Asyl für türkische Diplomaten in Deutschland richtig?

vom 15.05.2017, 11:46 Uhr

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), gewährt immer mehr türkischen Diplomaten Asyl in Deutschland. Nun wird heute bekannt, die Türkei lasse deutsche Abgeordnete nicht zu ihren eigenen Soldaten reisen. Das Auswärtige Amt teilte mit, dass dies eine "Strafe" sein soll, da Deutschland türkischen Diplomaten Asyl gewährt hat. Dazu kommt eine weitere Krise in der Beziehung beider Länder.

In Anbetracht dieser Konsequenzen wollte ich wissen, ob ihr es für richtig haltet, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, türkischen Diplomaten Asyl gewährt hat. Ich persönlich halte die Entscheidung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge völlig richtig, da Asyl ein Grundrecht in Deutschland ist und jedem ein individuell geprüftes Verfahren zusteht. Teilt ihr meine Meinung oder meint ihr türkische Diplomaten gehören in die Türkei abgeschoben?

» bombe001 » Beiträge: 120 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Irgendwie ist mir sehr unwohl bei der Sache. Ich mag Erdogan mit Sicherheit nicht, aber es kann auch nicht unsere Sache sein, Gott und die Welt aufzunehmen. Ich denke auch noch daran, dass wir während der Militärdiktatur in den 80er Jahren auch niemanden aufgenommen haben. Auch wenn die Stimmung schlecht ist, dürfen wir die Türkei mit ihrem demokratisch gewählten Präsidenten nicht so behandeln, als ob er Bagdhadi wäre.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri, ich Frage mich ja immer, wo du die letzten Jahre gelebt hast. Deutschland scheint es nicht zu sein, da das Grundgesetz dir fremd zu sein scheint. Politisch Verfolgte genießen hier Asyl. Und wer kann durchaus sehr leicht Opfer politischer Verfolgung werden? Richtig, Diplomaten. Also besteht da gar keine Diskussionsgrundlage, außer du möchtest das Grundgesetz ändern.

Übrigens sind nach dem Militärputsch Anfang der Achtziger so viele Türken geflüchtet, dass sich sogar die demographische Struktur der Türkei verändert hat. Die Gebildeten sind in Scharen gegangen und durchaus hierzulande untergekommen. An die ganzen Asylantenheime von damals scheinst du dich nicht erinnern zu können. Die damalige Fluchtwelle hat zu Anreizen zur Rückführung geführt. Es gab 1.500 DM für jeden der zurückgeht. Außerdem nahm die Ausländerfeindlichkeit massiv zu.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Was sollen das denn für Diplomaten gewesen sein? Soweit ich weiß handelte es sich hierbei doch um türkische Armeeoffiziere und das ist dann schon wieder etwas ganz anderes. Abschieben wäre auch eine schwierige Entscheidung, aber Armeeangehörigen von Nato-Partnern politisches Asyl zu gewähren, hat auch einen komischen Beigeschmack. Da ist wohl sehr viel Diplomatie und Fingerspitzengefühl gefragt.

» pastisse » Beiträge: 137 » Talkpoints: 34,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nach dem Putschversuch haben bis Februar 2017 136 türkische Staatsangehörige mit Diplomatenpass einen Antrag auf Asyl gestellt. Was bei der Art der Verfolgung möglicher Putschisten auch nachvollziehbar ist.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wir haben doch gerade beim Attentat von Manchester gesehen, wohin es führt, wenn man Feinde der Demokratie leichtfertig unterstützt. Der Vater des Attentäters kam als islamistischer Feind des libyschen Diktators nach England und hat seinen Sohn sicher dementsprechend angeleitet.

Meiner Ansicht nach wäre es ein Hohn für unsere Demokratie, wenn man ausgerechnet denjenigen Asyl gewährt, die eine Demokratie mit militärischen Mitteln stürzen wollten. Dies wäre für mich eine indirekte Unterstützung des glücklicherweise gescheiterten Militärputsches. Deshalb werde ich trotzdem kein Freund von Erdogan.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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