Arbeitslosengeld II oder Hartz-IV-Satz ausreichend?
Vorneweg ich musste nie davon leben. Ich denke bei der Einschätzung dessen spielt das schon eine Rolle. Allerdings bin ich der Meinung, dass man durchaus davon leben kann. Wenn man große Sprünge machen will oder öfter mal wo Essen gehen will, ins Kino gehen oder was auch immer muss man dann eben arbeiten. Wenn man nicht arbeiten gehen kann und sich Geld geben lässt muss man meiner Meinung nach auch einfach mit weniger auskommen können.
Sinnvoll wäre es, wenn man für Kinder dann etwas anbieten würde, damit die Eltern nicht das ganze Geld für sich ausgeben. Das könnte es in Form von Gutscheinen und kostenlosen Tickets geben. So etwas würde ich sinnvoll finden, da ich durchaus der Meinung bin, dass die Kinder darunter leiden. Ich habe es aber auch schon oft erlebt, dass die Kinder total schlimm aussahen und die Eltern dann noch geraucht haben und selber gut angezogen waren. Deswegen sollte man einfach einen Teil in Gutscheinen auszahlen, damit die Kinder etwas davon haben.
Ramones, was für ein menschenverachtendes Menschenbild hast du? Wer nicht arbeiten kann, darf froh sein, dass er nicht verhungert und nicht unter der Brücke sitzt? Wie viele Jahre der vorher mehr eingezahlt und abgegeben hat als beispielsweise du, ist vollkommen egal. Und wer generell nicht arbeiten kann, muss dankbar sein für Almosen? Außerdem muss man diese in deinen Augen Asozialen gängeln, weil die sowieso nicht mit Geld umgehen können?
In der Theorie, bzw. auf dem Papier mag das Geld ja ausreichend sein. Aber wenn man sich überlegt: Man geht ein Mal einkaufen. Eine Dose Kaffee schlägt schon mit 2,99 € zu Buche (ok, reicht einen Monat). Eine Packung Toast mit 0,80 Cent. Da will man ja auch was draufhaben, Käse kriegt man bei Aldi auch nicht unter 1,49 €. Was zum Mittag ist auch nicht schlecht, aber es gibt kaum eine Dosensuppe unter 1 €. Eine Flasche Saft für 1 € und vielleicht noch ein Liter Milch für 0,72 Cent. Vielleicht noch etwas Obst und schon ist man im zweistelligen Bereich.
Das ist dann ein einziger Einkauf. Wo gerade mal ein einziges Mittagessen bei ist. Und da ist nicht einmal etwas Besonderes dabei, wie Pudding, etwas Süßes oder gar Fleisch. Haushaltsartikel auch nicht. Ganz davon zu schweigen, wenn man vielleicht noch ein Tier hat. Selbst wenn man sich extrem zusammenreißt und nur auf das Nötigste beschränkt, sind 50 € für eine Woche leben gar nichts. Das verpufft einfach so. Das wissen und kennen wir alle.
Das hört sich nicht nach durchdachtem Einkaufen an. Wenn du einen Lidl in der Nähe hast, würde ich es da mal probieren. Ich kaufe immer nur Brot vom Vortag zum halben Preis. Meine Mittagessen kosten oft weniger als 1,50 Euro pro Person. Und eine Tütensuppe für einen Euro? Das geht auch wesentlich gesünder, leckerer und billiger, wenn man sie selber. Als Nachspeise könnte ich Kaiserschmarrn oder Pfannkuchen mit gefrorenen Früchten empfehlen. Ein Ei, Milch, Mehl, ein Apfel oder eine Portion gefrorene Früchte, dann hast du für 50 Cent eine tolle Nachspeise. Oder in Honig gebackene Banane. Ich finde 200 Euro im Monat für Essen und Hygiene sehr viel für eine Person.
blümchen hat geschrieben:Das hört sich nicht nach durchdachtem Einkaufen an. Wenn du einen Lidl in der Nähe hast, würde ich es da mal probieren.
Aktuell bin ich ja gar nicht in der Lage und muss nicht mehr aufs Geld achten. Ich berichte nur von meinen Erfahrungen, als ich arbeitslos war und es mir noch so ging, was aber schon länger her ist. Und da hatten wir noch nicht mal die Preissteigerungen durch Corona, Inflation etc. Trotzdem Danke für die Anregungen, in die Situation kann man ja im Handumdrehen wieder rutschen.
cooper75, wenn man gut wirtschaftet dann bleibt da auch was übrig. Als ich mich vor mehr als zehn Jahren von meinem ersten Mann getrennt hatte, gab es bei mir die Wahl zwischen aufstocken mit Arbeitslosengeld II oder Wohngeld. Wohngeld war die einfachere und schnellere Lösung. Wer also arbeitet muss nicht zwangsläufig aufstocken, sondern kann zur Wohngeldstelle.
Was den Wohnraum angeht, so zahlt das Jobcenter auch höhere Mieten, wenn man nachweisen kann, dass es nichts preiswerteres in der entsprechenden Größe gibt. Also muss ich als Empfänger von Arbeitslosengeld II entweder diesen Umstand nachweisen oder in eine preiswertere Wohnung umziehen. Die Miete muss ich aber nicht selbst zahlen.
Wie schon geschrieben, bin ich von unseren Kosten als Haushalt mit drei Personen ausgegangen. Wenn ich das auf eine Person umrechne, wäre der Stromverbrauch schon etwas geringer. Bei uns zahlt eine Person bei einem durchschnittlichen Verbrauch um die 30 Euro im Monat. Haftpflicht und Hausrat kriegt man für um die 50 Euro im Monat. Rechnen wir noch ein Telefon als regelmäßige Kosten dazu, kommen wir auf großzügige 120 Euro. Rest 326 Euro.
Teile ich diesen Betrag dann auf vier Wochen auf, dann habe ich mehr Geld zur Verfügung in der Woche, wie unser Wocheneinkauf für die Familie kostet. Rücklagen wären da also auch noch drin, wenn man die in kleinen Schritten aufbaut. Aber, und das kann man eben jeden Monat wieder beobachten, fehlt vielen Empfängern dieser Leistung halt auch das Verhältnis zum Geld. Da wird Monatsanfang locker eingekauft um dann regelmäßig zu merken, dass nach zwei Wochen noch Monat übrig ist, aber das Geld knapp ist.
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