Arbeiter stürzt in Wohnung von der Leiter - peinlich?

Heute hatten wir eine Wartung unserer Therme. Der Arbeiter, laut Eigenschätzung 120 kg, verlangte eine Leiter. Diese TÜV geprüfte Leiter hat den Herrn aber nur zwei Stufen lang getragen und dann krachte die zweite Stufe ein und der Herr fiel mit seiner Polsterung und dem Kopf gegen die Wand. Er hat sich aber nicht so weh getan und meinte, dass ihm dies schon mal woanders passiert wäre.

Wir hättet Ihr Euch in so einer Situation verhalten? Sollte eine Alu-Leiter einen 120 kg Kerl auch besser tragen können und hätte der Arbeiter auch selber schätzen können, dass diese ihn vielleicht nicht tragen könnte? Ist der Arbeiter selbst Schuld und sollte man überhaupt eigene Leitern anbieten oder sollte der Arbeiter diese selber mitnehmen müssen?

Angeboten hätte ich die Leiter auch, wenn er danach gefragt hätte. Wenn er dann einen Unfall damit hat, ist das ja nicht mein Problem. Natürlich kann man von so einer Leiter erwarten, dass sie hält, aber letztendlich kann man das auch nicht verlangen, dass immer alles perfekt läuft. An seiner Stelle wäre mir das schon ein bisschen peinlich gewesen, aber als Mieter der Wohnung hätte ich eben nur geschaut, dass es ihm gut geht.

Vielleicht solltet ihr die Leite reklamieren. Denn die sind allgemein für eine Traglast von 150 Kilogramm ausgelegt. Wenn also weniger Gewicht schon dafür sorgt, dass die Leiter kaputt geht, dann ist ja der Mann nicht daran schuld. Wobei ich davon ausgehe, dass Handwerker ihr Arbeitsmaterial mitbringen.

Aber insgesamt hätte ich mir bei dem Vorfall eher Gedanken gemacht, dass hier richtig derb was passieren kann. Selbst wenn es auf dem ersten Blick nicht gleich danach ausschaut. Aber warum sollte das dem Mann nun unbedingt peinlich sein? Unfälle passieren nun mal.

Ich meinte eigentlich nicht, dass es dem Arbeiter peinlich sein sollte, sondern uns. Auch kann ich keine Leiter auf 120 kg testen, weil ich knapp unter 80 kg auf die Waage bringe. Die Leiter hält schon seit 20 Jahren und man müsste auch als Arbeiter merken, dass die Leiter vielleicht nicht auf derartiges Übergewicht ausgerichtet sein dürfte.

Also die meisten Leitern sind auf 150 Kilogramm ausgelegt. Der Arbeiter trägt hier garantiert keine Schuld und wenn die Leiter schon gut 20 Jahre lang hält, dann ist sie vielleicht einfach für damalige Lasten ausgelegt und entspricht nicht mehr den heutigen Normen. Aber dafür kann der Arbeiter doch nichts und wenn es nirgends draufsteht, dann muss er es auch nicht wissen.

Ja, vielleicht sollte es euch peinlich sein. Andererseits aber auch nicht. Ihr könnt als Laien ja auch nicht wissen, welche Tragkraft solch eine Leiter nun wirklich aushält. Auf den neueren Leitern steht es ja sogar drauf, aber auf älteren Modellen nicht wirklich. Ich habe da bei der Feuerwehr schon die dollsten Dinger erlebt. Aber der Arbeiter wusste es genauso wenig.

Seid froh, dass nichts passiert ist, das hätte vielleicht rechtlich interessant werden können. Meine große Leiter schafft 150 Kilogramm, das hat ein etwas schwererer Bekannter schon getestet. Ich selbst bin auch schon drauf rumgehopst, obwohl ich auch knapp 90 Kilogramm wiege. Ihr könnt nix dafür und der Arbeiter auch nur bedingt, wobei ich davon ausgehe, dass Arbeiter meistens ihr Material dabeihaben sollten.

Ich kenne es eigentlich so, dass die Arbeiter ihr eigenes Material mitbringen und dazu zählen für mich auch Leitern. Als ich mal einem Handwerker eine Leiter angeboten habe, als er zum Auto gehen wollte, um sich seine zu holen, sagte er mir, dass das ja nett wäre, er aber aus versicherungstechnischen Gründen seine eigene Leiter verwenden müsste. So dachte ich, dass das allgemein so geregelt wäre.

Wenn bei mir ein Handwerker meine Leiter nutzen und herunter fallen würde, weil sie kaputt geht, dann wäre ich erst einmal sehr erschrocken. Vielleicht wäre es mir auch peinlich, aber dazu sehe ich von außen betrachtet eigentlich keinen Grund. Aber auf jeden Fall ist es gut, dass schon die zweite Stufe kaputt ging und nicht eine weiter oben.

Ich hätte dem Handwerker auch eine Leiter angeboten und ich wäre vermutlich im ersten Moment auch erschrocken und nachher hätte ich mir doch stark das Lachen verkneifen müssen.

Aber peinlich wäre mir das nicht, da der Unfall ja dem Handwerker passiert ist. Dass er auch noch erwähnt, dass es ihm schon einmal passiert ist, finde ich doch kurios, dann hätte er sich doch eine Spezialleiter mitbringen können.

Ich wäre total geschockt und könnte auch nicht lachen, vor allem wenn der Mann auf den Kopf fällt. Bei einer Kopfverletzung hört der Spaß einfach auf und man sieht auch nicht immer direkt eine Wunde. Ich wundere mich über einige Aussagen, dass das dem Mann peinlich sein sollte oder dass man darüber gelacht hätte. Das finde ich auch nicht akzeptabel.