Attest für Arbeit am Wochenende im Krankenhaus holen müssen?

vom 18.10.2015, 12:59 Uhr

In meinem Nebenjob ist es so, dass man immer ein ärztliches Attest vorlegen muss, wenn man krank ist und das auch schon am ersten Tag. Da ich jedoch immer am Wochenende arbeiten muss und da natürlich kein Arzt auf hat, kann es gut sein, dass man dann ins Krankenhaus fahren muss, um sich da ein Attest zu holen. Bis zum Montag zu warten, geht laut meinem Chef nämlich nicht.

Glücklicherweise war ich noch nie in der Situation, dass ich am Wochenende ganz spontan krank geworden bin und dann ins Krankenhaus fahren musste. Wenn ich krank wurde, dann habe ich das meistens schon vorher bemerkt und bin dann zum Arzt gegangen oder habe zur Not auch gearbeitet. Müsst ihr euch ein Attest im Krankenhaus holen, wenn ihr am Wochenende krank seid und da nicht zur Arbeit könnt? Ist das überhaupt so zulässig?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Rechtlich ist der Verhalten deines Arbeitgebers vollkommen in Ordnung, er kann das also ohne Weiteres so verlangen. Allerdings muss es im Arbeitsvertrag niedergeschrieben oder dir vor Antritt der Stelle mitgeteilt worden sein. Ansonsten wäre das eine Möglichkeit für dich, das bei Wunsch anfechten zu können.

Ich hatte während meinem Studium auch einen Nebenjob jeweils am Wochenende, bei dem diese Problematik auch gegeben war. Es passierte dann aber glücklicherweise nur ein einziges Mal innerhalb der beinahe drei Jahre,in denen ich dort gearbeitet habe.

Trotzdem hat sich der Arbeitgeber gnadenlos gezeigt und verlangt, dass ich ein Attest noch am Wochenende besorge. Ich hatte mir den Fuß angebrochen, kurz nachdem ich in eine neue Wohnung umgezogen war und im Dunkeln über eine Umzugskiste gefallen bin.

Also ging es ins Krankenhaus (was ohnehin kein Fehler war), da mein Hausarzt logischerweise keine Sprechstunde hatte und auch keinen Hausbesuch machen konnte.

In gewisser Weise kann ich die Haltung der Arbeitgeber durchaus nachvollziehen. Gerade bei Nebenjobs, in denen man vor allem am Wochenende arbeitet, ist es für den Arbeitgeber oftmals schwer, noch rechtzeitig einen Ersatz zu finden. Dementsprechend möchte er mit einer solchen "Firmenpolitik" auch dafür sorgen, dass man möglichst wenig fehlt und dann halt auch mal mit einer Erkrankung zur Arbeit kommt.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Bei uns gibt es einen hausärztlichen Notdienst. Je nach Stadt sind die Konditionen etwas unterschiedlich. In den größeren Städten haben wir eine oder mehrere Praxen, die nur Montags, Dienstags und Donnerstags ab 19 Uhr öffnen und Dienst bis 7 Uhr am nächsten Tag versehen. Mittwochs und Freitags beginnt der Dienst bereits um 14 Uhr.

An Wochenenden und an Feiertagen sind die Praxen rund um die Uhr besetzt. Dort kann man bei Erkrankungen hingehen, die nichts für die Notaufnahme sind. Dort gibt es Rezepte und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen. Außerdem kann man Hausbesuche vereinbaren.

In ländlichen Gebieten kommt der Arzt dagegen immer vorbei. Spezielle Praxen werden nicht unterhalten.auch das ist der hausärztliche Notdienst und nicht der Notarzt, den die Feuerwehr schickt. Zusätzlich haben bei uns Fachärzte Notsprechstunden. Das trifft auf Gynäkologen, Augen- oder Zahnärzte zu.

Damit werden bei uns die Notaufnahmen entlastet, denn Erkältungen, Magenprobleme oder ähnliches müssen schließlich nicht dort versorgt werden. Allerdings sind bei uns viele dieser Einrichtungen von der Schließung bedroht, weil Kosten gespart werden sollen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:Wenn ich krank wurde, dann habe ich das meistens schon vorher bemerkt und bin dann zum Arzt gegangen oder habe zur Not auch gearbeitet.

Arbeitest du nicht in der Gastronomie? Gerade da finde ich es bedenklich, wenn man da krank zur Arbeit geht - also je nachdem was man hat und wie ansteckend das ist - da man ja theoretisch alle Gäste anstecken könnte. Bei Kopfschmerzen oder Menstruationsproblemen geht das vielleicht noch, aber bei einer Grippe oder so sehe ich das schon kritischer.

Ansonsten würde ich das immer vom Job und dem Kundenkontakt abhängig machen, ob man zur Arbeit geht oder nicht. Ich meine, ich arbeite zwar in einer Arztpraxis, aber am Wochenende ist ja eh geschlossen und allein um eine Ansteckung an Patienten zu vermeiden, würde ich da eher zu Hause bleiben wollen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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