Arbeiten im Großraumbüro - habt ihr Erfahrung darin?
Meine Cousine hat Bürokauffrau gelernt und hat nach der Ausbildung 5 Jahre in einem kleinen Büro gearbeitet als Assistentin. Da sie aber arbeitslos geworden ist, weil die Firma pleite gegangen ist, hat sie sich nun bei einer Firma beworben, wo sie aber in einem Großraumbüro arbeiten müsste. Sie hat in der nächsten Woche einen Probearbeitstag und wird sich das dann auch mal ansehen können.
Wie ist das Arbeiten in einem Großraumbüro mit vielen anderen Mitarbeitern? Kann man sich da überhaupt auf die Arbeit konzentrieren? Der Geschäftsführer und Personalchef meint, dass das in der Firma so gehalten wird, damit die Mitarbeiter alle Kontakt haben und so das Arbeitsklima besser wäre. Selbst die Leute in Führungsposition arbeiten in diesem großen Raum.
Wie findet ihr das Arbeiten in einem Großraumbüro? Würdet ihr dort gerne arbeiten? Was ist der Vorteil und was ist der Nachteil vom Arbeiten in einem Großraumbüro?
Ich habe schon in einem Großraumbüro gearbeitet und muss sagen, für mich ist diese Arbeitsatmosphäre nichts. Man hat selber keinerlei Privatsphäre und bekommt von allen Seiten die Befindlichkeiten und Eigenheiten vieler unterschiedlicher Menschen mit, ob man will oder nicht. Ein Entkommen ist nicht möglich, was für zusätzlichen Stress sorgt. Auch die Beleuchtung und Belüftung ist je nach Größe des Büros ein Problem, weil irgend jemand immer unzufrieden ist.
Meiner Meinung nach liegen die Vorteile von Großraumbüros vor allem auf Seiten der Unternehmen, weil man eben Geld und Platz spart, wenn man die Mitarbeiter zusammenpfercht. Es ist alles eine Frage der Kalkulation von Kosten, und Einzelbüros scheinen wohl erheblich teurer zu sein. Natürlich kann man sagen, dass es den Kontakt und die Kollegialität fördert, wenn man nicht abgesondert in seinem Kämmerchen sitzt, aber gerade introvertierte Naturen werden in der Umgebung eines Großraumbüros eher verrückt.
Auch kontaktfreudige Menschen haben meines Erachtens kaum Vorteile von einem Großraumbüro, weil eben jeder jedes Schwätzchen und jede private Aktivität mitbekommt, und so auch auf sozialer Ebene Probleme und Streitigkeiten auftreten. Deshalb habe ich mir an meinem aktuellen Arbeitsplatz auch ein zumindest halb privates Eckchen erjammert und bin heilfroh, zumindest eine Wand im Rücken zu haben.
Ich hatte während meinem Praktikum einen Schreibtisch in einem Großraumbüro bekommen, wobei ich das super fand. Ich hatte dennoch meinen eigenen Bereich und konnte die anderen nur sehen, wenn ich mich weit nach hinten oder vorne gebeugt hatte. Die Schreibtische waren alle getrennt voneinander, so dass jeder eben seinen eigenen Bereich hatte. Drum herum standen dann auch noch Regale und Pflanzen, so dass niemand einem über die Schulter schauen konnte und so dass man auch niemanden direkt gegenüber von sich hatte.
Ich fand das sehr gut und mir hat das sehr gefallen, da man auf diese Weise schnell Hilfe von anderen bekommen konnte. Man musste nicht extra raus laufen, wenn man Fragen hatte und konnte sich jederzeit an jemanden wenden oder auch jederzeit ein Gespräch anfangen. Es war auch nicht so einsam, da man eben oft andere Leute um sich herum hatte. Das fand ich sehr angenehm.
Dennoch hatte man seine Privatsphäre, da jeder seinen eigenen Schreibtisch und seinen eigenen Bereich hatte. Allerdings fände ich es schlimm, wenn man direkt gegenüber von jemand anderem sitzen würde und das wäre nun auch nichts für mich. So wie es war, war es aber letztendlich sehr gut und ich könnte mir so einen Arbeitsplatz durchaus auch für die Zukunft vorstellen.
Wie man an den beiden Antworten vorher sieht, gibt es keine einheitliche Meinung zu Großraumbüros. Es ist tatsächlich eine Frage des Typs, ob man mit der Atmosphäre in so einem Büro klar kommt oder nicht. Andere Mitarbeiter fühlen sich in Einzelbüros ausgeschlossen, einsam und unglücklich.
Ich bin kein Mensch für ein Großraumbüro. Mir tut die Beleuchtung nicht gut, es ist mir zu laut und zu unruhig. Nach einigen Stunden bekomme ich in solchen Büros Kopfschmerzen und nach einige Tagen eine ordentliche Migräne. Aber das geht wirklich nicht jedem so. Mein Mann blüht in einem Großraumbüro auf.
Großraumbüro ist nicht gleich Großraumbüro. Allein die Anzahl der Personen ist nicht exakt definiert. Gilt ein Büro mit 10 oder 15 Personen schon als Großraumbüro? Und der Unterschied zwischen 50 und 200 Personen ist sicherlich auch noch einmal spürbar. Außerdem kann je nach Gebäude und Raumgestaltung die Akustik in einem solchen Büro sehr unterschiedlich sein. Gleiches gilt für die Klimatisierung. Auch das Vorhandensein oder Fehlen von Trennwänden kann die Atmosphäre stark beeinflussen.
Ein gut gestaltetes und nicht zu großes Großraumbüro hat sicherlich viele Vorteile. Gerade wenn man sich häufiger fachlich mit seinen Kollegen austauschen muss, wären zu kleine Büros oder gar Einzelbüros eher nachteilig. Oft findet so ein Austausch eher zufällig statt, wenn man zum Beispiel ein Gespräch zwischen zwei Kollegen mitbekommt und sich einschaltet, weil man zu dem Thema etwas beitragen kann.
Ein Großraumbüro muss für den Einzelnen auch nicht lauter sein als ein kleineres Büro. Schließlich reicht ein Gespräch und ein lauteres Telefonat schon aus, um eine störende Lautstärke zu erzeugen. Und das kann man auch im kleinen Büro haben. Auch andere störende Einflüsse wie Mails und Telefon sind unabhängig vom Bürokonzept vorhanden. Für richtig konzentriertes Arbeiten braucht man also eher eine Atmosphäre wie in einer Bibliothek, wo absolute Ruhe herrschen muss und auch sonst keine störenden Einflüsse vorhanden sind. Im Büroalltag lässt sich das nur sehr schlecht umsetzen.
In einem Großraumbüro kann man außerdem den Platz besser nutzen, so dass der einzelne Arbeitsplatz womöglich sogar geräumiger ist als in einem kleinen Büro. Gerade wenn die Firma expandiert und neue Mitarbeiter einstellt, kommt man mit kleineren Büros schneller an seine Grenzen.
Ich selbst arbeite in einem mittleren Büro mit etwa 10 Kollegen. Durch eine großzügige Gleitzeitregelung und die Tatsache, dass alle Kollegen häufig in Meetings sitzen, sind allerdings selten mehr als die Hälfte anwesend. Ich komme damit eigentlich ganz gut klar, obwohl ich die Störfaktoren schon auch wahrnehme und sicher nicht ganz so effektiv arbeite wie ich in einer ruhigen Umgebung könnte. Deshalb habe ich mir angewöhnt, bestimmte Arbeiten entweder sehr frühs oder spät abends zu erledigen, wenn es ruhig im Büro ist. Inzwischen nutze ich dafür auch hin und wieder Home Office.
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