Apotheke empfiehlt andere Dosis als der Arzt, wem vertrauen?

vom 17.08.2015, 22:16 Uhr

Letzte Woche war ich beim Arzt und dieser verschrieb mir zwei Medikamente, welche ich jeweils einmal am Tag einnehmen musste für vierzehn Tage. In der Apotheke meinte der Apotheker, ich dürfe ruhig auch mehrmals am Tag eine solche Tablette nehmen, es sei sogar manchmal besser. Klar, die Apotheker haben auch eine Grundausbildung und sicher kennen sie sich auch mit den Medikamenten aus, aber irgendwie habe ich mich dann doch lieber an die Angaben im Rezept des Arztes gehalten. Wem würdet ihr mehr vertrauen schenken, einem Arzt oder einem Apotheker?

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Apotheker haben mehr als nur eine Grundausbildung. Das ist ein ganz normales, jahrelanges Studium an einer normalen Universität.

Allerdings weiß dein Arzt im Regelfall mehr über dich. Also wenn du nicht gerade zum ersten Mal bei ihm warst und er kein Interesse an deiner bisherigen Krankheitsgeschichte oder deinem Allgemeinzustand gezeigt hat, dann weiß er mehr über dich als der Apotheker, der gar nichts weiß.

Ich weiß ja nun nicht, um was für ein Medikament es sich handelt und warum du es nehmen sollst. Aber meist steckt ja ein Behandlungsplan dahinter. Der Arzt hat sich etwas dabei gedacht, auch bei der Dosierung.

Generell bin ich eher dafür, so wenig Medikamente einzunehmen wie möglich. Wenn du also mit der geringeren Dosierung vom Arzt auskommst, würde ich dabei bleiben. Wenn es dir damit noch nicht gut genug geht, ruf den Arzt an und frag nach.

Immerhin hast du durch den Apotheker den Hinweis, dass es möglich ist, mehr Tabletten zu nehmen. Ohne diesen Hinweis wärst du vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen nachzufragen. Von daher war der Hinweis nicht schlecht. Aber ich würde ihn auch nicht ohne Weiteres einfach umsetzen.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde da auch eher den Angaben des Arztes vertrauen und bei Beschwerden beispielsweise wegen geringerer Dosierung würde ich persönlich dann noch einmal den Arzt kontaktieren und da noch einmal nachfragen. Bei dem nächsten Termin mit dem Arzt hätte ich persönlich auch erzählt, was der Apotheker gesagt hat, um so eben herauszufinden inwiefern der Arzt das für sinnvoll oder unsinnig hält, auf meine Krankengeschichte zugeschnitten quasi. Aber ohne weiteres würde ich nicht einfach den Anweisungen des Apothekers folgen, denn es gehört ja wie der Vorredner schon sagte, ein Behandlungsplan dazu.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde das abhängig davon machen, was es für Medikamente sind. Bei Antibiotika würde ich nicht sagen einfach die niedrigste Dosierung nehmen. Eventuell züchtet man dann so resistente Keime. Da würde ich schnell noch mal mit dem Arzt Rücksprache halten.

Wenn es so Bedarfssachen wie Schmerzmittel sind, würde ich erst die geringere Dosierung versuchen. Dein Arzt weiß vielleicht, dass du sonst so etwas nimmst und der Apotheker geht vielleicht davon aus, dass der durchschnittliche Mensch öfter solche Medikamente nimmt und bei einem Gewöhnten die Wirkung vielleicht nicht stark genug sein könnte. Wenn dann die niedrigere Dosierung nicht reicht, würde ich noch mal den Arzt fragen, was er von einer höheren Dosierung hält, wie der Apotheker sie vorschlug.

Wenn du jetzt verunsichert bist, würde ich das auch nicht als mehr oder weniger vertrauen ansehen. Du stehst jetzt zwischen zwei Stühlen. Ich würde eventuell auch einfach beim Arzt in der Praxis anrufen und einfach so sagen, dass man verunsichert ist, weil man als Laie nicht weiß, woran man sich jetzt orientieren soll und noch mal um einen ärztlichen Rat bitten. Vielleicht klärt sich das ja alles so auch schnell ab, wenn der Arzt hört, was der Apotheker geraten hat. Und vielleicht hat der Arzt ja eine Information über deinen Körper, die der Apotheker nicht hat und kann für Klarheit sorgen.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich denke, dass es erst mal darauf ankommt, um was für Medikamente es geht. Gerade bei der Dosierung und Wirkung von Arzneimitteln ist es schon mal so, dass die Apotheker die bessere Ausbildung haben als die Ärzte. Aber trotzdem sollte ein Apotheker nicht einfach der Dosierungsanleitung des Arztes widersprechen. Wenn ein Arzt eine Dosierung festgelegt hat, dann hat er das ja bewusst getan und ein Arzt kennt auch oftmals eher den Patienten und die sonstigen Erkrankungen und Medikamente.

Darum muss ich sagen, dass ich in dem Fall das Medikament eher so einnehmen würde, wie der Arzt es gesagt hat. Sicherheitshalber kannst du ja noch in der Packungsbeilage nachlesen, ob es für das Medikament eine normale Dosierung gibt und wie diese aussieht. Ansonsten würde ich vielleicht auch noch einmal beim Arzt anrufen und fragen, ob du wirklich bei der einen Tablette pro Tag bleiben sollst oder ob es auch mehr sein kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^