noch eher möglich, da man meist eine Jacke mit Taschen hat und hier alles nötige verstauen kann. Jetzt im Sommer ist es jedoch schwieriger, da auch die Masken für die Familie irgendwo verstaut werden müssen, Desinfektionsmittel, Schlüssel und Smartphone, die Taschen meiner Sommerhosen haben da einfach nicht ausreichend Kapazität.

Ich habe dann schnell festgestellt, dass diese kleinen, nervigen Masken in den Weiten des Handtaschenuniversums für immer verschwinden können. Daher trage ich nun nur noch ein möglichst kleines, bequemes Model in dem immer 1 bis 2 Corona Rüstungen enthalten sind. Wenn wir einen Ausflug machen, bevorzuge ich einen Rucksack und wenn es möglich ist, verzichte ich ganz. Früher war eine Handtasche für mich ein wichtiges Accessoire, praktisch und stylisch. Heute möchte ich einfach nur bequem und frei von Hindernissen durch den Alltag kommen.

Ich gehe extrem selten ohne Handtasche aus dem Haus. Das kommt auch nur dann vor, wenn mein Freund und ich mit dem Auto zum Einkaufen fahren und einen Großeinkauf machen wollen. Da nehme ich dann nur mein Smartphone mit, das ich in einer Kette beziehungsweise um die Schulter trage, wie so eine Tasche eben. Auf das Smartphone kann ich da nicht verzichten, weil ich meinen Einkaufszettel immer da drauf gespeichert habe und dann direkt auf dem Smartphone alles abhaken kann. Außerdem kann ich so auch bezahlen. Einen Geldbeutel und etwas anderes brauche ich daher nicht.

Ansonsten trage ich im Alltag aber immer eine Handtasche. Anders würde das bei mir gar nicht funktionieren. Mein Smartphone ist so riesig, dass es gar nicht in meine Hosentasche passt, ohne halb rauszufallen. Und bei vielen Kleidern und Röcken habe ich eben auch keine Taschen. Dazu kommen natürlich noch Geldbeutel und Schlüssel, die immer mitkommen müssen.

Abgesehen davon habe ich ohnehin immer total viel dabei. Neben Mundschutz und Desinfektionsmittel kommen bei mir dann auch oft ein kleines Kosmetiktäschchen, ein Buch, ein Schirm und ein Getränk mit. Natürlich brauche ich nicht immer alles davon, aber je nachdem wähle ich dann eben eine große oder eine recht kleine Handtasche, die mich dann auch gar nicht stört. Für mich gehört eine Handtasche einfach immer fest dazu und ist auch Teil meines Outfits. Mich stört es absolut nicht, eine Handtasche zu tragen und ich fühle mich eher sehr verloren, wenn ich mal keine Tasche bei mir habe.

Ich habe eigentlich nur mal wegen den Kindern eine Tasche dabei, wenn die mit mir länger unterwegs sind, das ist dann aber nicht immer die Handtasche. Handtaschen trage ich eher mal zu Veranstaltungen, einfach als Accessoire oder weil mein Mann dann eben doch nicht alles in seine Hosentasche bekommt, was man da so dabei haben möchte. Ich finde man muss auch als Frau nicht immer eine Handtasche dabei haben. So viel nehme ich auch meistens nicht mit.