Arbeiten von Freunden nicht objektiv bewerten können?

vom 14.10.2016, 11:03 Uhr

Ich habe mal davon gehört, dass man selbst verfasste Arbeiten nicht unbedingt Freunden zum Bewerten geben soll. Gerade dann, wenn es sich um schriftliche Arbeiten handelt, soll das nicht so gut sein. Gerade Manuskripte soll man daher besser Fremden zum Lesen geben oder zumindest Menschen, mit denen man nicht ganz so viel zu tun hat oder mit denen man keine so enge Bindung hat. Ansonsten könnten sie die Arbeiten gar nicht objektiv bewerten und hätten unbewusst auch Hemmungen, Kritik zu äußern. Somit wären die Bewertungen dann immer zu milde und gar nicht richtig aussagekräftig.

Für mich klingt es schon ganz logisch, aber ehrlich gesagt würde ich meine Arbeit nicht unbedingt Fremden zum Bewerten geben. Natürlich ist das manchmal unumgänglich. Wenn man sie irgendwo einreichen muss, aber zuerst möchte ich sie dann doch lieber erst Freunden geben, bevor ich sie irgendwo einreiche und es ist ja auch nicht so, dass ich jeder Person vertraue und ihr meine Arbeiten aushändigen möchte.

Denkt ihr, dass man Arbeiten von Freunden tatsächlich nicht objektiv bewerten kann, so dass es immer besser ist, sie Fremden auszuhändigen, damit man auch eine ehrliche und offene Meinung bekommt? Macht ihr das tatsächlich auch immer so oder haltet ihr nicht viel von dem Ratschlag?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Was sind denn das für Freunde, die einem nicht mal offen und ehrlich die Kritik sagen können? Also so eine "Freundschaft" würde ich prinzipiell in Frage stellen, wenn ich ehrlich bin. Ich habe auch schon Hilfe von Freunden in Anspruch genommen, zum Beispiel bei Motivationsschreiben für Bewerbungen und da habe ich immer ein sehr offenes und ehrliches, objektives Feedback bekommen. Daher verzichte ich in dieser Hinsicht auf die Hilfe von Fremden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke auch, dass eine Freundschaft dafür da ist um offen und ehrlich sagen zu können ob das ganze in Ordnung ist, oder vollkommener Schwachsinn. Bei einem Fremden hätte ich eher die Bedenken, dass er auch das alles sagt was er dazu denkt, gerade im negativen Bereich. Da wird aus falscher Scham doch eher einiges verschwiegen, da man nun nicht weiß, ob der andere direkt ausflippt und einen auf die Fresse haut oder auch nicht. Die Reaktion ist somit gar nicht abzuschätzen und daher denke ich, dass fremde doch eher befangen sind als Freunde.

Aber auch Freunde sind nicht gleich Freunde und manche werden wohl auch nur alles schön und gut reden damit sie niemanden verletzen. Damit ist aber einem nicht geholfen wenn der vorbereitete Vortrag der letzte Mist ist und sorgt erst im Anschluss dafür, dass man auf den Freund sauer ist wenn das Ergebnis eben nicht so ist wie erwartet.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich kann es mir schon vorstellen, dass man unbewusst milde beurteilt, um einen Freund nicht zu verletzen. Natürlich sollte man einem Freund schon sagen können, wenn man etwas nicht gut findet, aber ich kann mir einfach vorstellen, dass man schon wohlwollender liest und das ist in der Situation eben nicht hilfreich. Aber ich würde eine Arbeit auch nicht einfach einer fremden Person in die Hand drücken wollen, damit diese sie beurteilt. Das bezweifle ich dann auch, dass da etwas gescheites heraus kommt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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