Arbeiterlinie - wie viel Beschäftigung ist wirklich nötig?

vom 23.05.2021, 18:03 Uhr

Eine entfernte Bekannte von mir hat einen Labrador der sogenannten Arbeiterlinie, welcher mittlerweile ich glaube so um die 12 Monate alt ist. Er spielt auch des Öfteren mit dem 15-monatigen Nachbarshund, aber wirklich ausgepowert ist dieser leider dennoch nicht.

Er kann absolut nicht alleine bleiben, sonst zerstört er alles. Er frisst sonst sein Spielzeug kaputt, Sofakissen, Besen etc. Gleichzeitig muss man aber eben auch sagen, dass er vielleicht täglich eine Stunde komplett draußen spielen und powern kann, während er dazu noch 3-5 Mal raus darf fürs Geschäft machen. Er ist auch unglaublich schlecht erzogen. Er beißt, teils fest, springt jeden wie bekloppt an und mehr.

Beide Besitzer sind berufstätig im Schichtdienst, sodass ein geregeltes Uhrzeiten-Dingen ohnehin nicht möglich ist. Während der Mann jedoch nur das Geschäft machen erledigt, bemüht sich die Dame schon, dass er draußen auch mal sich auspowern kann, aber das scheint einfach nicht zu reichen.

Gerade der Mann hat nämlich gar keine Lust, dass er so viel herum springt, so viel Aufmerksamkeit benötigt und mehr. Allerdings führt es natürlich zu Theater, wenn der Hund daheim alles in Abwesenheit beider dann kaputt macht.

Nun stellen sich beide die Frage, die ich gerne an Euch so weitergebe, wie viel Energie der Hund hat und wie viel Beschäftigung, Auslauf & Co er überhaupt benötigt? Auch fragen die beiden sich regelmäßig, welche Art von Beschäftigung der Arbeiterlinie denn wirklich gerecht werden kann?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Mit zuchtgerechter Beschäftigung ist ein Spezialist schnell zufrieden und ausgelastet. Da reichen wenige Minuten am Tag oder ein paar Einsätze pro Woche. Schließlich sind solche Hunde nicht dazu gezüchtet worden, dass sie ständig bespaßt werden und eine Extrawurst bekommen. Die sollen funktionieren, wenn man sie braucht, und ansonsten unkompliziert sein. Arbeitsgeräte sollen das Leben unkomplizierter machen und nicht zusätzlichen Stress bringen.

Allerdings wird so ein Spezialist meist nur zufrieden, wenn er seiner Profession nachgehen darf. Ersatzbeschäftigungen helfen meist nicht und steigern nur die Ausdauer und Kondition. Meine Experten fragen nach 20 Kilometern am Rad sofort, was wir jetzt machen. Nach etwas Schutzdienst, Bewachung oder Suche schlafen die ein paar Stunden und sind mehrere Tage mit Spaziergängen zufrieden. Beim Retriever wäre dann wohl Dummyarbeit angesagt. Aber das ersetzt nun auch nicht die mangelhafte Erziehung.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


1 Stunde und sonst nur kurze Gänge finde ich viel zu wenig. Vor allem ist ja auch eine Frage, was man da so macht. Zunächst sollte man den Hund erziehen und ihm dann eine sinnvolle Aufgabe geben, vielleicht kann man ja einen passenden Arbeitseinsatz in einer Hundeschule finden, wo ja doch mehr Leute hingehen. Ansonsten finde ich es immer schade, wenn die Leute mal eine Runde drehen, vielleicht noch einen Ball werfen und dann erwarten der Hund ist wirklich ausgepowert. Da hätte mich meine Hündin blöd angesehen oder mir die Bude zerlegt.

Man muss eben wissen, was man sich ins Haus holt und da gibt es Hunde, die es sehr gechillt mögen, welche die Action brauchen und welche die eine Aufgabe brauchen, der sie nachgehen können und dem sollte man dann auch gerecht werden. Wenn man den Hund so lange alleine lässt und dann auch nur so kurz für ihn Zeit hat, dann braucht man sich da eigentlich nicht wundern, selbst bei einem "normalen" Hund ohne irgendeine Arbeiterlinie zu entstammen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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